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2. Bundesliga: Traditionsklub am Abgrund: Das königsblaue Schalke-Herz blutet

2. Bundesliga

Traditionsklub am Abgrund: Das königsblaue Schalke-Herz blutet

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    Wohin geht es mit dem FC Schalke 04? Im schlimmsten Fall in die Dritte Liga: Entsprechend ratlos stehen die Spieler vor ihren Fans.
    Wohin geht es mit dem FC Schalke 04? Im schlimmsten Fall in die Dritte Liga: Entsprechend ratlos stehen die Spieler vor ihren Fans. Foto: David Inderlied, dpa

    Wenn Herzen königsblau statt rot bluten könnten, dann würde es bei den eingefleischten Schalke-Fans gerade nur so strömen. Auch Nebenwirkungen wie Herzrasen, Bluthochdruck und Atemnot wären denkbar angesichts der aktuell unbremsbar erscheinenden Talfahrt des einst so stolzen Revierklubs. War im Sommer schon der (mittlerweile fünfte!) Bundesliga-Abstieg des siebenfachen deutschen Fußball-Meisters ein sportliches Fiasko, so breitet sich langsam die Angst aus, es könnte noch tiefer gehen. 

    Die aktuelle Schalker Mannschaft bereitet solchen Szenarien allwöchentlich den besten Nährboden. Die trostlose Bilanz: sieben Punkte nach zehn Partien, 23 Gegentore und der drittletzte Tabellenplatz – nicht gerade rosige Aussichten auf einen Verbleib in Liga zwei. Und die Knappen machen selbst unter dem vor drei Wochen neu verpflichteten Trainer Karel Geraerts keine Anstalten, diesem Trend entgegenzuwirken. 

    Beim FC Schalke 04 werden schon Hilferufe nach dem Fleischfabrikanten Clemens Tönnies laut

    Wie schlecht es um den Kultklub aus Gelsenkirchen wirklich bestellt ist, zeigt sich auch an den zuletzt laut gewordenen Hilferufen nach Clemens Tönnies. Jenen Fleischfabrikanten also, der nach rassistischen Äußerungen erst keinen Grund sah, als Aufsichtsratschef des S04 zurückzutreten, dem die wütenden Fans dann aber so einheizten, dass er sich 2020 schließlich doch verzupfte. Dass er schon seine Hilfe angeboten, aber keine Antwort erhalten habe, spricht immerhin dafür, dass den Schalkern selbst in der Not nicht jedes Mittel recht ist. 

    Der FC Schalke 04 steht finanziell so gut da wie selten zuvor

    Und als wäre die Lage nicht schon absurd genug, teilte der Klub gerade mit, dass er einen Millionengewinn erwirtschaftet habe. Tatsächlich steht man finanziell so gut da wie selten. Die Schulden konnten deutlich abgebaut, der Umsatz von 55,9 auf 81,7 Millionen gesteigert werden. Aber natürlich hat diese Bilanz einen Haken: Es handelt sich um die Geschäftszahlen des ersten Halbjahrs 2023, in die noch die Gewinne aus der Bundesligazugehörigkeit eingeflossen sind. Die finanziellen Auswirkungen des Abstiegs werden sich erst mit Verzögerung auf den Etat niederschlagen. Dann aber ziemlich heftig. 

    Mit dem TSV 1860 München hat ein weiterer Traditionsklub den Abstieg aus der 2. Liga schon erlebt

    Auch in Bayern gab es schon einmal einen Klub, der eine große Tradition pflegte und bei den Großen mitspielen wollte – und der nun in der Dritten Liga kickt. Beim TSV 1860 München , was sie beim FC Schalke 04 befürchten. Der Sturz in die fußballerische Bedeutungslosigkeit. Ein Grund, der manches Herz dann doch weiß-blau bis königsblau bluten lässt.

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