Bisher gingen die Gattinnen der Spieler davon aus, dass sich der Wirken ihrer Männer in der AH vor allem ungesund auf die Leber auswirkt. Empirische Daten dazu liegen allerdings noch nicht vor.
Erwiesen ist dafür nun aber, dass sich das Kicken in einer AH-Mannschaft unliebsam auf den Bänder- und Gelenkapparat der "Sportler" auswirkt. In einer Studie ging Professor Tim Meyer der Frage nach, wie hoch das Verletzungsrisiko der AH-Fußballer ist. Also jener Kicker, die 32 Jahre oder älter sind. Meyer ist unter anderem Mitglied des medizinischen Teams, das die deutsche Nationalmannschaft betreut.
Seine Ergebnisse legen nahe, dass die Senioren es mal besser vorsichtiger angehen lassen sollten - oder aber häufiger trainieren müssen. Er beobachtete insgesamt 265 saarländische Fußballer über einen Zeitraum von über 7000 Spiel- und Trainingsstunden. Das Durchschnittsalter der Fußballer lag dabei bei leicht über 44 Jahren.
Warmmachen bringt nichts
13 Dinge, die es nur beim AH-Fußball gibt
1. Bei einer Auswechslung wird die erste Zigarette schon angezündet, bevor der Trainer abgeschlagen wird.
2. Man trägt schwarz. Also am Fuß. Vorwiegend Adidas Copa. Wer farbige Schuhe trägt, wird ausgelacht.
3. Beinschub verteilen bedeutet, drei Sekunden später Schmerzen zu haben.
4. Die Luft reicht nicht, um nach der Ecke zurück in die eigene Hälfte zu laufen. Aber, um jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kritisieren.
5. Der Schiedsrichter muss entweder das 70. Lebensjahr überschritten haben, eine Beinprothese tragen oder mit Blindenhund auflaufen.
6. Warmmachen wird überbewertet.
7. Training wird überbewertet.
8. Spiele können verschoben werden, weil eine Mannschaft geschlossen das Weinfest besuchen will.
9. Der Trainer akzeptiert Spiel-Absagen seiner Schützlinge wegen Kindergeburtstagen, Kindergartenfesten oder Omas Geburtstag.
10. Früher war alles besser.
11. Die Franzbranntwein-Wolke in der Kabine vor dem Spiel genügt, um eine ganze Kuhherde zu betäuben.
12. Es gibt keine Fans. Nur Frauen und Kinder. Und den ein oder anderen verlorenen Mecker-Rentner.
13. Anders als bei Jugendmannschaften, ist nicht wichtig, wer die Nummer 7 (Ronaldo), 9 und 10 (dürfen vorne spielen) bekommt. Beliebtes Gut sind die Trikots in den Größen XL bis XXXL.
Das Ergebnis: AH-Fußballer sind in etwa genauso gefährdet, sich zu verletzen wie Profis. Diese Schlussfolgerung basiert auf der Erkenntnis, dass es bei den älteren Spielern mit 12,4 Verletzungen pro 1000 Stunden genauso oft zu Verletzungen kommt wie bei Ronaldo, Messi und Co.
Das hänge möglicherweise auch damit zusammen, dass vorbeugende Maßnahme zu Beginn des Trainings keinen Effekt hätten. Sprich - und das ahnen viele AH-Fußballer: Warmmachen bringt nichts. Präventionsprogramme würden erst wirken, wenn man mindestens zwei- bis dreimal in der Woche trainiert. Das ist in der AH eher die Ausnahme.
Eine weitere Erkenntnis der Studie: Am verletzungsanfälligsten sind Torhüter (16 Verletzungen pro 1000 Stunden) vor Stürmern (15,9), Verteidigern (11,5) und Mittelfeldspielern (11,2).