Der sympathische Mann mit Brille und dem ausgeglichenen Wesen ist Benediktinermönch in Sankt Ottilien. 1989 entschied er sich ins Kloster zu gehen und lebt seitdem nach den Regeln der katholischen Kirche. Bereut hat er es nie – im Gegenteil: „Ich habe mich immer schon zu Gott hingezogen gefühlt. Hier lebe ich als Mönch, ohne die Verbindungen im mein altes Leben gänzlich aufgeben zu müssen“, erklärt Wörle. Das Fotografieren ist dabei ein Anker. Die erste Digitalkamera hat er 2006 von seiner Mutter zu Weihnachten bekommen. „In der Zeitung war damals ein Aufruf für Leserfotos. Ich habe mein Glück einfach probiert und ein Bild des Seminarweihers an die Redaktion geschickt. Und prompt wurde es veröffentlicht“, sagt Wörle und lacht.
Aus diesem Probieren hat sich schließlich seine Leidenschaft fürs Fotografieren entwickelt. Und so nutzt er jede freie Minute, um außergewöhnliche Momente, besondere Motive oder einfach die Schönheit der Natur einzufangen. Wie wenig Zeit er dafür manchmal hat, wird klar, wenn er von seinem Tagesablauf erzählt. Neben den festen Gebetszeiten – früh, mittags und abends – geht er einer ganz weltlichen Tätigkeit nach. Wie die meisten hat auch Bruder Wunibald einen Job. Innerhalb der Klostergemeinschaft ist er in der Verwaltung tätig.