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FC Augsburg: 2:0 gegen Berlin: Der FCA ist wieder im Aufwärtstrend

FC Augsburg

2:0 gegen Berlin: Der FCA ist wieder im Aufwärtstrend

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    Dass der FCA Ambitionen haben darf, unterstrich er am Freitagabend in eigener Arena.
    Dass der FCA Ambitionen haben darf, unterstrich er am Freitagabend in eigener Arena. Foto: Tom Weller, dpa

    Gefragt werden Verantwortliche und Spieler des FC Augsburg dieser Tage oft danach, öffentlich äußern will sich keiner. Eine Teilnahme am Europapokal könnte am Saisonende stehen, Tabellenplatz sieben würde wohl reichen, womöglich sogar Platz acht. Dass der Fußball-Bundesligist Ambitionen haben darf, unterstrich er am Freitagabend in eigener Arena.

    Zwar zeigte das Team von Trainer Jess Thorup keine durchweg überzeugende Leistung, doch das Ergebnis ließ die Fans glücklich in die Nacht entschwinden. 2:0 (0:0) siegte der FCA und kann rechnerisch am Samstag den Klassenerhalt feiern, sollte Mainz nicht gewinnen. Zudem hat Augsburg vorübergehend den Abstand zum sechstplatzierten Frankfurt auf drei Punkte verkürzt.

    Ebenso wie Thorup hatte Unions Trainer Nenad Bjelica mit Ausfällen zu kämpfen

    Thorup hatte bis zuletzt gehofft, manchen verletzten Stammspieler einsetzen zu können, hoffte aber vergebens. Weder Kevin Mbabu noch Iago, Fredrik Jensen oder Kristijan Jakic standen im Kader. Nach dem misslungenen Systemwechsel in Hoffenheim, den Thorup im Lauf des Spiels korrigiert hatte, setzte der Däne diesmal vom Anpfiff weg auf eine Viererabwehrkette, in der Maximilian Bauer den Rechtsverteidiger gab. Neu in die erste Elf rückte Tim Breithaupt.

    Ebenso wie Thorup hatte Unions Trainer Nenad Bjelica mit Ausfällen zu kämpfen. Deshalb nahmen die Gäste jedoch keine abwartende Haltung ein. In den ersten Minuten verdeutlichten sie ihr Ansinnen, sich möglichst schnell endgültig aus dem Abstiegskampf verabschieden zu wollen. FCA-Torwart Finn Dahmen musste Kopf und Kragen riskieren, um im Strafraum gegen Benedict Hollerbach zu klären (12.). Im Bemühen um Ordnung und Ballkontakte schoben sich die Augsburger die Kugel in der eigenen Spielhälfte hin und her. An offensiven Ideen mangelte es. Thorup hatte mit einem zähen Spielverlauf gerechnet. „Wir müssen heute viel Geduld haben“, hatte er vor der Partie erklärt. Aktiver als die Spieler wirkten mitunter die Verantwortlichen an der Seitenlinie. Erst wurde Augsburgs Sportdirektor Marinko Jurendic beim Vierten Offiziellen Daniel Schlager vorstellig, danach Unions Trainer Bjelica.

    Vorwiegend über die linke Seite inszenierte Union seine Angriffe. Nicht zufällig entstand in diesem Bereich des Spielfelds die erste Großchance der Berliner. Nach einem Querpass von Mikkel Kaufmann grätschte Alex Kral beinahe den Ball zur Führung ins Netz (26.). In dieser an Höhepunkten armen ersten Hälfte sorgte der ehemalige FCA-Profi Rani Khedira dafür, dass die Lautstärke auf den Rängen vorübergehend zunahm. Für sein Einsteigen gegen Mads Pedersen verwarnte ihn Schiedsrichter Tobias Stieler mit der Gelben Karte.

    Thorup verfolgte das Treiben auf dem Rasen meist mit verschränkten Armen. Doch selbst ihm war zu wenig Leben in seiner Mannschaft. Klatschend forderte der 54-Jährige von seiner Mannschaft mehr Vorwärtsdrang. Beispielhaft ärgerte sich Torjäger Ermedin Demirovic, als ein Mitspieler den Rückpass wählte, statt ihn in Szene zu setzen.

    Mit Dion Beljo, Pep Biel und dem ehemaligen Unioner Sven Michel verfügte Thorup über Alternativen im Offensivbereich, zunächst jedoch verzichtete er auf personelle Veränderungen. Auch ohne Wechsel änderte sich unmittelbar nach der Pause die Statik des Spiels: Weil Augsburg aus dem Nichts führte. Berlins Abwehrspieler Diogo Leite wollte auf Torhüter Fredrik Rönnow passen, bereitete aber mustergültig für den bis dahin blassen Phillip Tietz vor. Dieser überwand aus kurzer Distanz Berlins Torhüter zum 1:0 (47.).

    Der eingewechselte Michel entschied die Partie

    Dieser Treffer hatte befreiende Wirkung, fortan agierten die Augsburger bedeutend druckvoller und drängten die Berliner mit Ballbesitz und Pressing in deren Spielhälfte. Hochkarätige Chancen entsprangen dem verstärkten Engagement nicht, der Torschuss von Ruben Vargas war eher eine verunglückte Flanke (59.). Berlin intensivierte seine Angriffsbemühungen, außer einem Schuss von Andras Schäfer, der knapp übers Gebälk strich, drohte aber wenig Gefahr (68.). Stattdessen entschied der eingewechselte Michel die Partie mit seinem überlegten Heber zum 2:0 (82.). Und die Fans stimmten „Europapokal“ an. Die Fragen danach werden nicht weniger werden.

    Augsburg Dahmen – Gouweleeuw, Bauer (79. Kömür), Uduokhai, Pedersen – Breithaupt, Engels (72. Pfeiffer), Maier, Vargas (61. Pep Biel) – Tietz (72. Michel), Demirovic

    Berlin Rönnow – Doekhi, Vogt, Diogo Leite – Trimmel (66. Haberer), Kral, Khedira (75. Bedia), Schäfer, Aaronson, Hollerbach (75. Laidouni) – Kaufmann (66. Volland)

    Tore 1:0 Tietz (47.), 2:0 Michel (82.) Schiedsrichter Stieler (Hamburg) Zuschauer 29.731

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