Kristina Vogel hat für den emotionalen Höhepunkt des zweiten Tages beim Bahnrad-Weltcup in Berlin gesorgt. Die seit ihrem schweren Trainingsunfall querschnittgelähmte Olympiasiegerin wurde am Samstagabend unter dem tosenden Beifall der rund 2000 Zuschauer von Außenminister Heiko Maas (SPD) als Radsportlerin des Jahres ausgezeichnet. "Es ist natürlich schön, hier zu sein und geehrt zu werden", sagte die 27 Jahre Erfurterin. "Es ist schön, alle wiederzusehen", ergänzte Vogel.
Kristina Vogel seit Unfall gelähmt
An gleicher Stätte hatte sie Ende Oktober 2017 bei der Europameisterschaft zweimal Gold und einmal Silber gewonnen. Die elfmalige Weltmeisterin war am 26. Juni auf der Bahn in Cottbus mit einem niederländischen Fahrer zusammengestoßen und ist seitdem vom siebten Brustwirbel an gelähmt. Anfang September hatte Vogel ihre Diagnose öffentlich gemacht. "Ich bewundere, wie sie mit dieser Situation umgeht", erklärte Maas.
Für den sportlichen Höhepunkt des zweiten Weltcup-Tages in der Hauptstadt sorgte indes Joachim Eilers. Der 28 Jahre alte Chemnitzer konnte sich im 1000-Meter-Zeitfahren in einer Zeit von 1:00,645 Minuten gegen den Franzosen Quentin Lafargue (1:00,660) durchsetzen und die Goldmedaille holen. Bronze ging an den Niederländer Theo Bos (1:00,868). "Mein letzter Weltcupsieg war 2015 in Neuseeland. Daher ist es natürlich besonders schön, hier vor heimischem Publikum gewinnen zu können", sagte Eilers nach seinem zehnten Weltcupsieg.
Im Zweier-Mannschaftszeitfahren der Männer fuhren die Weltmeister Roger Kluge und Theo Reinhardt mit 24 Punkten auf Platz drei. Bei ihrem Heim-Weltcup mussten sich die Berliner den siegreichen Dänen Lasse Norman Hansen und Casper Folsach (44) sowie den Briten Mark Stewart und Oliver Wood (30) geschlagen geben.
Am Freitag hatten zu Beginn des dritten Weltcups der Saison bereits London-Olympiasiegerin Miriam Welte (Kaiserslautern) und Emma Hinze (Hildesheim) den zweiten Platz im Teamsprint der Frauen belegt. Im Teamsprint der Männer holte das deutsche Trio Timo Bichler (Burghausen), Stefan Bötticher (Chemnitz) und Eilers Bronze. (dpa)