Polens Präsident Andrzej Duda verkündete nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dass sein Land der Ukraine Leopard-Kampfpanzer für eine Kompanie liefern wolle. Die Lieferung solle aber im Rahmen einer Koalition mit verbündeten Staaten stattfinden, so Duda weiter. Mit seinem Vorpreschen wolle der polnische Präsident andere Länder ebenfalls zum Handeln bewegen, erklärte ein Regierungssprecher.
Der deutsche Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) unterstützt den Vorschlag des polnischen Präsidenten. "Und entsprechend sollte Deutschland sich nicht in den Weg stellen, wenn andere Länder Entscheidungen treffen, die Ukraine zu unterstützen, unabhängig davon, welche Entscheidung Deutschland trifft", sagt Habeck bei der Klausur des Vorstands der Grünen-Bundestagsfraktion in Berlin.
Der Tag: Nach Angaben aus Kiew und Moskau dauern die Kämpfe um die ukrainische Stadt Soledar im Gebiet Donezk weiter an. Wie die ukrainische Militärführung mitteilte, seien mehr als 100 russische Soldaten getötet und ihre Technik zerstört worden. Diese Angaben aus Kiew konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Ukraine hatte zuvor russische Behauptungen zurückgewiesen, Soledar sei bereits eingenommen.
Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges habe, laut dem Marktforschungsunternehmens IDC, auch negative Auswirkungen auf die Digitalbranche in Russland. Die Umsätze der russischen IT- und Telekommunikationsunternehmen sanken nach Zahlen des IDC um ein Viertel. Vor dem Krieg gegen die Ukraine galt die russische IT- und Telekommunikationsindustrie noch als aufstrebender Wirtschaftsbereich.
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Die Lage: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat in Deutschland unter anderem dazu geführt, dass die klimaschädlichen Braunkohlekraftwerke ein Revival erlebten. Doch nicht nur Putin ist verantwortlich dafür, dass die Braunkohle jetzt wieder gebraucht wird, meint unsere Autor Christian Grimm. Es ist insbesondere der deutschen Energiepolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte geschuldet, dass erneuerbare Energien nicht ausgebaut wurden und es in Lützerath nun zum Showdown kommt.
An der Großdemonstration gegen den Abriss des Weilers und für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze werden am Samstag auch Klimaaktivistinnen und Aktivisten aus Augsburg teilnehmen. Wie Ingo Blechschmidt, Mitinitiator des Augsburger Klimacamps, gegenüber unserer Redaktion erklärte, rechne er mit 100 Personen, die sich von Augsburg aus auf den Weg machen würden. Dafür wollten die Klimaaktivisten zwei Busse mieten, die am Freitag von München über Augsburg nach Lützerath fahren. Und das, obwohl die Räumung des Weilers schon in vollem Gange ist.
Das Bild des Tages:
Bei der russischen Militärführung hat es erneut einen Personalwechsel gegeben. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, hat der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Generalstabschef Waleri Gerassimow zum neuen Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine ernannt. Der bisherige Kommandeur Sergej Surowikin, der den Posten erst im vergangenen Oktober übernommen hatte, solle Gerassimows Stellvertreter werden.
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Klimaaktivisten diskutieren mit Polizisten, kleben und ketten sich fest. Manche beten. Sie wollen, dass das Dorf nicht den Kohlebaggern zum Opfer fällt. Es ist ein verzweifelter Kampf.
Der Kampf um Lützerath – ein Dorf, das im Grunde gar nicht mehr existiert
(mit dpa)
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