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American Football: Super Bowl: Aufs Klo geht's nach der Werbung

American Football

Super Bowl: Aufs Klo geht's nach der Werbung

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    Es ist wieder Super Bowl. Dieses Jahr übrigens zum 44. Mal. Unter der Kappe am unteren Bildrand versteckt sich übrigens Peyton Manning. Der ist einer der wichtigeren Spieler auf dem Platz - ist aber eher ne Nebensächlichkeit.
    Es ist wieder Super Bowl. Dieses Jahr übrigens zum 44. Mal. Unter der Kappe am unteren Bildrand versteckt sich übrigens Peyton Manning. Der ist einer der wichtigeren Spieler auf dem Platz - ist aber eher ne Nebensächlichkeit. Foto: dpa

    Am Sonntag steigt in Miami eines der größten Sportveranstaltungen des Jahres - bei der es nur nebenbei um Sport geht geht. Super Bowl - das sind Abwasserprobleme, Werbespots und ein wenig Football.

    Betty White ist 78 Jahre alt und fürwahr keine begnadete Footballspielerin. Die Talente der rüstigen Dame, die vor allem durch ihre Rolle als Rose in der Serie "The Golden Girls" bekannt ist, liegen eher auf dem Gebiet der Schauspielerei. Dennoch ist es möglich, dass bei dem Aufeinandertreffen der Indianapolis Colts und der New Orleans Saints, ihre Footballkünste für mehr Gesprächsstoff sorgen als die der beiden Quarterbacks.

    Dabei erscheint sie nicht einmal im Stadion, sondern jagt während einer Spielunterbrechung, in einem 30-sekündigen Werbespot für einen Schokoladenriegel-Hersteller dem eiförmigen Spielgerät hinterher.

    51% der amerikanischen Zuschauer geben an, sie sähen sich den, wie einen Nationalfeiertag zelebrierten Superbowl, allein wegen der "Commercials", der Werbespots, an. Die traumhafte Reichweite von ca. 100 Millionen US Zuschauern lassen sich die Werbetreibenden Einiges kosten. Zwar ist der Preis für einen halbminütigen Spot aufgrund der Wirtschaftskrise im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken, er beträgt aber immerhin noch bis zu 2,7 Millionen Dollar.

    Firmen wie Audi, CocaCola und Mars produzieren nicht nur eigens für den Superbowl einen Spot, sie bewerben diesen sogar mit anderen Spots. Diese "Teaser", die in den Wochen vor dem Superbowl ausgestrahlt werden, zeigen lediglich Ausschnitte der Endprodukte und sollen Lust auf die Werbeunterbrechungen des NFL-Finales machen.

    Wer den Superbowl live miterleben will und jetzt noch kein Ticket hat, muss dafür einen Betrag zwischen 1600 und 226 000 Dollar aufbringen. Da bei solchen Preisen nicht allein das Duell zwischen den "Colts" und den "Saints" die Ränge füllen kann, wird in der Halbzeitpause eine aufwendig inszenierte Show geboten. Internationale Stars wie Michael Jackson, Prince und Justin Timberlake traten hier schon auf. Dieses Jahr soll die weltweit erfolgreiche Band "The Who" die Massen bis zur Spielfortsetzung bei Laune halten.

    Die unterhaltsame Spielunterbrechung hat außerdem einen nicht unbedingt nahe liegenden Vorteil: Die Fernsehzuschauer glotzen weiter und strapazieren die amerikanischen Abwassersysteme nicht über. Seit Jahren hält sich das Gerücht, die zeitgleichen Toilettengänge von 90 Millionen Menschen in der Halbzeitpause verbrauchten eine Wassermenge, die die Niagarafälle für sieben Minuten versorgen könnte. Zwar können Experten dies nicht bestätigen, jedoch bitten Abwassertechniker auch dieses Jahr wieder darum, die gesamte Übertragungsdauer von ungefähr dreieinhalb Stundenden für die dringenden Geschäfte zu nutzen. Die kann der Zuschauer ja dann während der 4x15-minütigen Spielzeit erledigen. Arlind Maurer

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