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American Football: Super Bowl 2019: Patriots gewinnen dank besserer Taktik

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Super Bowl 2019: Patriots gewinnen dank besserer Taktik

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    Keiner, mit dem man Ärger haben möchte: Patriots Wide receiver Julian Edelmann mit der Super-Bowl-Trophäe im Konfetti-Regen von Atlanta.
    Keiner, mit dem man Ärger haben möchte: Patriots Wide receiver Julian Edelmann mit der Super-Bowl-Trophäe im Konfetti-Regen von Atlanta. Foto: Timothy A. Clary, afp

    Vieles war anders. Im Vorfeld und während des Spiels. Kein klarer Favorit, nicht viele Punkte. Am Ende aber war eigentlich alles wie (fast) immer. Jubel in Blau, Weiß und Rot, ein strahlender 41 Jahre alter Spielmacher Tom Brady und ein Cheftrainer Bill Belichick, der sich im Moment des Sieges sogar mal ein echtes Lachen abringen konnte.

    Die New England Patriots haben sich durch ein 13:3 gegen die Los Angeles Rams in Atlanta zum sechsten Mal in 17 Jahren zum Super-Bowl-Champion in der National Football League gekrönt.

    „Ich bin sehr stolz auf das Team. Die Stimmung hier im Stadion war unglaublich. Es hätte auch unser Stadion sein können“, sagte Quarterback Tom Brady auf der Siegerbühne im Konfettiregen und spielte damit auf die Patriots-Dominanz auf den Rängen an. Doch ausnahmsweise war es mal nicht der als Bester aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehende Superstar, der den entscheidenden Anteil am Triumph seiner Farben hatte.

    Super Bowl 2019: Los Angeles Rams fanden keine Antwort

    Den gesamten Abend über sahen die 70.081 Zuschauer im 1,6 Milliarden US-Dollar teuren und 2017 eröffneten Stadion der Atlanta Falcons eine dominante Verteidigung der Patriots, die laut Brady „ihr bestes Spiel der Saison“ zeigte.

    Eine treffliche Kurzanalyse. Denn zu keinem Zeitpunkt des 53. Super Bowls fand die in der regulären Saison so produktive Offensive der Rams um Spielmacher Jared Goff und Runningback Todd Gurley zu ihrem Rhythmus. Am Ende standen 407 Yards Raumgewinn aufseiten New Englands lediglich 260 der Los Angeles Rams gegenüber.

    Dass die Neuauflage des Finalspiels von 2002 dennoch bis tief ins Schlussviertel spannend blieb, war der ebenfalls starken Verteidigung der Kalifornier zu verdanken, die das Spiel lange offen hielt. Der erste Touchdown der Partie gelang sieben Minuten vor dem Ende den Patriots zum 10:3 durch Runningback Sony Michel. Eine passende Antwort fanden Goff und Co. nicht mehr.

    New England Patriots feiern sich in Atlanta als Sieger

    „Ich fühle mich benommen“, sagte der enttäuschte Rams-Cheftrainer Sean McVay. „Leider habe ich nicht genug für mein Team machen können, damit wir gewinnen.“ Auch weil der smarte 33-Jährige vom doppelt so alten Belichick taktisch übertrumpft wurde, endete die NFL-Saison 2018/19 mal wieder mit jubelnden Patriots.

    Dabei hatten dem Team aus Boston viele den großen Wurf nicht mehr zugetraut. Brady sei zu alt, das Talent im Kader nicht ausreichend. Belichick und Brady aber fanden wieder einmal einen Weg durch die reguläre Saison, hatten in den Play-offs wieder einmal die passenden taktischen Antworten parat und durften sich in Atlanta wieder einmal als Sieger feiern lassen.

    Dass es mit nur insgesamt 16 erzielten Punkten – der niedrigste Wert in allen 53 Super Bowls – kein Offensivspektakel war und ein Großteil des Duells höchstens Defensiv-Puristen eine beschleunigte Herzfrequenz beschert haben dürfte, interessierte bei den Siegern naturgemäß niemanden. Die wie immer mit Spannung erwartete Halbzeitshow passte irgendwie auch gut zum Spiel.

    Unspektakuläre Super-Bowl-Halbzeitshow von Maroon 5

    Ohne Überraschungen, aber mit solider Performance spulten die Pop-Band Maroon 5 sowie die beiden Rapper Travis Scott und Big Boi ihr Programm ab. In Erinnerung wird diese Viertelstunde den wenigsten bleiben, wenngleich es zweifellos schon schlechtere Halbzeitshows gab.

    Trotz fehlender Offensiv-Höhepunkte und wenig erzielten Punkten: Zum besten Spieler des Abends wurde ein Angreifer gewählt. Wide Receiver Julian Edelman fing zehn Pässe und erzielte damit einen Raumgewinn von 141 Yards für die Patriots, die ab September wieder die Gejagten sein werden.

    Für Brady und Co. nichts Neues. Auf die Frage, was ihn nach sechs Titeln und mit 41 Jahren noch motiviere, auf jeden Fall weiterzumachen, blickte sich die Legende um, setzte sein schönstes Zahnpasta-Lächeln auf und sagte: „Das hier. Wie kann einen das nicht motivieren?“ Die anderen 31 NFL-Teams werden genau zugehört haben. Das Ende der Patriots-Dynastie? Nicht in Sicht.

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