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BVB gegen Real: Klopp: "Wir müssen Cojones haben!"

BVB gegen Real

Klopp: "Wir müssen Cojones haben!"

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    Trainer Jürgen Klopp (l) setzt auf Mannschaftskapitän Sebastian Kehl.
    Trainer Jürgen Klopp (l) setzt auf Mannschaftskapitän Sebastian Kehl. Foto: Bernd Weißbrod (dpa)

    Vom Finalisten zum "Aschenputtel" - vor der erhofften  Champions-League-Sternstunde bei Real Madrid gab sich Jürgen Klopp als redegewandter Tiefstapler. Mit Verweis auf die großen Unterschiede beim Budget und auf die Personalnot seines Teams verglich er Borussia Dortmund kurzerhand mit der Märchenfigur. "Soll ich mich hier hinstellen und sagen, die hauen wir weg?", fragte Klopp kurz vor dem Abflug zum Viertelfinal-Hinspiel am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky).

    Ähnlich wie der Fußball-Coach betonte auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke trotz der letztjährigen Endspielteilnahme die Rolle als Underdog: "Die Chancen stehen nicht übermäßig gut. Wir sind klarer Außenseiter. Aber das waren wir in der vorigen Saison auch."

    Nur vier Spieler vom Vorjahres-Duell dabei

    Den meisten Fachleuten fällt es indes schwer, an ein neuerliches Fußball-Wunder zu glauben. Denn im Gegensatz zur Saison 2012/2013, als der Revierclub sowohl in der Gruppenphase als auch im Halbfinale über die Königlichen triumphierte, steht diesmal nur eine Rumpfelf zur Verfügung. Von der Startformation, die beim 4:1 über Real im April 2013 für Furore gesorgt hatte, sind am Mittwoch nur noch vier Profis dabei.

    Klopp hält sein Team dennoch für konkurrenzfähig: "Wir haben ein paar Personalprobleme zu viel, aber viele gute Jungs, die in solchen Spielen über sich herauswachsen. Wir wollen der unangenehmste Gegner der Welt sein. Das ist unser Plan."

    Lewandowski-Ausfall besonders bitter

    Neben den Dauerverletzten Ilkay Gündogan, Neven Subotic, Jakub Blaszczykowski, Sven Bender und Marcel Schmelzer fehlt im Estadio Bernabéu auch noch Real-Schreck Robert Lewandowski. Die Gelb-Sperre des polnischen Nationalspielers wiegt besonders schwer: Schließlich hatte er in den vergangenen vier Duellen mit den Spaniern fünfmal getroffen - allein viermal im Halbfinale. Dennoch verzichtete Nationalspieler Marco Reus auf Wehklagen: "Wir haben auch ohne Robert gute Chancen. Wir sind gut vorbereitet, sehr positiv und werden uns den richtigen Plan ausdenken."

    Reus, Aubameyang oder doch Schieber?

    Klopp ließ offen, wer für Lewandowski eingesetzt werden soll. Mögliche Alternative: Marco Reus oder Pierre-Emerick Aubameyang als sogenannte falsche Neun. Aubameyang gab ein besonderes Treuebekenntnis zur Borussia ab: Beim Abflug erschien er mit einem frisch ins Haar rasierten BVB-Emblem. Als eher unwahrscheinlich gilt, dass der international unerfahrene Julian Schieber den Vorzug erhält.

    Tormaschine Ronaldo

    Das neuerliche Kräftemessen mit dem europäischen Dauerrivalen wird ohnehin zum Herkules-Akt. Schließlich ist der spanische Rekordmeister neben dem Lokalrivalen Atletico das einzige im laufenden Wettbewerb noch ungeschlagene Team. Zudem trifft Weltfußballer Cristiano Ronaldo, der am Mittwoch sein 100. Spiel in der Königsklasse bestreitet, derzeit nach Belieben.

    Das bekam im Achtelfinale schon der BVB-Erzrivale Schalke (1:6, 1:3) zu spüren. Den jüngsten Niederlagen von Real in der Primera Division gegen den FC Barcelona und beim FC Sevilla misst Hummels deshalb keine große Bedeutung bei: "Ich sehe da keine Krise. Ich sehe da eine Anhäufung von verdammt vielen Weltklassespielern."

    Marcelo fehlt bei den Königlichen

    Der schwache Trost: Auch Madrid kann nicht in Bestbesetzung antreten. Wie der spanische Fußball-Rekordmeister am Dienstag mitteilte, erlitt Verteidiger Marcelo im Training einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel. Trainer Carlo Ancelotti kündigte an, dass der Portugiese Fabio Coentrão für Marcelo in die Startelf rücken werde.

    Psychlogischer Vorteil für BVB

    Immerhin wähnen sich die Borussen aus psychologischer Sicht leicht im Vorteil. Nach Einschätzung von Kehl hat sich der BVB im vergangenen Jahr beim Starensemble Respekt verschafft. "Wir haben schon 2012/13 bewiesen, dass wir sie schlagen können. Dass wir sie damals ausgeschaltet haben, wird sie noch wurmen", sagte der BVB-Kapitän.

    Geschäftsführer Watzke hofft auf eine ähnliche Dramaturgie mit Happy End, will aber diesmal bis zum Ende durchhalten. Beim 0:2 im Halbfinal-Rückspiel hatte er die Spannung nicht mehr ertragen und war in den letzten Minuten der Partie auf die Toilette geflüchtet: "Wenn wir in Madrid ohne Robert wieder 0:2 verlieren und das Rückspiel mit Robert eine Woche später 4:1 gewinnen - alles gut." (dpa)

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