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VISIONEN: Abenteuer Natur

VISIONEN

Abenteuer Natur

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    Natur hautnah erleben und den Spaß dabei nicht vergessen - so geht es bei den Junior Rangern zu.
    Natur hautnah erleben und den Spaß dabei nicht vergessen - so geht es bei den Junior Rangern zu. Foto: Eva Liebig

    Kinder und Jugendliche im digitalen Zeitalter für etwas zu begeistern ist nicht immer einfach. Smartphone & Co. sind allgegenwärtig und üben eine große Faszination aus. Oft wird dann alles ausgeblendet, was einen eigentlich umgibt. Gerade Natur steht bei den Jungen und Mädchen oft nicht hoch im Kurs. Wie wichtig aber der aktive Umgang mit der eigenen Umwelt ist, weiß Eva Liebig vom Naturparkverein Westliche Wälder e.V.

    Gemeinsam mit ihrem Team hat sie vor zwei Jahren das Projekt „Junior-Ranger“ ins Leben gerufen. Kinder der dritten und vierten Klasse sollen die Natur hautnah erleben und dabei ein Gespür für deren Erhalt bekommen. Von Mai bis Oktober treffen sie sich einmal im Monat und erleben gemeinsam Abenteuer in den Westlichen Wäldern. Angeleitet und unterstützt werden sie von dem Umweltpädagogen Benjamin Vogt und der Naturpädagogin Sabine Kuhlang.

    Wissen über die Wildnis

    Lebensräume erfahren, Tier- und Pflanzenarten kennenlernen – darum geht es bei der Ausbildung vor allem. „Für unsere Junior-Ranger ist entsprechendes Wildnis-Wissen wichtig“, sagt Eva Liebig. „Die Kinder sollen zum Beispiel den richtigen Umgang mit dem Kompass kennenlernen, ebenso das verantwortungsvolle Feuermachen.“

    Dazu gehört auch, sich im Wald orientieren zu können. „Wo befindet sich das Moos?“ ist dabei eine elementare Frage. Da die grünen Landpflanzen förmlich nach Feuchtigkeit lechzen, findet man sie im Wald vor allem in Richtung Westen und Norden, an den Stellen, die nur selten oder nie von Sonnenstrahlen berührt werden.

    Überhaupt hält der Waldboden viel bereit: Moos ist dabei nur ein Bestandteil. So lernen die Junior-Ranger, was sich alles an Essbarem in Feld, Wald und Wiese finden lässt. Auch ein Abstecher zur Imkerei steht auf dem Programm. So bekommen die Dritt- und Viertklässler einen Einblick, wie Honig hergestellt wird. Während der einjährigen Ausbildung haben sie sich aber nicht nur die Grundlagen in Sachen Natur angeeignet, sondern auch die enge Verflechtung von Kultur und Geschichte in dieser Region kennengelernt.

    Kinder erleben Naturschutz

    Die erste Generation der „Junior-Ranger“ hat 2018 ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Die Gruppe aus rund 20 Kindern hat ein Jahr lang alles rund um den Naturpark Westliche Wälder und dessen Bewohner erfahren. Im nächsten Schritt sollen sie ihr Wissen nun an die „Jungen“ weitergeben. „Unsere Vision ist es, dass Kinder auf Augenhöhe lernen, was Naturschutz bedeutet“, erklärt Liebig. „Unsere ausgebildeten ,Junior-Ranger‘ sollen deshalb das Gelernte an ihre Nachfolger weitergeben. Es ist oft noch einmal etwas anderes, wenn Kinder im gleichen Alter das Thema erklären, oder ob ein Erwachsener dazu etwas sagt.“ Voraussetzung dafür ist aber, dass die beiden Pädagogen die Grundlage schaffen. Nur wenn diese richtig anleiten, können die Kinder später vermitteln, worum es geht. „Dabei wenden sie das Gelernte sofort an und können dieses umsetzen“, erklärt Benjamin Vogt.

