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Basketball: Bauermann "bestürzt" - FC Bayern hält an Zielen fest

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Bauermann "bestürzt" - FC Bayern hält an Zielen fest

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    Dirk Bauermann wurde überrascht von seiner Entlassung. Foto: Peter Kneffel dpa
    Dirk Bauermann wurde überrascht von seiner Entlassung. Foto: Peter Kneffel dpa

    Der 39 Jahre alte Grieche erhält von den Verantwortlichen um Vereinspräsident Uli Hoeneß vorerst bis zum Saisonende eine Bewährungschance. Er soll mit einer "graden Linie", wie Sportdirektor Marko Pesic betonte, die im Sommer nochmals verstärkte Mannschaft in der kommende Woche beginnenden Bundesliga-Saison auf Erfolgskurs bringen.

    "Wenn wir die Ziele ändern würden, hätten wir gestern eine falsche Entscheidung getroffen", sagte Vizepräsident Bernd Rauch am Freitag bei einer Pressekonferenz. "Ich bin überzeugt, dass Yannis es im Kreuz hat", bemerkte Pesic zur durchaus mit Risiken verbundenen Beförderung von Christopoulos, der einen Einjahresvertrag erhält. Er soll der Mannschaft auch wieder mehr Disziplin abseits des Spielfeldes verordnen.

    "Ich kann nicht sagen, ob wir besser sind als ALBA Berlin oder Bamberg. Ob es für die Meisterschaft reicht, weiß ich nicht. Aber das Potenzial haben wir", betonte Pesic. Rauch bestätigte ohne konkrete Benennung von Details noch einmal, dass eine gemeinsame Basis mit Bauermann nicht mehr bestanden hatte. "Die Positionen waren nicht mehr auszugleichen", erklärte er. "Ob der Zeitpunkt gut oder schlecht war, wird die Zukunft zeigen."

    Bauermann, der bei den Bayern noch einen Vertrag bis 2014 besitzt, traf die Beurlaubung völlig unvorbereitet. "Ich muss schon sagen, dass ich bestürzt und überrascht bin", sagte der 54-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. Auch er deutete an, dass es unterschiedliche Auffassungen gegeben habe. Öffentlich mochte sich der ehemalige Bundestrainer dazu nicht äußern: "Ich bitte um Verständnis, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts weiter sagen will. Auch ich muss das erst einmal verarbeiten."

    Auch bei der Bundesliga-Konkurrenz wurde die Bauermann-Beurlaubung aufmerksam registriert: "Für Dirk ist das hart, weil ich weiß, was er für ein Kämpfer ist und wie viel er investiert. Das ist sicher eine ganz harte Pille für ihn", sagte ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi.

    Bei der Teamführung wurde Bauermann intern ein zu nachsichtiger Umgang mit Spielern bei disziplinarischen Verstößen vorgehalten. Die Vereinsführung sorgte sich wegen Disco-Besuchen einiger Profis um die "Außendarstellung", wie Rauch sagte: "Wir sind nicht irgendein Club in der Republik." Wenn ein Spieler den Verein "nach außen dauerhaft schädigt, ist er ganz schnell weg", mahnte der Vize. "Die Spieler stehen jetzt in der Verantwortung, auf dem Spielfeld und abseits des Spielfeldes", ergänzte Sportdirektor Pesic.

    Spekulationen, wonach die Bayern an einer Verpflichtung seines Vaters und deutschen Nationaltrainers Svetislav Pesic interessiert seien, wies Rauch als "abenteuerlich" zurück. Pesic senior hat bislang noch keinen neuen Vertrag beim Deutschen Basketball-Bund als Bundestrainer unterschrieben.

    Ob Christopoulos, der 2010 mit Apoel Nikosia zypriotischer Meister wurde, das ambitionierte Basketball-Projekt des deutschen Fußball-Rekordmeisters länger als übergangsweise als Trainer anführen wird, muss die Zukunft zeigen. "Christopoulos ist auch eine Persönlichkeit, eine andere als Bauermann. Er muss jetzt Gesicht zeigen", sagte Rauch. Unter Bauermann waren die Bayern in ihrer ersten Bundesliga-Saison bereits in der ersten Playoff-Runde ausgeschieden. (dpa)

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