Tennisspielerin Ana Ivanovic und Fußballer Bastian Schweinsteiger. Die Schiedsrichter Bibiana Steinhaus und Howard Webb. Die Eisschnellläufer Anni Friesinger und Ids Postma. Wiederholt haben Spitzensportler zueinandergefunden. Und das nicht zufällig. Amor schießt bevorzugt am Arbeitsplatz mit Pfeilchen um sich. Verbringen Menschen einen Großteil ihrer Zeit miteinander, erhöht sich die Chance einer Liaison ungemein.
Ein Skifahrer-Vorzeigepaar, das sich glücklich durchs Leben grinst, sind Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Wobei ihre Ehe nicht zwingend auf beruflicher Nähe fußt, Neureuther war eine Jugendliebe Mittermaiers. Erfolgreicher war Rosi, die mit zwei Gold- und einer Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Innsbruck Sportgeschichte schrieb. Sohn Felix beschreitet einen ähnlichen Weg, hat die Biathletin Miriam Gössner geheiratet, im Oktober kam Tochter Matilda auf die Welt.
Glück in der Liebe, Pech im Sport
Auf der Suche nach einem Partner helfen gemeinsame Interessen, eine Gesprächsgrundlage erleichtert das Kennenlernen. Man kann sich also gut vorstellen, wie Steffi Graf und Andre Agassi beim ersten Date über Auf- und Rückhandschläge sinnierten. Wobei sich die Gräfin ziemlich lange zierte. Agassi buhlte hartnäckig um die Tennisspielerin, in seiner Autobiografie „Open“ schwärmt der Amerikaner: „Wenn sie stillsteht, ist sie eine Göttin; in Bewegung ein Gedicht. Ich bin ein Verehrer, aber auch ein Fan.“ Geheiratet hat das Tennis-Traumpaar 2001, die Kinder Jaden Gil und Jaz Elle sind inzwischen Teenager.
Verheiratet sind die Speerwerfer Christina Obergföll und Boris Henry, ebenso die Diskuswerfer Robert Harting und Julia Fischer. Im September 2016 gaben sie sich in Berlin das Jawort, tauschten ihre Sportlertrikots gegen dunkelblauen Anzug und weißes Etui-Kleid. Auf Facebook schrieb Harting damals: „Ein wunderschöner Tag in der Einfachheit des belebten Berlins und natürlich der schönsten Frau an meiner Seite.“ Doch: Glück in der Liebe, Pech im Sport. Beide galten bei den Olympischen Sommerspielen in Rio als Medaillenkandidaten, gingen aber leer aus.
Kein gemeinsames Interview, keine Foto-Love-Story
Für Liebe mathematische Wahrscheinlichkeit zu bemühen, wird dem Zauber nicht gerecht. Wobei natürlich klar ist: Es funkt schneller, wenn sich Adam und Eva oft über den Weg laufen. Im Biathlon zieht der Athleten-Tross während einer Saison von Weltcup zu Weltcup. Man kennt sich, schätzt sich – und manch einer verliebt sich. Simon Schempp und Franziska Preuß sind seit knapp zweieinhalb Jahren ein Paar, gemeinsam haben sie schon in der Mixed-Staffel WM-Silber gewonnen. Von ihrer Romanze wusste kaum einer etwas, ehe sie diese im November 2016 bekanntgaben. Beide halten ihre Beziehung aber privat. Kein gemeinsames Interview, keine Foto-Love-Story.
Wenn‘s draußen kalt ist, wird drinnen viel gekuschelt. Vor allem bei den Biathleten. Und das mit Völker verbindender Wirkung. Gefunden haben sich der norwegische Ausnahmeathlet Ole Einar Björndalen und die Weißrussin Darja Domratschewa. Im Sommer 2016 haben sie geheiratet, im Februar 2017 kam Töchterchen Xenia zur Welt. Im Weltcup-Alltag bringt die Familie im Luxus-Wohnmobil Beruf und Familie unter einen Hut, an den Winterspielen in Pyeongchang nimmt Domratschewa als Aktive teil, Björndalen steht ihr als Betreuer zur Seite. Domratschewa lobt Björndalens Papa-Qualitäten: „Er ist ein toller Vater und unterstützt mich sehr.“
Paare starten auch im selben Team
Allgemein tummeln sich in Südkorea etliche Pärchen, öffentlich turteln sieht man sie indes nicht. Untergebracht sind sie teils getrennt, nichts soll die Konzentration aufs Sportliche stören. Beispiele aus dem Alpinbereich: die deutschen Fritz Dopfer und Lena Dürr, US-Star Mikaela Shiffrin und der Franzose Mathieu Faivre, die Snowboarder Johannes Höpfl und Ramona Hofmeister. „Es ist voll cool, dass wir jetzt zusammen bei Olympia sind“, sagt Höpfl.
Sogar im selben Team starten Anastassija Brysgalowa und Alexander Kruschelnizki. Das Ehepaar tritt in der Mannschaft der olympischen Athleten aus Russland im Curling-Mixed-Wettbewerb an.
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