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Ärger um Ribéry: Bayern-Bosse: Watsch'n für den Kaiser

Ärger um Ribéry

Bayern-Bosse: Watsch'n für den Kaiser

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    «Ribéry ist nur zu Bayern gekommen, um sich einen Namen zu machen. Das ist ein Franzose, dem ist München wurscht.»
    «Ribéry ist nur zu Bayern gekommen, um sich einen Namen zu machen. Das ist ein Franzose, dem ist München wurscht.» Foto: dpa

    Natürlich sind die Sätze ganz diplomatisch. Der Vorstand des FC Bayern München ist "erstaunt" über die Worte des Club-Präsidenten Franz Beckenbauer. Doch allein die Tatsache, dass der Vorstand mit einer öffentlichen Erklärung auf Abstand zu den Kaiser-Worten ("Das ist ein Franzose. Dem ist München wurscht") geht, lässt erahnen, wie Beckenbauers Schelte angekommen ist: Weniger gut.

    Während der Fußball-Kaiser ganz offensichtlich vom Wechsel-Theater um Ribéry und Real Madrid genervt ist, stellen sich Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Karl Hopfner hinter den Franzosen. Trotz der Millionen-Angebote aus Spanien habe sich Ribéry "stets professionell, korrekt und seriös verhalten", erklären die drei Vorstandsmitglieder des Bundesligisten. Sie tun das nicht nebenbei, sondern hochoffiziell in einer Presseerklärung.

    Das Trio widerspricht dem Bayern-Aufsichtsratsvorsitzenden Beckenbauer auch in einem weiteren Punkt: "Der FC Bayern München hatte und hat bei Franck Ribéry zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass er den FC Bayern nur dazu benützen würde, um in seiner eigenen Karriereleiter nach oben zu kommen. Er hat sich mit seinen Fähigkeiten stets in den Dienst der Mannschaft gestellt."

    Aus Beckenbauers Mund klang dies bei einer Gala der DFB-Stiftung Egidius Braun ganz anders: "Der ist nur zu Bayern gekommen, um sich einen Namen zu machen. Das ist ein Franzose, dem ist München wurscht." Außerdem sagte der "Kaiser" über den Dribbelkönig, der in München einen Vertrag bis 2011 hat: "Wozu schließe ich denn einen Vier-Jahres-Vertrag, wenn ich nur drei Jahre bleiben will."

    Der letzte Satz war offenbar eine Anspielung auf einen vorzeitigen Ribéry-Abgang, der nach Artikel 17 der Transferstatuten des Weltverbandes FIFA möglich wäre. Auch hier kontern die Bayern-Vorstände ihren Aufsichtsratsboss: "Franck Ribéry hat sich nie dazu geäußert, von der Möglichkeit des Ziehens des FIFA-§ 17 Gebrauch zu machen", heißt es in der Erklärung.

    Und am Ende fordern Hoeneß, Rummenigge und Hopfner ihren Vereinskollegen zum Handeln auf: "Wir würden uns aber sehr freuen, wenn Franz Beckenbauer in seiner Eigenschaft als Mitglied der FIFA-Exekutive dafür Sorge tragen würde, dass der § 17, der den gesamten Profifußball extrem belastet, wieder abgeschafft und damit für alle Klubs weltweit für mehr Vertragsstabilität gesorgt wird." Noch ein ganz diplomatischer Hinweis an den Kaiser.

    Franck Ribéry schwieg zu den Vorwürfen. Wegen einer Knieverletzung machte er am Montag nur Lauftraining. Zum Saisonauftakt wird der Franzose laut Trainer Louis van Gaal ebensowenig zum Startformation zählen wie Luca Toni: "Vielleicht können sie 20 Minuten spielen", sagte van Gaal.

    "Wir haben dreieinhalb Wochen sehr hart trainiert auf sehr hohem Niveau." Das Trainingsniveau für den Franzosen und auch für Luca Toni sei deutlich niedriger gewesen. Beide würden in dieser Woche aber hart trainieren, sagte van Gaal. Ribéry, der schon eine Hand voll Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolvierte, hat eine Sehnenverletzung im Knie. Toni, der bislang nur abseits des Teams lief, hat Achillessehnenprobleme.

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