    Jeweils zwei „alte Hasen“ dürfen bei den verschiedenen Veranstaltungen der neuen „Junior-Ranger“ teilnehmen und erklären, worauf es ankommt. Als Botschafter übernehmen die „Junior Ranger“ – sowohl der ersten als auch der neuen Generation – eine zentrale Aufgabe, bei der sie im Auftrag der Natur unterwegs sind: So informierten sie vor Kurzem als Naturpark-Experten auf der afa.

    Und damit sich die Schüler auch offiziell als Ranger fühlen, gibt es am Ende der Ausbildung eine Urkunde, einen Ausweis und ein echtes Junior-Ranger-T-Shirt. Die feierliche Übergabe findet übrigens beim Abschlussfest statt, zu dem alle „Junior-Ranger“ mit Familie eingeladen sind. Dann können sie noch einmal zeigen, was sie über das Jahr alles gelernt haben.

    Im Naturpark wohnen

    „Wir wollen mit unserem Projekt ein Bewusstsein schaffen, was unsere Heimat eigentlich prägt. Viele Kinder und deren Eltern wissen gar nicht, dass sie im Naturpark leben“, erläutert Liebig. „Über 50 Prozent davon sind sogar als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.“ Hier geht es auch darum, dass die Kinder ein Gespür für die Welt bekommen, die Teil ihrer Lebenswirklichkeit ist. „Gerade Stadtkinder haben ein Bedürfnis nach Natur, das spüren wir immer wieder“, sagt Liebig. Deshalb ist dem gesamten Team wichtig, dass sich die Kinder aktiv in die Gestaltung der Ranger-Ausbildung einbringen können. Nach jeder Veranstaltung gibt es eine Feedbackrunde, bei der Wünsche und Anregungen genannt werden dürfen.

    Ein stetiger Austausch aller ist dabei die Grundlage für den Erfolg des Projekts. Dabei müssen sich die Teilnehmer durchaus an Regeln halten und können nicht machen, was sie wollen. „Gerade in einer solchen Gruppe bei anspruchsvollen Lerninhalten ist eine klare Linie unabdinglich“, erklärt Liebig. „Nur wenn alle aufeinander hören und an einem Strang ziehen, funktioniert das Miteinander im Wald.“ Und das ist schließlich das Ziel: Gemeinsam etwas über die Natur und deren Erhalt lernen.

    Weitere Informationen zur Ausbildung

    Wer auch ein Junior-Ranger werden möchte, dessen Eltern können sich beim Naturpark Augsburg – Westliche Wälder e.V. melden:

    • Teilnehmen können Kinder der dritten und vierten Jahrgangsstufe.
    • Die Anmeldung erfolgt per Mail an info@naturpark-
    • augsburg.de. Im Anschluss erhält man eine Reservierungsbestätigung. Ebenso ist der Terminplan über die E-Mail-Adresse erhältlich.
    • Das Projekt wurde 2018 über das Programm „Intensivierung der Umweltbildung“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. In 2019 übernimmt der Naturpark die Kosten, die Junior-Ranger werden von der Witaquelle der Brauerei Ustersbacher gesponsert. Deshalb liegt der Teilnehmerbeitrag für alle Veranstaltungen bei nur 20 Euro.
    • Mitzubringen sind Rucksack mit Getränk, Brotzeit und Sitzunterlage, Outdoor-Kleidung (Wichtig: Kleidung, die schmutzig werden darf), gutes Schuhwerk (keine FlipFlops), Kopfbedeckung als Sonnenschutz, Sonnencreme, bei Bedarf: Regenschutz
    • Aufgrund der Zeckengefahr sind lange Hosen von Vorteil.
    • Es ist wichtig, dass man an allen Veranstaltungsterminen teilnehmen kann. Bitte beachten, dass es sich dabei um einen Samstag im Monat sowie um eine „Block“ über drei Tage (jeweils sechs Stunden) in den Sommerferien handelt.
    • Die Teilnehmerplätze werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben.
    • Der Terminplan ist über info@naturpark-augsburg.de erhältlich.

    Weitere Infos im Internet

    Naturpark Augsburg

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