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"Alarm" im Tollhaus FC Bayern - Hertha am Boden

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"Alarm" im Tollhaus FC Bayern - Hertha am Boden

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    «Alarm» im Tollhaus FC Bayern - Hertha am Boden
    «Alarm» im Tollhaus FC Bayern - Hertha am Boden Foto: DPA

    "Es ist Alarm bei Bayern München", befand Abwehrspieler Daniel van Buyten. Mehr noch als das aus sportlicher Sicht unbefriedigende 1:1 gegen den FC Schalke machte die Kritik von Nationalspieler Philip Lahm an der Vereinsführung und die Stadion-Flucht von Weltmeister Luca Toni zu schaffen. Die Reaktion der Clubspitze ließ nicht lange auf sich warten: Nach einem Rapport bei Vorstand Karl-Heinz Rummenigge und Trainer Louis van Gaal wurden beide Profis mit hohen Geldstrafen belegt.

    Alle Hoffnungen auf eine Trendwende erwiesen sich erneut als Wunschdenken. Mit dem 1:1 gegen den Revierclub vergrößerte sich der Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen auf sechs Punkte. Nicht nur in der Champions League, sondern auch in der Meisterschaft sind die Saisonziele in Gefahr geraten. Gleichwohl muss van Gaal akut nicht um seinen Job bangen. "Wir werden in aller Ruhe bis Weihnachten abwarten und gucken, wie das Zwischenergebnis ist", sagte Manager Uli Hoeneß.

    "In aller Ruhe" werden die Probleme jedoch kaum zu lösen sein. Schon am Sonntag gab es die nächste Aufregung. "Wir sind enttäuscht, weil er als stellvertretender Kapitän hier eigentlich eine besondere Verantwortung für die Mannschaft und den Club trägt. Philipp Lahm wird deshalb mit einer Geldstrafe belegt, wie es sie in dieser Höhe beim FC Bayern München noch nicht gegeben hat", wurde Rummenigge in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Demnach müsste Lahn für seine öffentliche Klage über eine fehlende Spiel-Philosophie und verfehlte Einkaufspolitik mehr als 50 000 Euro bezahlen. Genaue Zahlen wurden nicht genannt.

    Schon am kommenden Spieltag besteht die Chance zur sportlichen Schadensminimierung. Mit einem Heimsieg über Leverkusen könnte das auf Rang acht abgerutschte Starensemble die Wende einleiten. Allerdings hat Bayer als einziges Bundesliga-Team noch kein Saisonspiel verloren. Beim 4:0-Kantersieg über Frankfurt stellten die Heynckes-Schützlinge abermals Titelreife unter Beweis. Trotz des anhaltenden Höhenfluges äußerte sich Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler zurückhaltend: "Es hat sich nichts geändert nach dem 4:0. Andere Clubs wie Bremen, HSV, Schalke oder Bayern sind dicht dran."

    Allerdings mussten die Verfolger in den Sonntagspielen Punktverluste hinnehmen. Werder Bremen kam gegen Borussia Dortmund über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus. Den Führungstreffer von Mesut Özil (36.) konnte BVB-Torjäger Lucas Barrios ausgleichen (54.). Die Hamburger vergaben eine Woche nach der ersten Saisonniederlage bei Hannover 96 den Sieg und liegen bereits drei Punkte hinter der Spitze. Jiri Stajner rettete den Niedersachsen mit einem verwandelten Foulelfmeter das 2:2 (88.). Zuvor trafen Marcell Jansen (15.) und Eljero Elia (44.) für die Gäste, Ya Konan (26.) für Hannover.

    Im Tabellenkeller wird es für Schlusslicht Hertha BSC allmählich dramatisch. Die Berliner unterlagen dem 1. FC Köln mit 0:1 (0:0) und warten mittlerweile seit elf Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Den Siegtreffer für die Rheinländer erzielte Milivoje Novakovic (79.).

    In Titelverteidiger Wolfsburg und Aufsteiger Mainz zogen zwei weitere Teams in der Tabelle an den Münchnern vorbei. Vier Tage nach dem erfolgreichen Auftritt in Istanbul demonstrierten die "Wölfe" auch beim 2:1 in Hoffenheim Stärke. Ausgerechnet der von Trainer Armin Veh zuvor wegen Formschwäche in den Heimaturlaub beorderte Grafite avancierte nach seiner Rückkehr mit seinem Siegtreffer zum Matchwinner. Mit der gleichen Punktzahl wie

    Neben dem Shooting-Star der Trainergilde aus Mainz standen in Heiko Herrlich und Markus Babbel zwei weitere Fußball-Lehrer im Rampenlicht. Beiden blieb ein Sieg verwehrt: Herrlich musste bei seinem Heim-Debüt auf der Bank des VfL Bochum eine 1:2-Schlappe gegen Freiburg verkraften. Dessen Kollege Babbel konnte sich zumindest mit einem Punktgewinn trösten. Beim 0:0 in Mönchengladbach blieb sein VfB Stuttgart zwar zum neunten Mal in Serie ohne Sieg, setzte aber seinen dezenten Aufwärtstrend fort: "Ich sehe das positiv. Wir haben dreimal nicht verloren. Das ist ein gutes Gefühl", sagte Babbel.

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