Es ist das Ende einer Debatte, die beinahe so alt ist, wie der Krieg in der Ukraine selbst: Deutschland liefert Schützenpanzer des Typs "Marder" in die Ukraine.
Damit fällt ein Tabu, das für viele Experten in der Sache nur schwer nachzuvollziehen war: Lange hatte die Ukraine die Lieferung von Schützenpanzern westlicher Bauart gefordert. Bundeskanzler Scholz hatte dies stets mit der Begründung abgelehnt, dass man nicht zur Kriegspartei werden wolle und es keine Alleingänge in dieser Frage gebe.
Letzteres sahen die Partner offenbar anders und schlugen der Bundesregierung ihr zentrales Argument aus der Hand, indem sie sie vor vollendete Tatsachen stellten: Am Mittwoch hatte Frankreich die Lieferung von Schützenpanzern angekündigt. Kurz darauf zogen die USA nach – und am Donnerstagabend schließlich auch Deutschland.
Als Kriegsparteien stuft Putin die Länder aber offenbar immer noch nicht ein.
Und das nächste Tabu scheint bereits zu wackeln: Erste Politiker fordern nun auch die Lieferung von schweren Kampfpanzern.
Der Tag: Kreml-Chef Wladimir Putin hat über das orthodoxe Weihnachtsfest eine 36-stündige Feuerpause angekündigt. Bereits wenige Stunden nach dem offiziellen Beginn gab es Berichte über Einschläge russischer Raketen in der Ukraine. Auch an der Frontlinie soll der Beschuss nicht eingestellt worden sein.
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Die Lage: Über eine Million Geflüchtete aus der Ukraine sind aktuell in Deutschland registriert. Ulrike Hampp-Weigand hat sich mit einigen von ihnen unterhalten und erzählt ihre emotionalen Geschichten zwischen Sehnsucht, Hoffnung und Verzweiflung.
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(mit dpa)
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