Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

1860 München: Sven-Göran Eriksson bestreitet Trainer-Ambitionen

1860 München

Sven-Göran Eriksson bestreitet Trainer-Ambitionen

    • |
    Wird Sven-Göran Eriksson Trainer bei 1860 München? «Damit, dass ich einen weltbekannten Trainer habe, habe ich noch lange nicht den Erfolg», sagte Präsident Dieter Schneider am Dienstag vor dem Heimspiel des TSV 1860 gegen den SC Paderborn im Pay-TV-Sender «Sky».
    Wird Sven-Göran Eriksson Trainer bei 1860 München? «Damit, dass ich einen weltbekannten Trainer habe, habe ich noch lange nicht den Erfolg», sagte Präsident Dieter Schneider am Dienstag vor dem Heimspiel des TSV 1860 gegen den SC Paderborn im Pay-TV-Sender «Sky». Foto: dpa

    Die Vereinsführung des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München steht den Plänen des Investors Hasan Ismaik weiterhin kritisch gegenüber. Der Geldgeber aus Jordanien möchte bei den "Löwen" angeblich den ehemaligen englischen Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson als neuen Coach installieren. "Damit, dass ich einen weltbekannten Trainer habe, habe ich noch lange nicht den Erfolg", sagte Präsident Dieter Schneider am Dienstag vor dem Heimspiel des TSV 1860 gegen den SC Paderborn im Pay-TV-Sender "Sky".

    Sven-Göran Eriksson Trainer-Kandidat bei 1860?

    Eriksson selbst erklärte in einem Halbzeit-Interview des Senders, dass er lediglich als "Berater" und "Freund" von Ismaik im Stadion weile. Er verneinte Ambitionen auf den Trainerjob. Die "Löwen" spielten guten Fußball, "sie brauchen keinen neuen Trainer", sagte Eriksson. Er werde am Mittwoch wieder in seine Heimat Schweden zurückkehren. "Es sollte keine Spekulationen geben. Ich bin hier als Berater", erklärte Eriksson. Er kenne die Familie von Hasan Ismaik sehr gut und spreche mit ihr über Fußball.

    Die Allianz-Arena

    Im Norden von München, in der Fröttmaninger Heide, liegt die Allianz-Arena. Sie ist die Heimspielstätte des FC Bayern München und des TSV 1860 München. Der Zweitligist musste seine Anteile allerdings 2006 verkaufen und ist heute nur noch Mieter.

    Die wesentlichen Entscheidungen wurden bereits 2001 im Rahmen eines Bürgerentscheids getroffen. Als der Neubau beschlossen war, folgte ein Architekturwettbewerb. Acht Modelle wurden vorgelegt.

    Der Entwurf, der letztendlich umgesetzt wurde, stammte von den Architekten Herzog & de Meuron aus der Schweiz. Ihr futuristisch anmutendes Modell ist von einer transparenten Hülle aus ETFE-Folienkissen umgeben, die rot, blau oder weiß leuchten können. Die Fassadengestaltung hat dem Stadion Spitznamen wie "Schlauchboot" oder "Autoreifen" eingetragen.

    Mit dem Bau wurde im Oktober 2002 begonnen. Insgesamt hat die Allianz-Arena stolze 340 Millionen Euro gekostet. Am 30. Mai 2005 wurde das Fußballstadion eröffnet. Den Auftakt gaben der TSV 1860 München und der 1. FC Nürnberg im Rahmen eines Freundschaftsspiels. Die Gastgeber haben 3:2 gewonnen.

    Die Lage der Allianz-Arena ist außerordentlich günstig. Sie befindet sich unmittelbar am Autobahnkreuz München-Nord (A9/A99) und ganz in der Nähe des Autobahndreiecks Feldmoching (A99/A92). Außerdem verfügt die Anlage über eines der größten Parkhäuser in Europa und ist sehr gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.

    Der Münchner Versicherungskonzern und Finanzdienstleister Allianz SE hat sich für drei Jahrzehnte die Namensrechte gesichert. Bei internationalen Spielen darf der Sponsor des Stadions allerdings nicht genannt werden. Die Allianz-Arena heißt dann "FIFA WM-Arena München".

    Kein Großprojekt ohne Korruptionsaffäre. 2004 wurde dem damaligen Präsidenten des TSV 1860 München und seinem Sohn Untreue und Bestechlichkeit bei der Vergabe des Bauauftrags an die Alpine vorgeworfen. Letztendlich konnte man Karl-Heinz Wildmoser senior nichts nachweisen. Sein Sprössling wurde zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

    Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden sechs Spiele, unter anderem das Halbfinale zwischen Frankreich und Portugal, in der Allianz-Arena ausgetragen. Aufgrund des Werbeverbots musste das Allianz-Arena-Logo während des Turniers abmontiert werden. Der Eingriff verursachte Kosten in Höhe von rund 150.000 Euro.

    Die Allianz-Arena ist das modernste Fußballstadien Europas. Das Stadion fasst insgesamt 69.901 Menschen. Ohne Zweifel wurde damit ein Meilenstein in der Geschichte des Stadionbaus gesetzt.

    Löwen-Präsident Schneider gegen Verpflichtung Erikssons

    Eine Verpflichtung des Startrainers würde einen "Strategiewechsel" bedeuten, betonte dagegen Schneider, der zudem auf die hohen Kosten einer solchen Lösung hinwies. Dass Eriksson als Beobachter auf der Tribüne sitze, sehe er "relativ entspannt", versicherte der Vereinschef: "Wenn er für Herrn Ismaik ein Bild der Mannschaft zeichnet, ist das in Ordnung."

    Der 1860-Präsident räumte ein, dass die jüngsten Gespräche mit dem arabischen Investor durchaus emotional waren. "Da prallen Kulturen zusammen. Das Ganze läuft gefühlsbetont." Von "Erpressung" seitens Ismaik wollte er aber nicht sprechen. "Es wird sich auch hier wieder beruhigen", glaubt Schneider. Die "Löwen"-Vereinsführung hatte nach der Trennung von Reiner Maurer vor anderthalb Wochen Amateurtrainer Alexander Schmidt zum neuen Chefcoach befördert.  dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden