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Augsburg: „Statt ständig jammern – handeln!“

Augsburg

„Statt ständig jammern – handeln!“

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    „Statt ständig jammern – handeln!“
    „Statt ständig jammern – handeln!“

    Die Attraktivität von Innenstädten als bedeutsamer Faktor für die Zukunft der Kommunen tritt immer stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Wichtig ist dabei eine gelungene Verbindung von Einzelhandel, Gastronomie, Citymarketing und Tagestourismus. Hier setzt die City Initiative Augsburg (CIA) an. Im Gespräch mit Marcus Barnstorf geht

    Wie hat sich die CIA, seit ihrer Gründung 1998 verändert?

    Heinz Stinglwagner: Vor 17 Jahren wurde die City Initiative Augsburg als eine Art Werbegemeinschaft der Innenstadt als Reaktion zur damals noch in Planung befindlichen City-Galerie gegründet. Seitdem hat sich viel verändert. Wir agieren nicht mehr gegen, sondern miteinander und sind Dienstleister für unsere 250 Mitgliedsbetriebe. Wir agieren nach wie vor autark, kooperieren jedoch heute sehr stark mit der Stadt Augsburg, die ein Fünftel der Kosten übernimmt. Ein weiteres Fünftel wird über Mitgliedsbeiträge abgedeckt; drei Fünftel erhalten wir von Sponsoren, die uns dankenswerterweise bei unseren Ankerprojekten unterstützen.

    Ein Ziel der CIA ist, die Attraktivität der Augsburger Innenstadt zu erhöhen. Hat sich daran etwas geändert?

    Stinglwagner: Die CIA ist ein gut einsetzbares Werkzeug mit vielen Partnern wie die Regio, A³ und die Wirtschaftsförderung der Stadt. Ziel war und ist, den Marktplatz Innenstadt zu beleben. Ob es Augsburg Open, der Europa-Marktsonntag, die Tracht-Nacht, das Turamichele-Fest, die lange Einkaufsnacht oder das internationale Straßenkünstler-Festival La Strada ist, das übrigens vom 24. bis 26. Juli stattfindet, – alle Aktionen sind ein Gemeinschaftsprojekt vieler, um auf die Attraktivität der Stadtmitte aufmerksam zu machen. Deshalb bin ich froh, dass unter anderem die Augsburger Allgemeine unsere Projekte als Medienpartner fördert und begleitet.

    In Augsburg wurde jüngst viel Geld in die Hand genommen, um das Einkaufserlebnis zu optimieren. Ist das aus Ihrer Sicht gelungen?

    Stinglwagner: Der Umbau der Fußgängerzone war überfällig. Jetzt können auch die Damen wieder ihre schicken Stöckelschuhe ausführen und müssen keine Angst haben, sich beim Einkaufsbummel die Füße zu brechen. Meiner Meinung nach kann sich das Angebot sehen lassen. Die Innenstadt ist ein interessanter, attraktiver Standort. Wenngleich sich das Kaufverhalten verändert hat, so bin ich überzeugt, dass es den stationären Handel immer geben wird. Die Konkurrenz aus dem Internet müssen nur jene fürchten, die sich nicht für die Zukunft rüsten und ihre Leistungsangebote und Konzepte anpassen.

    Welche Rolle spielt dabei die Initiative der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen „Kauf vor Ort“?

    Stinglwagner: Ich finde den Vorstoß der Augsburger Allgemeinen sehr gut, weil es genau das aussagt, worum es geht: Den Verbraucher im Zeitalter des Internethandels zu sensibilisieren, das Bewusstsein für Anbieter aus der Region zu schärfen ohne dabei Online zu verteufeln. Ganz im Gegenteil: Der Einzelhandel muss selbst aktiv werden, kann von den Vorteilen und dem Rundum-Service lernen. Die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, potenziellen Konsumenten auf mehreren verschiedenen Kommunikations- und Vertriebswege zu erreichen. Wir werden gemeinsam mit den CIA-Mitgliedern seriöse Werkzeuge erarbeiten und anbieten, die sie bei der Bewältigung dieser Herkulesaufgabe unterstützen. Statt ständig zu jammern, gilt zu handeln!

    Parken ist bekanntlich das Eintrittsgeld für die Innenstadt. Wie beurteilen Sie die Situation. Stimmen Sie Wirtschaftsreferentin Eva Weber zu, der Osten der Innenstadt könne ein Parkhaus vertragen?

    Stinglwagner: Auf jeden Fall! Ein kommunales oder privatwirtschaftlich geführtes Parkhaus kann ich mir gut vorstellen. Trotz Alternativen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit Fahrrad oder per pedes: Parken gehört einfach zum Einkaufsbummel. Deshalb wird die CIA auch weiterhin das Mobilitätsbonussystem „Augsburger Mobilo“ vorantreiben. Ich bin mir aber auch bewusst, dass Autos zukünftig einen anderen Stellenwert haben werden.

    Alle vier bis fünf Wochen wird in einer deutschen Stadt ein Shoppingcenter eröffnet. Ist das für den Innenstadthandel zuträglich?

    Stinglwagner: Wie eingangs des Gesprächs erwähnt, wurde die City-Galerie in ihrer Anfangszeit als Konkurrenz gesehen. Heute wissen wir, dass Augsburg mit dem Standort Nahe des Zentrums Glück hatte. Zwischen Oberstadt, Altstadt und dem Shoopingcenter ist eine Wechselbeziehung entstanden, die allen gutgetan hat. Die City-Galerie ist in ihrer Kompaktheit ein Zugpferd. Hier gilt das gleiche wie für den Onlinehandel. Statt entweder oder – Bummeln in der Innenstadt und im Einkaufszentrum.

    Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Augsburger Innenstadt?

    Stinglwagner: Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg und haben unsere Hausaufgaben gemacht! In Augsburg ist ständig etwas geboten. Eine zunehmende Eventisierung wird es nicht geben. Andererseits sind Veranstaltungen welcher Gestalt auch immer imageprägende Maßnahmen und gehören zur Kernkompetenz im Stadt- und Citymarketing.

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