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Basketball: Gipfeltreffen um den Titel zwischen Ulm und Bamberg

Basketball

Gipfeltreffen um den Titel zwischen Ulm und Bamberg

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    Kampfkraft und Wille: Per Günther (am Ball gegen Jason Boone und John Little) führte die Ulmer gestern zum zweiten Halbfinalsieg gegen Würzburg.
    Kampfkraft und Wille: Per Günther (am Ball gegen Jason Boone und John Little) führte die Ulmer gestern zum zweiten Halbfinalsieg gegen Würzburg. Foto: Eibner

    Die beiden besten Mannschaften der Hauptrunde bestreiten die Finalserie um die deutsche Basketballmeisterschaft. Während der Titelverteidiger und zweifache Doublegewinner Bamberg die Teilnahme an den Endspielen mit einem 94:63 gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück perfekt machte und damit lediglich seine Pflicht erfüllte, stehen die Ulmer nach dem 88:80 über Würzburg überraschend und erstmals seit dem Jahr 1998 wieder in der Finalserie.

    Die Ulmer haben damit alle Erwartungen längst übertroffen und waren insgesamt in den Play-offs sogar erfolgreicher als Bamberg. Während der Titelverteidiger im Viertelfinale einmal gegen Bonn verloren hat, kamen die Ulmer mit je drei glatten Siegen gegen Braunschweig und Würzburg durch die beiden ersten Runden. Damit sind die Schützlinge von Trainer Thorsten Leibenath definitiv startberechtigt in der Qualifikation der europäischen Königsklasse Euroleague.

    Erstaunlich sind nicht nur die Ulmer Erfolge in dieser Saison, sondern auch die Tatsache, dass die Mannschaft alle personellen Nackenschläge scheinbar unbeeindruckt wegsteckt. Mit Rocky Trice fehlt wegen einer Verletzung des Daumens der beste Verteidiger schon seit Wochen, am vergangenen Mittwoch hatte sich vor dem zweiten Spiel gegen Würzburg auch noch Isaiah Swann verletzt. Der 82:74-Sieg gegen die Mainfranken kam ohne den besten Werfer dieser Saison zustande und auch am Sonntag saß Swann nur auf der Bank. In Spiel drei zog sich obendrein nach vier Minuten auch noch Per Günther eine Prellung am Knie zu. Der Spielmacher humpelte in die Kabine, wurde vor der Pause mehrfach behandelt, biss auf die Zähne und entschied am Ende sogar das Spiel.

    Per Günther machte den Unterschied aus

    Die eigentlich komfortable Ulmer 40:26-Führung kurz vor der Pause hätte nämlich beinahe nicht gereicht. Mit insgesamt sieben Dreiern im dritten Viertel bei zehn Versuchen lagen die Würzburger ihrerseits vor dem letzten Spielabschnitt mit 62:60 und wenig später sogar mit 67:62 vorn. Mit einem Dreier war Günther ganz maßgeblich am Ulmer 9:0-Lauf zum 71:67 beteiligt und mit einem weiteren Distanzwurf zum 76:69 sowie einem anschließend selber abgeschlossenen Schnellangriff zum 78:69 entschied der Nationalspieler die Partie. „Ohne Zweifel ist Per unser Spieler der Play-offs, wenn nicht sogar der Play-offs überhaupt“, lobte sein Trainer den Spielmacher.

    Das schwäbische Basketball-Märchen geht also weiter, der Würzburger Trainer John Patrick bescheinigte dem Halbfinalgegner sogar eine „magische Saison“. Auch gegen den Überflieger der vergangenen Jahre scheint nun nichts mehr unmöglich. „Wir haben über die Saison nicht den Einbruch erlebt, den uns viele vorhergesagt haben, sondern unsere Leistung stattdessen immer mehr stabilisiert“, stellte Leibenath fest, und Günther sagte vor dem ersten Finalspiel in Bamberg am kommenden Sonntag um 15.30 Uhr: „Das war ein toller Teilerfolg, aber jetzt wollen wir mehr.“

    Die Bamberger ihrerseits haben allerdings im dritten Halbfinalspiel gegen die Artland Dragons erneut ihre Ausnahmestellung im deutschen Basketball unterstrichen. Den Grundstein für den klaren Erfolg legten die fränkischen Schnellstarter einmal mehr in der Anfangsphase, in der sie rasch mit 15 Punkten vorn lagen. Während die Gäste gegen die starke Defensive des Titelverteidigers minutenlang keinen Punkt erzielten, fiel auf der Gegenseite ein Dreier nach dem anderen.

    Zur Pause war die Partie mit 21 Punkten Vorsprung für Bamberg entschieden. In den verbleibenden zwei Vierteln konnten die Hausherren ihren Vorsprung ohne große Mühe noch leicht ausbauen. Quakenbrücks Trainer Stefan Koch bilanzierte: „Bamberg hat konstant auf sehr hohem Niveau agiert und steht verdient wieder im Endspiel. Für uns überwiegt die Enttäuschung ob der Deutlichkeit, in der die Dinge passiert sind.“ (mit dpa)

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