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Barcelona gegen Chelsea 2:2: Trotz Schönheit gestorben

Barcelona gegen Chelsea 2:2

Trotz Schönheit gestorben

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    Der FC Barcelona hat gegen Chelsea London 2:2 gespielt, ist aber aus der Champions League ausgeschieden. Es war ein Triumph von Defensive über Offensive.
    Der FC Barcelona hat gegen Chelsea London 2:2 gespielt, ist aber aus der Champions League ausgeschieden. Es war ein Triumph von Defensive über Offensive. Foto: dpa

    Es gibt sie, aber sie verstecken sich gut. Sie ragen aus der Flut der Abermillionen von Fußballspielen heraus wie Leuchttürme aus dem Nebelmeer. Diese Spiele, die alle, wirklich alle Facetten mitbringen, die aus einem Fußballspiel etwas mehr machen als es ist.

    Barcelona: Gescheiterte Zauberer

    Eine Hommage an den Fußball. Platzverweise, brillante Spielzüge, Tore von Weltklasse, Paraden, Elfmeter-Verschwendung, Leidenschaft, Kampf und Drama. Und Zauber. Zauber, den kaum eine Mannschaft besser beherrscht als der FC Barcelona. Beim am Ende für den Champions-League-Sieger bitteren und nicht für ein Weiterkommen ausreichenden 2:2-Remis gegen den destruktiven FC Chelsea im Halbfinale der Champions League zauberte das am Ende so tragische Wunder-Ensemble einen Fußball auf den Rasen, der an Schönheit kaum zu überbieten ist. Schön, aber derzeit erfolglos.

    Dass Barcelona auch gegen die Engländer wieder 660 erfolgreiche Pässe spielte und 82 Prozent Ballbesitz hatte, war nicht Zauber und Zufall, sondern harte und taktisch intelligente Laufarbeit. Die Mannschaft zerlief auch den FC Chelsea und schaffte es so immer, die für diese Art von Fußball so wichtigen Dreiecke in der Vertikale zu schaffen. Ganz selten steht der ballführende Spieler beim FC

    Chelsea darf nicht mitspielen

    Barcelona ließ Chelsea kaum mitspielen, agierte schnell, zielstrebig und führte nach Toren von Sergio Busquets und Andres Iniesta mit 2:0. Dass aus diesem Spiel Drama wurde, war der Muskelprotz-Mannschaft aus London zu verdanken. Um mehr aus einem Spiel zu machen, braucht es immer zwei Teams. Der FC Chelsea spielte hart, wuchtig und kompromisslos, teils mit Sechserkette und enorm kleinen Abständen in der eigenen Hälfte. Eine bewegliche Mauer, die durch den Platzverweis gegen John Terry (50.) nach dümmlicher Tätlichkeit gegen Alexis Sanchez noch näher zusammenrückte.

    Die Mauer aus London war bei ihren beiden Chancen aber so gnadenlos wie ein Killerwal auf Robbenjagd. Ramires lupfte einen Pass von Frank Lampard über Victor Valdes 2:1 ins Tor. Barcelona zirkulierte danach wild und erspielte sich mehrere große Gelegenheiten. Lionel Messi scheiterte bei Elfmeter und Großchance am Gebälk und wurde zum tragischen Helden, dem nun endgültig der "Chelsea-Fluch" anhaftet. Noch nie traf er gegen die Londoner.

    FC Barcelona: Raus mit Applaus

    Die zweite Chance des Spiels für Chelsea nutzte schließlich der Spanier Fernando Torres, Ex-Madrilene. Ergebnis: 2:2. Messi, Xavi und Co.: bleich vor Fassungslosigkeit. Das Publikum reagierte ob der Darbietung mit Applaus.

    Nicht die gescheiterten Zauberer aus Katalonien, sondern Chelsea ist es, das am 19. Mai das Finale in München spielen wird. Den Gegner der Londoner, die allerdings ohne die gesperrten Terry, Ramires, Raul Mereiles und Branisav Ivanovic antreten, spielen Real Madrid und der FC Bayern (Mittwoch, 20.45 Uhr/Sky und Sat1) aus. Vielleicht auch ein Spiel, das des Erinnerns wert werden könnte. (bs)

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