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6:1 gegen Aserbaidschan: Optimaler EM-Start für DFB

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6:1 gegen Aserbaidschan: Optimaler EM-Start für DFB

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    6:1 gegen Aserbaidschan: Optimaler EM-Start für DFB
    6:1 gegen Aserbaidschan: Optimaler EM-Start für DFB Foto: DPA

    Nach dem Sieg in Köln gegen den von Berti Vogts trainierten Außenseiter geht Joachim Löws Auswahl als Spitzenreiter der Gruppe A in das Gipfeltreffen am 8. Oktober im Berliner Olympiastadion gegen die ebenfalls verlustpunktfreien Türken.

    In einer einseitigen Partie vor 43 751 Zuschauern sorgten Heiko Westermann (28. Minute), Lukas Podolski (45.), Miroslav Klose (45.+2/90.+1), Räsad Sadiqov (53.) mit einem Eigentor und Holger Badstuber (86.) für die deutschen Treffer. Kaum mehr als ein Schönheitsfehler war das Gegentor durch Vaqif Cavadov (57.) nach Patzer von Torhüter Manuel Neuer.

    "Die Mannschaft hat teilweise toll kombiniert. Es macht Spaß, diese Kombinationen wieder zu sehen. Es ist gut, dass wir nach dem 3:0 nicht aufgehört haben, sondern weitergespielt haben", lobte Löw seine Schützlinge. "Wir haben sechs Tore geschossen, ich glaube, da kann man zufrieden sein. Die Mannschaft hat Spaß, Fußball zu spielen und Tore zu schießen. Das hat man heute gesehen", betonte Philipp Lahm. "Deutschland spielt in einer anderen Liga. Das Ergebnis ist absolut in Ordnung. Wir haben viel zu passiv gespielt", analysierte Verlierer Vogts die 90 einseitigen Minuten.

    Vier Tage nach dem Arbeitssieg in Brüssel zeigte sich die deutsche Mannschaft gegen den 105. der Weltrangliste spielerisch wieder von ihrer Schokoladenseite und feierte das erwartete Schützenfest. Vor allem Podolski blühte vor heimischem Publikum regelrecht auf und erhielt wiederholt Szenenapplaus. Der Kölner, der mit seinem 81. Länderspiel die Marke seines Clubchefs Wolfgang Overath einstellte, hatte sich Löws Kritik nach dem Belgien-Spiel offenbar zu Herzen genommen und gab die Antwort auf dem Platz.

    Podolski erzielte überlegt sein 41. Länderspiel-Tor, schoss aus allen Lagen und überzeugte zudem als uneigennütziger Vorbereiter - so etwa, als er Klose den Treffer zum 3:0 auflegte. Der Münchner, der vor der Partie nachträglich für seinen 100. Länderspiel-Einsatz während der WM geehrt wurde, war in der Spitze stets anspielbar und rückte mit seinen Toren 54 und 55 im DFB-Trikot wieder ein Stück näher an Gerd Müller (68) heran. Mit seinem 103. DFB-Spiel zog der Münchner zudem mit Fußball-Legende Franz Beckenbauer gleich.

    Auch wenn im Aufbau gegen die mit Mann und Maus verteidigenden Gäste hin und wieder die Präzision fehlte, erinnerte die Spielfreude gelegentlich an den vor Wochen in Südafrika gezeigten Fußball. Nach anfänglichen Problemen steigerte sich Mesut Özil, auch wenn seinen Aktionen weiter die ganz große Brillanz fehlte.

    Um das erwartete Defensivbollwerk der Gäste über außen knacken zu können, hatte Löw Kapitän Lahm wieder auf die linke Seite beordert. Rechts kam dafür Sascha Riether anstelle des eigentlich erwarteten Westermann zu seinem Startelf-Debüt und sorgte ebenfalls für viel Druck. Der Neu-Hamburger kam dennoch bereits in der 11. Minute als Innenverteidiger in die Partie, weil Abwehrchef Per Mertesacker nach einem Ellbogencheck von Vaqif Cavadov wegen einer blutenden Risswunde unterhalb des Auges nicht weitermachen konnte. Um einen Bruch auszuschließen, wurde der Bremer im Krankenhaus näher untersucht.

    Die Fans bereiteten dem deutschen Team im ersten Heimspiel nach der WM einen stimmungsvollen Empfang, doch auf den erhofften Angriffswirbel warteten sie zunächst vergeblich. Erst allmählich streiften Schweinsteiger und Co. den Schock über Mertesackers frühe Verletzung ab und kamen dank einer Temposteigerung gefährlich vor das Tor der Gäste. Allen voran Lokalmatador Podolski nahm den Kasten von Kamran Agayev unter Beschuss. In der 23. Minute zielte der Kölner knapp über das Gehäuse, wenig später parierte der Keeper von Xäzär Länkäran einen knallharten Podolski-Schuss (25.).

    Dann war Westermann an der Reihe, den es kaum noch hinten hielt. In der 25. Minute kratzte Agayev mit einem Reflex den Kopfball des Ex-Schalkers von der Torlinie. Doch keine 180 Sekunden später gelang dem Eingewechselten mit seinem 3. Länderspiel-Treffer die Führung. Westermann überwand den aserbaidschanischen Schlussmann nach Zuspiel von Klose im zweiten Versuch und jagte den Ball mit der Spitze zum 1:0 unter die Latte. Ein Doppelschlag kurz vor der Pause sorgte bereits für die Entscheidung: Erst traf Podolski nach doppeltem Doppelpass mit Özil, dann legte Klose nach Zuspiel des Kölners in der Nachspielzeit nach.

    Auch nach Wiederbeginn kombinierte die Löw-Elf immer wieder nach Herzenslust und schnürte den Gegner förmlich ein. Für den vierten Treffer sorgten die Aserbaidschaner allerdings selbst, indem Sadiqov eine scharfe Hereingabe von Khedira ins eigene Netz lenkte. Unnötig war indes der Gegentreffer von Cavadov, der einen Blackout von Neuer bestrafte und eine Ecke direkt verwandelte. Mit Marko Marin für Müller kam noch einmal frischer Wind ins deutsche Spiel. Badstuber, der erstmals im Nationaltrikot traf, und Klose rundeten das Resultat mit weiteren Treffern ab.

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