Münchner Probelaufen im Camp Nou: Dort wo heute Abend 96.636 Katalanen in der ausverkauften Arena den FC Barcelona im Halbfinal-Rückspiel der Champions League nach vorne treiben werden, auf dass Messi & Co. jenes desaströse 0:4 von München tilgen, schoben sich Dienstagabend die Bayern-Akteure die Bälle zu. Das größte Fußball-Stadion Europas flößt auch dann Respekt ein, wenn sich lediglich eine Hundertschaft Journalisten auf den Rängen verlieren.
Camp Nou, das "neue Feld", wie es übersetzt heißt, ist schon lange nicht mehr neu, sondern 56 Jahre alt. Es war bislang kein schöner Ort für den FC Bayern. Dort haben die Münchner die schmerzhafteste aller Niederlagen erlebt - das 1:2 im Finale der Champions League gegen Manchester United - und die Demütigendste - das 0:4, 2009. Dieses Mal freilich stehen die Zeichen für eine fröhliche Heimreise so günstig wie noch nie. Trotz 4:0 – Bayern ist gewarnt vor Barca
Nur das Wetter passt nicht zur aufgeräumten Bayern-Stimmung. Tagsüber ist es sonnig. Abends aber weht ein kühler Wind. Kein spanischer Frühsommer in der Fußball-Kathedrale. Das "The-way -to-Wembley", die Verheißung der Europäischen Fußball Union Uefa, die schon in München lockte, ist im Camp Nou nicht zu übersehen. Der Weg nach Wembley - fragt sich nur für wen.
Appell an die Ehre
Barca hat eine Choreographie angekündigt, einen letzten Motivationsschub für die Mannschaft. "Barca, Orgull, Barca" wird auf den Rängen zu lesen sein - seid stolz! Der Appell an die Ehre hat im Klub der Katalanen, die ihr Selbstbewusstsein gegenüber dem restlichen Spanien gerne zur Schau stellen, größere Bedeutung, als in den meisten anderen Klubs Vereinen der Welt.
"Mes que un club" leuchtet dem Besucher der leeren Arena das Selbstverständnis des FC Barcelona in leuchtendem Gelb entgegen. "