Die westlichen Sanktionen schaden der russischen Wirtschaft. Wie sehr und welchen Effekt das auf den Kreml hat, dazu gehen die Meinungen auseinander. Jetzt soll der Druck auf Putins System weiter erhöht werden. Mithilfe eines Embargos, das Öl aus Russland weitgehend aus Europa verbannen soll. Das Ziel: Russische Öltanker sollen keine europäischen Häfen mehr anfahren. Ergänzt wird der Schritt von einer weiteren Maßnahme, dem Ölpreisdeckel. Mein Kollege Lukas von Hoyer stellt dar, wie der Deckel funktioniert und auf welche Weise sich die beiden Sanktionen ergänzen.
Der Tag: In dem seit Ende Februar dauernden Krieg begann Russland mit einer neuen Welle von Raketenangriffen. In der südukrainischen Hafenstadt Odessa brach nach örtlichen Berichten aufgrund von Stromausfällen die Wasserversorgung zusammen. Blackouts und damit verbundene Ausfälle der Fernheizung und der Wasserversorgung gab es nach offiziellen Angaben auch in der Industriestadt Krywyj Rih im Südosten. Über Explosionen – teils ausgelöst durch die ukrainische Flugabwehr – wurde auch aus dem Zentrum und dem Westen berichtet. In der gesamten Ukraine galt am Nachmittag Luftalarm.
Bei Explosionen auf zwei Militärflugplätzen im europäischen Teil Russlands wurden mindestens drei Menschen getötet. "Eine nicht identifizierte Drohne hat einen Flugplatz im Gebiet Saratow angegriffen", berichtete das Online-Portal Baza am Montag. Fast zeitgleich detonierte lokalen Medienberichten zufolge südlich von Moskau ein Benzinlaster auf einem Rollfeld. Die Ukraine deutete ihre Beteiligung zumindest an. "Die Erde ist rund. Wenn sehr häufig etwas in den Luftraum anderer Länder abgefeuert wird, dann kommen früher oder später nicht identifizierte Flugobjekte zum Ort des Abschusses zurück", so ein Berater des Präsidialamts in Kiew.
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Die Lage: Die Bundesrepublik soll ihr Verhältnis zu China nach dem Willen der Bundesregierung neu ordnen. Deutschland soll unabhängiger werden von der Wirtschaftsmacht. Dieses Ziel ist wichtiger geworden, seit Russland die Ukraine angegriffen hat und China dazu schweigt. Kanzler Scholz und die Bundesministerinnen und -minister planen deshalb eine neue China-Strategie – bislang allerdings ohne Ergebnis. Mein Kollege Stefan Lange beschreibt das Dilemma, in dem sich deutsche Politikerinnen und Politiker befinden, wenn es um die Beziehung zum wichtigsten Handelspartner geht – China.
Das Bild des Tages:
Ein Schiff mit 25.000 Tonnen Getreide aus der Ukraine ist angedockt. Im Hafen von Doraleh in Dschibuti werde das Getreide umgeladen und auf dem Landweg nach Äthiopien weitertransportiert. Das UN-Welternährungsprogramm WFP soll den Weizen dort an Hilfsbedürftige verteilen. Die Ukraine plant, etwa 60 Weizenlieferungen an von Hunger betroffene Länder zu schicken, hauptsächlich in Afrika.
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