Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Große Angst um den Eiskanal

Augsburg

Große Angst um den Eiskanal

    • |
    Die Augsburger Kanuten befürchten, dass große Wettkämpfe am Eiskanal nicht mehr möglich sind, wenn die Anlage unter Denkmalschutz gestellt wird.
    Die Augsburger Kanuten befürchten, dass große Wettkämpfe am Eiskanal nicht mehr möglich sind, wenn die Anlage unter Denkmalschutz gestellt wird. Foto: Fred Schöllhorn (Archiv)

    Zwei Monate nach dem überraschenden Tod des Augsburger Sportmediziners Dr. Stefan Kolbinger ist sein Amt als stellvertretender Vorsitzender im Sportbeirat der Stadt neu besetzt worden. Mehrheitlich wählten die Mitglieder Rechtsanwalt Hans-Peter Pleitner, den Präsidenten des TSV Schwaben Augsburg, zu Kolbingers Nachfolger.

    Sportreferent Dirk Wurm nahm die Neuwahl zum Anlass, bei der Beiratssitzung den langjährigen Einsatz Kolbingers für den Augsburger Sport zu würdigen – in seinen Funktionen als Sportmediziner, Funktionär und stellvertretender Sportbeiratsvorsitzender. „Wir haben ihn für seine positive und konstruktive Art geschätzt und sind unendlich traurig. Sein Tod hinterlässt Leere und Ratlosigkeit“, so Wurm.

    Hans-Peter Pleitner, der im November erst neu in das Gremium gewählt worden war, setzte sich gegen die weiteren Kandidaten Peter Monz (DJK Göggingen) und Hans Wengenmeir (Polizei SV) durch. Und er hatte auch gleich ein großes Anliegen, für das er die Beiratskollegen und die Vertreter der Politik um Hilfe bat.

    "Der Kanusport in Augsburg würde sterben"

    Im Namen der Augsburger Kanu-Vereine warnte er nachdrücklich davor, den Eiskanal unter Denkmalschutz zu stellen, wie es von einem Architekturhistoriker vorgeschlagen worden war. „Für unsere Sportler wäre das eine Katastrophe, denn so werden uns die Möglichkeiten genommen, auf die sich ständig ändernden Anforderungen der Sportsitzenverbände zu reagieren. Der Kanusport in Augsburg würde sterben“, wählte Pleitner deutliche Worte. Die Strecke sei bald nicht mehr wettkampffähig, wenn das Ensemble gemäß dem Denkmalschutz in seiner ursprünglichen Bauart aus der Zeit der Olympischen Spiele von 1972 erhalten werden müsse.

    „Es geht hier nicht nur um Weltcups und große Wettkämpfe. Es geht auch um die Jugend und die Kleinstschüler. Der Eiskanal kann nicht mehr genutzt werden, wenn er den Vorgaben nicht mehr entspricht“, sagte Pleitner und verwies auf die Wunderlich-Sporthalle und das Rosenaustadion. Dort seien bauliche Veränderungen aufgrund des Denkmalschutzes entweder unmöglich oder extrem teuer.

    „Ich bitte den Sportbeirat, den Sportausschuss und den Stadtrat, alle politischen Einflussmöglichkeiten geltend zu machen“, appellierte Hans-Peter Pleitner an die Anwesenden. Auch die Kanuten hätten den Wunsch, die schöne, 45 Jahre alte Anlage zu erhalten. Aber unter der Prämisse, sie an die Erfordernisse der Zeit anpassen zu können, um eine nachhaltige Nutzung für die Zukunft sicherzustellen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden