Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Olympia 2018: Ärger bei den Biathlon-Damen nach der Pleite in der Staffel

Olympia 2018

Ärger bei den Biathlon-Damen nach der Pleite in der Staffel

    • |
    Die Fehler ihrer Kolleginnen Franziska Preuß und Franziska Hildebrand kann Laura Dahlmeier nicht mehr ausbügeln. Die Biathlon-Staffel landet auf Platz acht bei Olympia 2018.
    Die Fehler ihrer Kolleginnen Franziska Preuß und Franziska Hildebrand kann Laura Dahlmeier nicht mehr ausbügeln. Die Biathlon-Staffel landet auf Platz acht bei Olympia 2018. Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Der Plan ist einfach: Laura Dahlmeier als Schlussläuferin der Frauen-Staffel soll vorne um die Medaillen kämpfen. Schließlich geht das deutsche Quartett als amtierender Weltmeister in den Wettkampf, ist haushoher Favorit. Doch als die Garmischerin als Vierte nach Franziska Preuss, Denise Herrmann und Franziska Hildebrand loslegt, ist das Rennen längst verloren. Nach dem letzten Aufwärmen blickt Dahlmeier auf das Tableau im Biathloncenter von Alpensia und erschrickt: „Als wir auf der zweiten Seite im zweistelligen Bereich waren, habe ich mir schon gedacht: Das wird kein leichtes Rennen.“

    Deutsche Biathlon-Frauen landen bei Olympia nur auf Platz 8

    Das ist noch vorsichtig formuliert. „Alles andere als Gold wäre eine große Überraschung“, hatte auch Turin-Olympiasieger Michael Greis vor dem Rennen vorhergesagt. Doch die Frauen landen abgeschlagen auf Platz acht. 53 Sekunden beträgt der Rückstand auf Olympiasieger Weißrussland um Schlussläuferin Darja Domratschewa. Silber geht an die Schwedinnen, die König Carl Gustaf im Zielraum höflich umarmt. Bronze holt Frankreich.

    Noch im Zielraum fordert Laura Dahlmeier Konsequenzen: „Man muss die richtigen Schlüsse daraus ziehen und das genau analysieren.“ Im Rennen bläst ein böiger Wind und anfangs wirbeln die Flocken wie in einer Schneekugel durch das Stadion. Doch Dahlmeier will das nicht als Entschuldigung gelten lassen: „Man muss schon individuell schauen. Es waren sicherlich keine leichten Bedingungen heute, aber gewisse Athletinnen habe ja gezeigt, dass es doch auch möglich ist.“ Zwischen den Zeilen kann man das als Kritik an den Kolleginnen werten.

    Franziska Preuß ist wieder der Pechvogel im Biathlon-Team

    Von Beginn an steckt der Wurm drin. Startläuferin Franziska Preuß kämpft im ersten Schießen mit Problemen. Sie glaubt, dass ihr vierter Schuss danebengegangen ist. „Die Klappe ist langsam gefallen, ich habe das als Fehler registriert.“ Sie lädt nach und bemerkt dann, dass sie doch getroffen hatte. Mit einer Patrone im Lauf auf die Strecke zu gehen, hätte die Disqualifikation bedeutet. Preuss bemerkt noch rechtzeitig ihren Fehler und wird die Patrone „noch direkt auf der Matte“ wieder los. Alles korrekt, aber die Konzentration ist weg. „Ich habe das vom Kopf her nicht kontrolliert bekommen.“

    Bereits in Sotschi 2014 war Preuss der Pechvogel. Gut einen halben Kilometer nach dem Start stürzte sie, später brach ihr Stock und am Schießstand steckte Schnee in ihrem Diopter. Es war nicht das einzige Pech. Seit den Spielen 2002 in Salt Lake City rennt die Frauenstaffel nun schon einer Olympiamedaille hinterher.

    Auch Preuß’ Kolleginnen kämpfen mit dem Wind. Herrmann als Zweite holt mit einem perfekten Liegendschießen zwar zunächst auf, muss nach dem stehenden Anschlag aber doch in die Strafrunde. Hildebrand kommt mit dem böigen Wind ebenfalls nicht zurecht und verliert viel Zeit. Die siebenfache Weltmeisterin Dahlmeier kann nicht mehr, als den Schaden begrenzen. Mit drei Strafrunden und insgesamt elf Nachladern läuft die deutsche Staffel der Konkurrenz weit hinterher.

    Dahlmeier verpasst nach Gold im Sprint und in der Verfolgung sowie Bronze im Einzel ihre vierte Medaille. So oft Edelmetall bei denselben Winterspielen hatte als einzige Deutsche zuvor nur Eisschnellläuferin Karin Enke 1984 in Sarajevo gewonnen.

    Die letzte Chance auf Edelmetall im Biathlon bietet sich am Freitag (12.15 Uhr, live in der ARD) der Männerstaffel über 4x7,5 Kilometer. Nach Gold für Arnd Peiffer im Sprint, Silber für Simon Schempp im Massenstart und Bronze für Benedikt Doll in der Verfolgung geht die Mannschaft mit reichlich Selbstvertrauen an den Start. Aber das lässt keine Rückschlüsse auf den Ausgang zu – siehe Frauenstaffel.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden