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Fußball-EM 2024
13.06.2024

Wie Bundestrainer Nagelsmann die Kabine gewann

Der Start von Julian Nagelsmann als Bundestrainer war nicht einfach. Mittlerweile aber hat er seinen Weg gefunden.
Foto: Christian Charisius, dpa

Julian Nagelsmann verließ den FC Bayern mit ramponiertem Ruf. Letztlich aber war er der große Gewinner. Als Nationaltrainer profitiert er von den Erfahrungen.

In München hatten sie ihn ja nicht wirklich entlassen, weil er die Bergwelt zu sehr genoss. Die paar Skitage hätten ihm Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic schon zugestanden. Wenn da bloß diese unselige Tabellenkonstellation nicht gewesen wäre. Tabellenzweiter, einen Punkt hinter dem Spitzenreiter. Im Frühjahr 2023 hatten sich die Münchner noch nicht damit arrangiert, dass auch mal ein anderer Name in die Meisterschale eingraviert wird. Also zogen sie einen Schlussstrich unter jene Geschichte, die noch gar nicht auserzählt wirkte. Die Bosse feuerten Julian Nagelsmann und bei allen Für und Wider und Einerseitsandererseits-Diskussionen, ließ sich schnell feststellen, dass die Art und Weise der Freistellung stilloser als weiß besockte Touristenfüße daherkam. 

Hernach argumentierten die Granden, dass einige Führungsspieler nicht mehr so recht mit dem Trainer zusammenarbeiten wollten. Früher wurde von Autoritätsverlust berichtet, heute wird ein derartiger Verfall damit umschrieben, dass der Trainer die Kabine verloren habe. Möglicherweise hatte das Nagelsmann. Im Rückblick wahrscheinlich: eher nicht. Diese kaum zu führende Bayern-Mannschaft war mal wieder in eine jener Phasen geschwankt, wie sie es seit dem Champions-League-Triumph 2020 in unregelmäßigen Abständen gewohnt war zu tun. Quartals-Meuchler der eigenen Leistungsfähigkeit. Die auf Nagelsmann folgenden 15 Tuchel-Monate sollten Nagelsmann rehabilitiert haben.

Nagelsmann überzeugte nicht von Beginn an als Nationaltrainer

Von jedem Anwurf aber bleibt etwas haften. Nach einer Vorverurteilung gibt es selten ein Revisionsverfahren. Nagelsmann galt nun also einigen als Trainer, der zwar überaus talentiert sei, aber aufgrund seines Alters ja ganz selbstverständlich noch hie und da an sich und seiner Außendarstellung zu arbeiten habe und die Erfahrung, ja mei, Erfahrung kann man halt nicht kaufen. Tatsächlich holperte die Nationalmannschaft auch unter dem neuen Bundestrainer aus dem vergangenen Jahr heraus. Die Niederlagen gegen die Türkei und Österreich bestärkten all jene in ihrer Meinung, die Nagelsmann kritisch sahen.

Es folgte jedoch ein Phänomen, von dem im Profi-Fußball zuvor nur selten die Rede war. Statt die Kabine verloren zu geben, gewann sie Nagelsmann. Er verpasste dem Kader eine Radikalkur und stellte ihn nach einer absonderlichen Rezeptur zusammen: dem Leistungsprinzip. Den eingeladenen Spielern erklärte er, wo er ihre Stärken und Schwächen sieht, wie er die Einsatzchancen abschätzt und welche Position in der Hierarchie für sie vorgesehen ist. Unwissende mögen das für unerlässliche Prinzipien im Profisport halten. Andere handhabten das anders. 

Video: SID

Bei der Nominierung seines Kaders ging er allerdings flexibel mit dem Leistungsprinzip um. Ansonsten hätten beispielsweise Mats Hummels und Leon Goretzka zu den 26 Mann gehören müssen, die Nagelsmann berief. Dem Trainer aber ging es nicht darum, die 26 besten Spieler zu nominieren, sondern die 26 Spieler, die am ehesten ein erfolgreiches Turnier spielen. Nagelsmann wollte damit nicht den Charakter derjenigen kritisieren, die nicht berücksichtigt wurden. Hummels und Goretzka hätten sich wohl auch mit einem Platz auf der Bank begnügt. Allerdings würden diese beiden gestandenen Spieler selbstverständlich eine Rolle im Kader einnehmen. Der Trainer aber möchte es anderen Spielern erlauben, in der Gruppe zu wachsen.

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Nagelsmann hat Gefallen daran gefunden, sich seine Mannschaft nach seinem Geschmack zusammenzustellen. Als Vereinstrainer ist das nicht möglich, nicht einmal beim FC Bayern. Thomas Tuchel würde möglicherweise sagen: vor allem nicht beim FC Bayern. Aus seiner Zeit in München hat Nagelsmann die Erkenntnis mitgenommen, dass er harte Entscheidungen treffen muss, um erfolgreich zu sein. In Rudi Völler hat er bei der Nationalmannschaft einen Fürsprecher, der ihn unterstützt. In München suchten die Trainer in der Vergangenheit vergeblich nach einer derartigen Persönlichkeit.

Nagelsmann wäre gestärkt zum FC Bayern zurückgekehrt

Auch das mag ein Grund gewesen sein, weshalb Nagelsmann das Werben der Bayern in diesem Jahr abschlägig beschied. Der neue Münchner Sportvorstand Max Eberl führte an, dass die "Wunden vielleicht noch zu frisch" gewesen seien, die die Entlassung im Jahr zuvor geschlagen hätte. Das sieht der Trainer anders. In der Tat wäre er ja gestärkt nach München zurückgekehrt. Dass Deutschlands größer Klub einen Fehler einsieht und mit dem Angebot einer erneuten Anstellung tief in die Knie geht, ist bemerkenswert. Doch Nagelsmann sieht seine Zukunft beim DFB, nahm deswegen das Vertragsangebot bis 2026 an.

Auch danach hätte er noch genügend Zeit, eine Vereinsmannschaft von internationalem Niveau zu führen. Möglicherweise aber beendet er auch seine Karriere als Fußballtrainer. Er könne es sich auch sehr gut vorstellen, bereits mit 50 Jahren einen Großteil seiner Zeit in den Bergen zu verbringen. Mountainbiken, Skifahren, Wandern. Ohne, dass es seinen Arbeitgeber stören könnte. Weil Nagelsmann sein eigener Chef ist. 

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Noch aber hat der 36-Jährige andere Pläne. Trotz seines vorzeitigen Aus bei den Bayern verlief seine Karriere bislang stringent nach oben. Co-Trainer bei Jugendmannschaften des FC Augsburg und des TSV 1860 München. Danach stieg er über Juniorenteams bis zum Cheftrainer der Hoffenheimer Bundesligamannschaft auf, wechselte nach Leipzig und schließlich nach München. 

Im Alter von 20 Jahren verlor Nagelsmann seinen Vater nach einem Suizid. Was das für seine Entwicklung bedeutete: Küchenpsychologie. Er heiratete seine Jugendliebe, hat zwei Kinder zusammen mit ihr. Vor zwei Jahren trennte sich das Paar. Nagelsmann ist seitdem mit Lena Wurzenberger liiert. Sie war Reporterin bei der Bild, als sich die beiden näher kamen. Den Münchner Bossen war das nicht ganz geheuer. Auch, dass er mit dem Longboard um die Trainingsplätze düste, beobachteten sie mit Argwohn. Einen jungen frischwindigen Trainer wollten sie ja schon, aber ginge das nicht auch mit einer Hitzfeld-Attitüde? Ging es nicht.

Der DFB und Nagelsmann waren sich aus beiderseits verständlichen Gründen anfangs nicht sicher, ob und wie lange sie denn zusammenarbeiten wollen. Der Verband hatte schlechte Erfahrungen damit gemacht, weit in die Zukunft reichende Verträge abzuschließen. Da fallen dann doch immer mal wieder so garstige Abfindungszahlungen an, wenn eine Beziehung scheitert. Das ist dann echt irrsinnig ärgerlich, wenn gerade gar nicht so viel Geld vorhanden ist und eigentlich gespart werden müsste. Nagelsmann wiederum konnte nicht wissen, ob es erfüllend ist, nur alle paar Monate mit einer Mannschaft trainieren zu können. Der regelmäßige Duft von Rasen am Morgen ist vielen Trainern wichtig. Außerdem konnte auch der Coach anfangs die Frage nicht mit Sicherheit beantworten, ob sich eine Mannschaft zusammenstellen lässt, die sich berechtigte Hoffnungen auf Titel machen kann. 

Rudi Völler stärkt Nagelsmann, wo er kann

Nagelsmann und der Verband fanden schnell Gefallen aneinander. Vor allem Rudi Völler ist ein starker Befürworter des jungen Trainers. Als Direktor der Nationalmannschaft ist er das Bindeglied zwischen Verband und Team. Der 64-Jährige und Nagelsmann bilden ein ungleiches Duo. Mindestens genauso oft wie sich im Fußball Gegensätze anziehen, stoßen sie sich ab. Beide haben ihre Verträge bis 2026 verlängert. 

Selbstverständlich kann auch diese Bindung in die Brüche gehen. Niemand aber würde dann die Gründe in einem Skiausflug suchen.

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