Superstar Tom Brady hat sich auf dem Weg in seinen achten Super Bowl mit den New England Patriots auch nicht von der Sorge um seine verletzte Wurfhand stoppen lassen.
Genäht und bandagiert nach einem Trainingsunfall führte der 40 Jahre alte Quarterback sein Team mit zwei Touchdown-Pässen im letzten Viertel noch zum 24:20-Halbfinalsieg gegen die lange führenden Jacksonville Jaguars. Im Endspiel der National Football League trifft der Titelverteidiger am 4. Februar in Minneapolis auf die Philadelphia Eagles, die den Minnesota Vikings mit einem 38:7-Erfolg den Weg ins ersehnte Heimfinale versperrten.
Favorit im 52. Super Bowl sind Brady und seine Patriots. "Es ist ziemlich einmalig, einfach nur Teil eines Teams zu sein, dass solche Spiele gewinnt. Es ist eine großartige Leistung", sagte der Spielmacher nach dem Finaleinzug.
In den Tagen vor der Partie gegen die widerspenstigen Jaguars hatte Brady noch um seinen Einsatz bangen müssen, nachdem er im Training eine Schnittverletzung an der rechten Hand erlitten hatte. "Ich hatte schon Schlimmeres. Es war eine verrückte Verletzung. Mittwoch, Donnerstag und Freitag war es ein bisschen beängstigend. Dann habe ich wieder Vertrauen gefasst, und heute haben wir gerade genug getan, um zu gewinnen", sagte Brady.
Mit 10:20 lagen die Patriots kurz nach Beginn des Schlussabschnitts noch hinten. Jacksonville war ganz nah am ersten Einzug in einen Super Bowl. Dann war Brady wieder einmal zur Stelle. Gleich zweimal fand sein Pass Danny Amendola in der gegnerischen Endzone, die Partie war gedreht. Selbst der knochenharte Patriots-Coach Bill Belichick jubelte ausgelassen am Spielfeldrand. Kurz danach war er dann wieder im Schleifer-Modus, als er über Bradys Blessur sprach: "Er ist ein harter Junge, aber wir reden hier auch nicht über eine Operation am offenen Herzen."
Fünf Super-Bowl-Ringe haben Brady und Belichick gemeinsam gewonnen. Im Vorjahr gelang im Endspiel gegen die Atlanta Falcons nach einem 3:28-Rückstand noch eine unfassbare Aufholjagd zum 34:28-Triumph. Diesmal stellt sich das Team aus Philadelphia den Patriots in den Weg. Angeführt von Ersatz-Quarterback Nick Foles dominierten die Eagles das zweite Halbfinale gegen Minnesota. Die Vikings verpassten es damit, als erstes Team einen Super Bowl im eigenen Stadion zu erreichen.
Foles gelangen drei Touchdown-Pässe. "Wir alle vertrauen uns gegenseitig", sagte der Spielmacher, der seit dem Kreuzbandriss von Carson Wentz Stammkraft ist. "Ich kann mich glücklich schätzen so großartige Mitspieler und Trainer zu haben", sagte Foles.
Für die Eagles ist es die dritte Super-Bowl-Teilnahme der Vereinsgeschichte und die erste seit 2005. Damals hieß der Gegner ebenfalls New England, die Patriots um Brady gewannen 24:21. Nun haben die Eagles Gelegenheit zur großen Revanche. (dpa)