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"Bärchen" Lange: Fahnenträger mit goldblondem Haar

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"Bärchen" Lange: Fahnenträger mit goldblondem Haar

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    «Bärchen» Lange: Fahnenträger mit goldblondem Haar
    «Bärchen» Lange: Fahnenträger mit goldblondem Haar Foto: DPA

    "Es ist natürlich die größte Ehre für mich, die deutsche Fahne ins Stadion tragen zu dürfen", sagte der Thüringer nach der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). In Whistler könnte Lange den olympischen Hattrick im Viererbob perfekt machen. Zudem geht er als Titelverteidiger im Zweier an den Start.

    Damit ist Lange, der von seinen Freunden wegen seiner Pfunde zu jungen Rodlerzeiten liebevoll "Bärchen" genannt wird, der fünfte Bobfahrer in der Geschichte der deutschen Fahnenträger bei den Winterspielen. Andreas "Anderl" Osterl führte 1956 in Cortina d'Ampezzo die Bundesrepublik an, 1976 in Innsbruck trug Wolfgang Zimmerer die BRD-Flagge, Meinhard Nehmer die DDR-Fahne ins Stadion. Erster gesamt-deutscher Fahnenträger bei den Winterspielen 1992 in Albertville war Wolfgang Hoppe, der danach in Oberhof den Staffelstab an Lange übergab. "Das ist neben den olympischen Erfolgen eine Auszeichnung, mit der man in die Geschichtsbücher eingeht. Als Fahnenträger wird man geadelt", betonte Hoppe und ergänzte zugleich: "Das ist auch eine Anerkennung für den Bobsport mit seinen stabilen Leistungen über viele Jahre."

    Lange, der seine 17-jährige Bobkarriere nach dem Vierer- Wettbewerb am 27. Februar in Whistler beendet, bestritt in seiner Karriere 152 Weltcup-Rennen, 46 davon gewann er. Je acht Europa- und Weltmeistertitel und drei Olympiasiege machten ihn zum erfolgreichsten Bobpiloten des vergangenen Jahrzehnts. Obwohl die Überredungsversuche der Teamkollegen zum Weitermachen in den vergangenen Tagen zugenommen haben, bleibt Lange hart. "Ich muss den Jungs leider immer wieder die gleiche Antwort geben. Denn diese Entscheidung aufzuhören, ist unumstößlich."

    Die Entscheidung für Lange fand im deutschen Olympia-Team im Gegensatz zur umstrittenen Wahl 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking mit NBA-Star Dirk Nowitzki, als sich die Sportschützen und Kanuten schwer enttäuscht zeigten, ein durchweg positives Echo. "Das finde ich sehr gut, er hat sehr viel für den deutschen Sport getan. Er hat es verdient", sagte die zweimalige Rodel-Weltmeisterin Tatjana Hüfner über den Nachfolger von Biathletin Kati Wilhelm (Turin 2006).

    Abgehoben ist Lange, der seine Gegner vor dem Start mit verschränkten Armen und coolem Blick oft zur Weißglut treibt, trotz seiner Erfolge nie. "Es ist für den Moment einfach nur schön, ich habe sicherlich auch sehr viele Dinge aufgrund dieser Erfolge erlebt, sehr viel angenehme Dinge. Dinge, die ein Normalsterblicher nie sehen oder nie erreichen wird."

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