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BVB: Nach Klopp-Aus: Ein Traumpaar trennt sich

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Nach Klopp-Aus: Ein Traumpaar trennt sich

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    Klopps Abschied in Dortmund ist eine Überraschung.
    Klopps Abschied in Dortmund ist eine Überraschung. Foto: Federico Gambarini (dpa)

    Jürgen Klopp und der BVB – das war wie früher einmal Rehhagel und Werder, wie Borussia und Dortmund – der Emotionstrainer und der Klub der schwarz-gelben Leidenschaft. Ein Traumpaar, das die Republik hingebungsvoll begeistert hat. Davon ist schon lange nichts mehr übrig.

    Klopp und der BVB: Trennung war nicht zu verhindern

    Es gibt Paare, die sich in solchen Zeiten aneinanderklammern. Klopp und der BVB trennen sich. Nicht auf die fußball-übliche Art, in der ein Verein den Coach feuert. Immer häufiger diktieren die Trainer ihren Abgang. Der Berufsstand emanzipiert sich. Armin Veh hat das in Stuttgart getan, Thomas Tuchel in Mainz und nun Klopp in Dortmund.

    Wäre das Ende zu verhindern gewesen? Nein. Klopp musste erkennen, dass sich sein Stil in Dortmund verbraucht hat. Die Mannschaft kommt nicht mehr vom Fleck. Daran hat auch die Rückkehr der verletzten Stammkräfte nichts geändert. Der Spielerkader gehört saniert. Die zurückgeholten Sahin und Kagawa blieben unter den Erwartungen, ebenso die Einkäufe Immobile, Kampl und Ramos. An ehemals tragenden BVB-Säulen wie Großkreutz, Mikitharian oder Kehl nagt der Rost.

    Trainer-Nachfolger: Ein neuer für den BVB, ein altbekannter für den HSV

    Einen Nachfolger für Klopp haben die Dortmunder wohl bereits. Thomas Tuchel dürfte im Sommer übernehmen. Er ist eine Dortmunder Idealbesetzung. Einer wie Klopp, der schon in Mainz erfolgreich auf dessen Spuren gewandelt ist. Ein eigener Kopf, der wie Klopp erkennt, wann eine Beziehung zu Ende ist. Einen wie ihn hätte auch der Hamburger SV gerne gehabt. Wer aber zwischen dem HSV und dem BVB wählen kann, weiß, was er zu tun hat.

    Nun soll Bruno Labbadia den HSV vor dem Abstieg retten. Weil Tuchel auf Zeit gespielt hat, haben sich die Hamburger in ihrer Not wieder mit dem Ex zusammengetan. Alte Lieben wieder aufzuwärmen ist im Sport die Regel. Warum? Weil die Klubs der Romantik erliegen oder dem Vergessen. Manchmal ist einfach auch nichts Besseres greifbar als der, mit dem man schon einmal gescheitert ist.

    Fußball: Am Ende steht immer die Scheidung

    Im Hamburger Fall ist es nicht das erste Mal, dass in der Frage "Tuchel oder ein anderer?" nur die Umstände den Hanseaten die bessere Entscheidung aufgezwungen haben. Labbadia hat Erfahrung im Abstiegskampf. Er hat mit dem VfB Stuttgart geschafft, was ihm nun auch beim HSV gelingen könnte. Schließlich besitzt die Mannschaft mehr Qualität als beispielsweise der SC Freiburg oder Paderborn. Der Neue muss die Hamburger nur zum Leben erwecken.

    Das allein reicht freilich noch nicht zum Traumpaar, aber zu einigen schönen Monaten, an deren Ende, wie immer im Fußball, eine Scheidung stehen wird. Die Frage, die neuerdings immerhin gestellt werden darf: Wer trennt sich dann von wem?

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