Auf dem Weg zur Olympia-Bewerbung für die Winterspiele 2022 muss Bayern am Sonntag eine erste hohe Hürde nehmen. Es braucht ein "Ja" bei sämtlichen der vier Bürgerentscheide der Gemeinden, die als Austragungsstätte der Olympischen Spiele vorgesehen sind.
Scheitern Münchens Olympia-Pläne wie die von Graubünden oder gibt es ein "Ja" wie in Oslo? Mit großer Spannung blicken Unterstützer und Gegner einer neuerlichen bayerischen Bewerbung um Olympische Winterspiele dem Bürgerbegehren am Sonntag entgegen. Die Argumente sind seit langem ausgetauscht - jetzt brauchen die Münchner Olympia-Macher erst einmal ein 4:0, um auf dem Weg zum Wintermärchen 2022 in die nächste Runde einzuziehen. Eine aussagekräftige Prognose gibt es nicht - aber am Sonntag endlich Klarheit.
Wo wird überall abgestimmt?
Es gibt einen Bürgerentscheid über die Bewerbung zu den Olympischen Spielen 2022 in jenen vier Gemeinden oder Kreisen, in denen Wettbewerbe der Winterspiele ausgetragen werden sollen. Im Einzelnen sind dies München (Eisschenllauf, Eiskockey usw.), Garmisch-Partenkirchen (beispielsweise Ski alpin und Skisprung) sowie in den Kreisen Traunstein (beispielsweise Biathlon in Ruhpolding) und Berchtesgadener Land (Rodeln, Bob etc).
Wie lautet die Abstimmungsfrage beim Bürgerentscheid?
Die exakte Abstimmungsfrage zum Entscheid über eine Bewerbung zu den Olympischen Winterspielen 2022 lautet: "Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt München zusammen mit der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2022 bewirbt?"
Dazu gibt es zwei Antwortmöglichkeiten: Ja und Nein.
In welchen Fällen entscheidet der Bürgerentscheid?
München darf sich lediglich für die Olympischen Winterspiele bewerben, wenn in jeder der vier Gemeinden oder Kreisen der Bürgerentscheid überwiegend mit "Ja" beantwortet wird. Außerdem müssen mindestens zehn Prozent der Wahlberechtigten mit "Ja" antworten. Im verhältinsmäßig bevölkerungsarmen Garmisch-Partenkirchen sogar 20 Prozent. Das nennt man Quorum. Da in allen vier Gemeinden oder Kreisen viele Briefwahlunterlagen angefordert wurden, gilt es als sicher, dass der Bürgerentscheid zumindest nicht am
Bis wann kann ich abstimmen?
Die Wahllokale haben am Sonntag bis 18 Uhr geöffnet.
Wer darf abstimmen?
Stimmberechtigt für den Bürgerentscheid ist, wer am Tag der Abstimmung Unionsbürger ist, seit mindestens drei Monaten seinen Wohnsitz in der betreffenden Gemeinde hat, das 18. Lebensjahr vollendet hat und nicht vom Stimmrecht ausgeschlossen ist. Das bedeutet, auch EU-Ausländer dürfen am Bürgerentscheid teilnehmen.
Wann ist mit Ergebnissen zu rechnen?
Erste Ergebnisse werden von den Gemeinden wohl ab etwa 18.30 Uhr auf den jeweiligen Internetpräsenzen dargestellt. München, Berchtesgadener Land, Traunstein, Garmisch-Partenkirchen. (AZ)