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Augsburg: Eisstadion begeistert als Ambiente für Boxkämpfe

Augsburg

Eisstadion begeistert als Ambiente für Boxkämpfe

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    Guido Fiedler ließ Slavoljub Mitic keine Chance.
    Guido Fiedler ließ Slavoljub Mitic keine Chance. Foto: Bernhard Weizenegger

    Boxen im Eisstadion? Am Anfang war man skeptisch, doch das Experiment ist geglückt. Rund 1800 Zuschauer haben das sportliche Angebot angenommen und mussten ihr Kommen nicht bereuen. Es herrschte vor allem bei den Kämpfen der Augsburger Boxer fantastische Stimmung.

    Wo sich ansonsten im Winter auf der Eisfläche die Puckjäger tummeln, war dieses Mal der Ring aufgebaut. Bereits am späten Nachmittag hatten die Veranstalter das Tageslicht ausgesperrt, sodass auch die Lichtshow bei den einzelnen Kämpfen zur Geltung kam. Auf dem Videowürfel in der Halle waren ebenfalls alle

    Boxer Guido Fiedler: "Augsburg ist einfach toll"

    Guido Fiedler war nach seinem Sieg über den Serben Slavoljub Mitic auch von der Atmosphäre total begeistert: „Was Größeres als hier zu boxen gibt es ja gar nicht. Das ist unglaublich. Augsburg ist einfach toll, auch weil die Leute hier so loyal sind.“ Zuvor hatte Fiedler weniger Arbeit als angenommen. Der 44-Jährige ließ seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Bereits in der zweiten Runde faltete Fiedler den Serben zusammen. „Er hat sehr verhalten geboxt. Aber es kann sein, dass ich ihn in der ersten Runde ziemlich hart am Ellenbogen getroffen habe“, meint er.

    Seinen WM-Gürtel ließ sich Fiedler nicht nehmen. „Ich wollte ihn auch nicht weggeben, darum habe ich ihn hierbehalten“, lacht er. Trotz der Niederlage war es auch für Nikki Adler eine „großartige Veranstaltung“ und für ihre Managerin Jule Schutz einfach ein „toller Abend“.Allerdings gab es dabei Kämpfe, die, kaum dass sie angefangen hatten, gleich wieder beendet waren. Nicht nur Guido Fiedler machte kurzen Prozess, auch Ruben Wolf schlug gegen den Serben Luka Stajic hart zu – und nach zwei Runden war das Thema erledigt.

    Wolf hat sich vor allem gefreut, dass auch Panther-Kapitän Steffen Tölzer am Ring saß. „Wir kennen uns schon von klein auf und wir haben zusammen Eishockey gespielt. Dass er mir die Daumen gedrückt hat, hat mir viel bedeutet“, so Wolf. Aber natürlich war er auch über seinen Erfolg im Schwergewicht gegen Stajic stolz: „In Augsburg einen Titel zu holen ist schon etwas Besonderes.“

    Viele viele Sympathien für Ünsal Arik

    Viele Sympathien erwarb sich Ünsal Arik, der den EM-Titel im Superweltergewicht gegen den Georgier Berkatsashvili gewonnen hat. Der Türke, der sich auch als Erdogan-Kritiker in Deutschland einen Namen gemacht hat, wünschte nach dem Kampf zunächst einmal allen Müttern in der Halle einen „schönen Muttertag“.

    Mit bewegten Worten machte er weiter: „Es gibt auch Wichtigeres als Boxen. Hier in der Halle Menschen der verschiedensten Nationen. Ob Moslems, Christen oder Islamisten – wir sind alle hier zusammen unter einem Dach und zeigen, dass Frieden möglich ist. Danke dafür.“

    Nikki Adler verliert gegen starke Gegnerin

    Dass der Kampf von Nikki Adler schließlich der Spannendste war, lag auch daran, dass er über die volle Distanz ging. Auch Fiedler war beeindruckt: „Das war schon große Klasse. Nikki tut mir ein bisschen leid, aber sie hat einen großartigen Kampf abgeliefert.“

    Auch ihre Managerin Jule Schutz fand schade, dass Adler ihren Titelkampf verloren hat, dennoch lobte sie ihren Schützling: „Ich bin einfach nur stolz auf sie.“ Schutz zollte aber auch Adlers Gegnerin Femke Hermans großen Respekt: „Es war gut, dass Nikki gegen eine so starke Gegnerin kämpfen musste. Man hat dadurch auch gesehen, dass wir für einen Titelkampf kein Fallobst verpflichten. Ansonsten würden wir auch an Glaubwürdigkeit verlieren. Nächstes Mal macht es Nikki wieder besser.“

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