Der Krieg in der Ukraine hat diese Woche neue Gebiete erreicht: das Landesinnere des Aggressors Russland selbst. Weit hinter der Grenze haben ukrainische Drohnen russische Militärflughäfen getroffen. Ziel der Ukraine ist es, so die Raketeneinschläge auf ihre zivile Infrastruktur zu verhindern, indem sie direkt am Abflughafen der Russen Kampfflugzeuge ausschalten oder deren Abheben unmöglich machen.
Russland sieht damit in diesen Tagen, dass es selbst verletzlich ist. Was heißt das für den Krieg? Ist es legitim, dass die Ukraine nun russisches Territorium angreift? Wird sich Putin dafür rächen? Oder sollte der Westen vielmehr nun selbst Langstreckenraketen liefern, um genau dieses Vorgehen zu unterstützen? Über diese Fragen hat Margit Hufnagel mit dem Militärexperten Joachim Krause gesprochen. Er sagt: Liefern die USA keine Langstreckenwaffen, laden sie die Russen faktisch dazu ein, weiter ukrainische Zivilbevölkerung zu terrorisieren.
Der Tag: Russland sucht offenbar in den teilweise besetzten Gebieten Luhansk und Donezk die Offensive. Russischen Angaben zufolge habe man erste Stellungen erobert, ohne dass diese Angaben überprüfbar wären. In den Gebieten liefern sich ukrainische und russische Streitkräfte seit Monaten heftige Kämpfe mit schweren Verlusten auf beiden Seiten, ohne dass sich die Frontlinie nennenswert verschieben würde.
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Die Lage: Bundeskanzler Olaf Scholz will auch weiterhin mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefonieren. In einer Bürgerrunde konstatierte Scholz in einer erstaunlichen Offenheit: arg viel bringe das derzeit nicht. Das "wirklich Bedrückende" an den Gesprächen sei für ihn, dass Putin trotz der massiven Verluste auf russischer Seite daran festhalte, ukrainisches Territorium gewaltsam erobern zu wollen.
Bild des Tages:
Unser Bild zeigt die ukrainische Stadt Bachmut dieser Tage. Seit Monaten kämpfen beide Seiten um die strategisch wichtige Stadt. Mit sichtbaren Folgen: Kaum noch jemand wohnt in Bachmut. Nur wenige Gebäude sind noch nicht von den Kämpfen gezeichnet.
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