Jetzt sich haben sich die Spekulationen bestätigt: Der TSV 1860 München hat auf die Talfahrt in der 2. Fußball-Bundesliga reagiert und sich von Trainer Reiner Maurer getrennt. Damit werde der stagnierenden sportlichen Entwicklung Rechnung getragen, teilte der Traditionsclub am Sonntag mit.
Regionalliga-Trainer Alexander Schmidt wird Nachfolger
Die Trennung von Maurer, der seit Juli 2010 Coach bei den "Löwen" war, sei bereits am Samstagabend erfolgt, hieß es weiter. Nachfolger Maurers wird der bisherige Regionalliga-Trainer Alexander Schmidt. Er soll am Montag erstmals das "Löwen"-Training leiten. Es ist die fünfte Trainer-Entlassung der laufenden Zweitliga-Saison.
Fans forderten: "Maurer raus"
Nach der 0:2-Heimpleite gegen den 1. FC Köln schallten bereits die "Maurer raus"-Rufe der wütenden Fans durch die Allianz Arena. Es war die vierte Niederlage der "Löwen" in den vergangenen sechs Punktspielen. Statt Aufstiegshoffnung ist beim Münchner Traditionsverein einmal mehr Mittelmaß angesagt. "Man hat es schon an der Stimmung nach dem Spiel gemerkt: Es brennt jetzt, aber das war klar!", hatte Kapitän Benjamin Lauth die Situation kommentiert.
"Wir werden jetzt im Umfeld wieder viel Unruhe haben", ahnte am Freitagabend auch Maurer. Am Samstag trainierte die Mannschaft nach Informationen der Münchner Tageszeitung tz ohne ihn. Maurer soll das Zweitligaspiel Aalen gegen Paderborn besucht haben.
Löwen entwichkelten sich unter Maurer nicht weiter
Nach der deprimierenden Niederlage in Unterzahl hatte der Trainer noch eindringlich an die Verantwortlichen appelliert, unverändert Ruhe zu bewahren. "Wir müssen ganz normal weiter arbeiten - das ist oberstes Gebot", hatte Maurer erklärt. Nach nur vier Punkten aus den letzten sechs Spielen ein frommer Wunsch.
Das 1860-Team entwickelte sich zuletzt nach einem verheißungsvollen Saisonstart nicht weiter unter Maurer. "Wir reagieren nur - wir agieren zu wenig", hatte Flügelspieler Daniel Halfar nach der Niederlage gegen Köln analysiert. Auch Maurer wusste, dass die Zwischenbilanz für die Ansprüche der "Löwen" nicht ausreichend ist. "Leider haben wir aus 14 Spielen nur 20 Punkte", resümierte er. Für Aufstiegsträume eindeutig zu wenig. dpa, lby, AZ