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BWM Open 2010: Kohlschreiber im Interview: "Es liegt viel Arbeit vor mir"

BWM Open 2010

Kohlschreiber im Interview: "Es liegt viel Arbeit vor mir"

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    Philipp Kohlschreiber bei den BMW Open 2010.
    Philipp Kohlschreiber bei den BMW Open 2010. Foto: Sebastian Hrabak

    Er ist momentan Deutschlands bester Tennisspieler: Philipp Kohlschreiber. Und auch in diesem Jahr legte er seinen Turnierkalender so, dass er bei den BMW Open 2010 in München am Start sein konnte. Denn in München hat der gebürtige Augsburger seinen ersten ATP-Erfolg sowohl im Einzel als auch im Doppel errungen.

    Am Mittwoch hat er nach einem Regentag mit einem lockeren 6:4 und 6:4 gegen den 22-jährigen Daniel Brands die zweite Runde erreicht. Nach dem Spiel erzählte Kohlschreiber im Interview mit unserer Zeitung, wie er sich nach dem Auftaktmatch fühlt, welche Ziele er für die Spielzeit 2010 noch hat und was er über den FC Bayern München denkt:

    Frage: Herzlichen Glückwunsch zum Auftaktsieg bei den BMW Open 2010 in München. Wie fühlen Sie sich jetzt nach dem Erreichen der ersten Runde?

    Philipp Kohlschreiber: Natürlich freut man sich nach einem Sieg. Bei einem deutschen Turnier steht man besonders unter Druck. Da nimmt einen die Öffentlichkeit mehr wahr. Umso schöner ist es aber auch zu gewinnen.

    Frage: Am Dienstag wurde ihr Spiel wegen Regens abgesagt. Wie durchlebt ein Spieler so etwas?

    Kohlschreiber: Es liegt den ganzen Tag Spannung in der Luft. Man schaut raus und fragt sich, geht es jetzt oder geht es nicht. Am Abend ist man dann schon ziemlich müde. Da ist man froh, wenn das Spiel abgesagt wird.

    Frage: Im zweiten Satz haben Sie sich von ihrem Physiotherapeuten kurz am Rücken behandeln lassen. Haben Sie größere Probleme?

    Kohlschreiber: Nein, das ist kein Problem. Ich wollte nur sicher gehen, da ich seit letzter Woche ein Ziehen im Rücken habe. Eine Behinderung ist das aber nicht für mich.

    Frage: Die zweite Runde ist nun bei den BMW Open geschafft. Sie haben aber schon vor dem Turnier klar gesagt, dass Sie nach 2007 erneut auf der Iphitos-Anlage triumphieren wollen.

    Kohlschreiber: Ja, das ist mein großes Ziel. Denn mit dem BMW Cabrio winkt ja auch noch ein toller Sachpreis. Das gibt es auch nicht bei jedem Turnier, das motiviert. Ich fahre nämlich sehr gerne Auto.

    Frage: Wie sind Sie bisher mit der der Saison 2010 zufrieden?

    Kohlschreiber: Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Monte Carlo (Sieg gegen Murray, Viertelfinal-Aus gegen Ferrer, die Red.) war ein Erfolg für mich. Ich spiele ja erst seit drei Jahren unter den Top 30 der Welt. Aber natürlich kann es immer noch besser laufen.

    Frage: Und was haben Sie sich für den Rest des Jahres noch vorgenommen?

    Kohlschreiber: Ich möchte mich spielerisch kontinuierlich weiterentwickeln und hoffe natürlich, dass sich das im Ranking auch niederschlägt und ich weiter nach oben komme. Denn dann habe ich einen Vorteil in der Setzliste bei großen Turnieren. Dann komme ich nicht immer schon in der dritten Runde gegen die besten acht Spieler der Welt.

    Frage: Sie sind gebürtiger Augsburger. Haben Sie noch einen Bezug zur Fuggerstadt?

    Kohlschreiber: Als ich mit 14 Jahren nach München ging, war das natürlich ein großer Einschnitt. Aber ich habe allen meinen Trainern in Augsburg viel zu verdanken.

    Frage: Verfolgen Sie denn noch die Erfolge des FCA oder des AEV?

    Kohlschreiber: Nun ja, ich bin ja in erster Linie FC-Bayern-Supporter.

    Frage: Glauben Sie denn dann, dass der FC Bayern in diesem Jahr das Triple holen kann?

    Kohlschreiber: Selbstverständlich würde ich es den Bayern sehr gönnen. Aber dann würde ja der Trainer Louis van Gaal vielleicht schon nach einer Saison aufhören. Also wäre es vielleicht besser, wenn Sie in diesem Jahr das Double holen und erst im nächsten Jahr das Triple.

    Frage: Auf Ihrer Internet-Seite bloggen Sie für die Fans. Macht Ihnen das Spaß?

    Kohlschreiber: Die Fans kommen zu den Spielen und geben viel Unterstützung. Das ist wichtig, denn niemand würde gerne auf einem leeren Center-Court spielen. Aber auch abseits des Courts wünschen sich die Fans einen engeren Kontakt. Da ist es nur normal, dass man sie so Teil haben lässt.

    Frage: Sind die Fans, die beim Davis-Cup noch euphorischer sind, eine besondere Motivation für ihre guten Spiele für Deutschland?

    Kohlschreiber: Der Davis-Cup ist etwas anderes. Man spielt an einem Wochenende zwei Einzel, man gewinnt oder verliert im Team. Der Davis-Cup macht mir eine Menge Spaß, auch wenn es einen großen Druck bedeutet, für Deutschland zu spielen. Dennoch habe ich auch auf der Tour schon Andy Murray oder Novak Djokovic geschlagen. Ich habe also auch schon als Einzelspieler gezeigt, dass ich große Matches spielen kann.

    Frage: Was wollen Sie unbedingt noch in Ihrer Karriere erreichen?

    Kohlschreiber: Natürlich wünscht es sich jeder Profi, noch ein großes Turnier zu gewinnen.

    Frage: Und auf welchem Belag?

    Kohlschreiber: Das ist mir ehrlich gesagt egal. Ich habe auf allen Böden schon gute Leistungen gezeigt. Aber jetzt will ich mich erstmal ins Viertelfinale eines Grand Slam Turniers vorkämpfen. Vielleicht schaffe ich es dann auch irgendwann noch weiter. Aber eines ist sicher: Es liegt noch viel Arbeit vor mir.

    Das Interview führte

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