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Abwehr-Alarm: Bayern erwarten "heißen Tanz"

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Abwehr-Alarm: Bayern erwarten "heißen Tanz"

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    Abwehr-Alarm: Bayern erwarten «heißen Tanz»
    Abwehr-Alarm: Bayern erwarten «heißen Tanz» Foto: DPA

    Mehr denn je muss Trainer Louis van Gaal im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Olympique Lyon trotz des Ausfalls des gesperrten Franck Ribéry auf die Offensivkraft seiner Mannschaft setzen - und dabei besonders auf Tor-Garant Arjen Robben.

    "Wir machen normalerweise auswärts immer ein Tor - und dann muss Lyon schon drei schießen", beschrieb der Bayern-Trainer nach dem 1:0 im Hinspiel seine Kalkulation für den ersehnten Einzug der Bayern in ihr erstes Champions-League-Finale seit dem Triumph 2001. "Wir haben eine Riesenchance, die wir nützen müssen", sagte Nationalspieler Bastian Schweinsteiger beschwörend in

    Die Personalnöte des Rekordmeisters spitzten sich am Tag vor dem großen Spiel weiter zu: Der in der Innenverteidigung als möglicher Notnagel eingeplante Anatoli Timoschtschuk trat den Flug nach Lyon wegen eines Magen-Darm-Infekts gar nicht erst an. Und nach der Ankunft in Lyon meldete sich Nationalstürmer Miroslav Klose mit einem grippalen Infekt ebenfalls krank. Klose, van Buyten und Demichelis fehlten auch beim Abschlusstraining, bei dem gerade noch zwölf Feldspieler auf dem Rasen des Stade de Gerland standen; darunter immerhin der angeschlagene Verteidiger Diego Contento.

    Die Einsatzchancen von Demichelis (Wadenzerrung) und van Buyten (Schien- und Wadenbeinprellung) wurden von Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt als "völlig offen" eingeschätzt. "Wir haben die Hoffnung, dass sie fit werden können", sagte van Gaal. Wenigstens einer soll von der medizinischen Abteilung soweit fitgemacht werden, dass er gemeinsam mit Holger Badstuber im Zentrum verteidigen kann.

    "Wir haben viele Verletzte, aber unser Wille ist groß", erklärte van Gaal trotzig. An der Marschroute soll die Besetzung der Abwehr ohnehin nichts ändern, wie Torwart Hans-Jörg Butt sagte: "Unser Ziel ist es, zu Null zu spielen, dann sind wir im Finale."

    Klingt einfach, ist es aber nicht. "Das wird ein ganz heißer Tanz", ahnt Präsident Uli Hoeneß. "Ich bin überzeugt, dass wir einen großen Kampf abliefern werden", verkündete Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: "Unsere Mannschaft hat die ganze Saison ausgezeichnet, dass sie mit großem Willen, großem Kampf und großer Leidenschaft zu Werke geht. Sie hätte es verdient, ins Finale einzuziehen." Gegner am 22. Mai in Madrid wäre Inter Mailand oder der FC Barcelona.

    Rotsünder Ribéry und Danijel Pranjic fallen wegen Sperren aus, dafür kehrt immerhin Mark van Bommel zurück. "Wir sind im Vorteil, weil wir 1:0 führen", erklärte der Kapitän, der 2006 mit Barcelona den Titel holte: "Das Wichtigste ist, dass man locker bleibt."

    Die Bayern-Trumpfkarte könnte einmal mehr Robben sein. "Er hat so viele wichtige Tore für uns geschossen. Er ist sooo wichtig für unsere Mannschaft", sagte van Gaal. Auch im Hinspiel hatte der Niederländer mit seinem unglaublichen linken Fuß das goldene Tor erzielt. "Ich hätte nichts dagegen, wenn Arjen wieder mit einem schönen Tor das Spiel entscheiden würde", sagte Schweinsteiger.

    Im ausverkauften Stade de Gerland, in dem die Bayern 2001 schon einmal 0:3 untergingen, soll Robben wie gewohnt auf dem rechten Flügel wirbeln. "Wir können noch einen heißen Abend erwarten", warnte der Flügelstürmer, der aber nicht an ein Elfmeterschießen glaubt.

    In den bisherigen fünf Auswärtsspielen gelang den Bayern mindestens ein Treffer - ein gutes Omen. "Wir haben die Mittel und die Qualitäten für ein Tor, auch wenn Ribéry fehlt", sagte Rummenigge: "Wir haben großes Vertrauen zu unserer Mannschaft."

    "Wenn man zuhause gegen Lyon gewinnen kann, kann man das auch auswärts", meinte Jung-Nationalspieler Thomas Müller kess. Lyon ist aber eine Macht im eigenen Stadion; von den bislang fünf Heimspielen in dieser Champions-League-Saison wurden vier gewonnen. Nur der FC Liverpool erzielte in der Gruppenphase ein Unentschieden (1:1).

    Lyon muss kommen, "wir können ein bisschen abwartend beginnen", sagte Philipp Lahm. Lyon hat seine angeschlagenen Innenverteidiger Jean-Alain Boumsong und Cris wieder an Bord. Es fehlt allein Jeremy Toulalan nach seiner Gelb-Roten Karte im Hinspiel. Zudem sind die Franzosen bestens erholt nach einem spielfreien Wochenende.

    "Lyon hat den Vorteil, dass sie sich ausruhen konnten", meinte Rummenigge. Aber die Münchner Vielspieler fühlen sich bereit für einen weiteren Kraftakt: "Es werden 90 harte Minuten, vielleicht sogar 120. Wir müssen eine Top-Leistung abrufen", forderte Butt.

    Die voraussichtlichen Aufstellungen:

    Olympique Lyon: Lloris - Reveillere, Cris, Boumsong, Cissokho - Makoun, Gonalons - Govou, Delgado, Michel Bastos - Lisandro Lopez

    FC Bayern München: Butt - Lahm, van Buyten, Badstuber, Contento - Robben, van Bommel, Schweinsteiger, Olic - Müller, Gomez

    Schiedsrichter: Busacca (Schweiz)

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