Es ist ein riesiges Schiff, welches von Polizeibooten eskortiert sein Ziel, das umstrittene LNG-Terminal in Wilhelmshaven, erreicht. Bis zu 50.000 deutsche Haushalte könnten mit dem transportierten Flüssiggas ein Jahr lang mit Energie versorgt werden. Klimaschützer bedauern derweil, dass der Ausbau erneuerbarer Energien weiter stockt, obwohl der Bau des Terminals gezeigt habe, dass bürokratische Schwellen in Rekordtempo überwunden werden könnten.
Mittlerweile hat sich der Großhandelspreis für Gas wieder auf Vorkriegsniveau stabilisiert und die Gasspeicher liegen bei über 90 Prozent. Die Heizkosten sind dennoch so hoch wie nie. Matthias Zimmermann ging deshalb der Frage nach: Wann kommt die Preissenkung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern an?
Mit den Gaspreisen gingen auch die Lebensmittelpreise nach oben – doch häufig übersteigen die neuen Preise das Level der Inflation. Christian Grimm und Margit Hufnagel zeigen auf, wie Unternehmen ganz gezielt von der Krise profitieren.
Der Tag: Folgt nach Butscha nun Charkiw als Ort der Kriegsverbrechen? Nach der Befreiung der Stadt gibt die ukrainische Polizei an, 25 Folterlager in Charkiw und Umgebung gefunden zu haben. Gefangenen seien die Finger gebrochen und mit Stromschlägen gefoltert worden. Auch Zivilisten seien unter den Opfern.
Es wird wohl vorerst keinen weiteren Auslandsbesuch von Wolodymyr Selenskyj, dem ukrainischen Präsidenten, geben: Der von der EU angekündigte Gipfel mit der Ukraine wird entgegen ersten Informationen nicht in Brüssel, sondern in Kiew stattfinden.
Im Gebiet Cherson im Süden der Ukraine hat das ukrainische Militär den russischen Streitkräften nach eigenen Angaben mit einem Artillerieangriff schwere Verluste zugefügt. Bis zu 500 Soldaten seien gestorben oder verwundet. Erst gestern vermeldete die Ukraine in Donezk eine Unterkunft russischer Truppen getroffen zu haben – dabei seien 300 bis 400 Russen getötet worden.
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Die Lage: Aus Angst vor dem totalitären Russland äußern sich nur wenige Russinnen und Russen mit ihrer tatsächlichen Meinung über den Krieg und auch Proteste werden schnell niedergeschlagen. Offenbar verliert Präsident Putin allerdings an immer mehr Rückhalt: Laut Meinungsforschungsinstitut Lewada – welches in Russland als „ausländischer Agent“ eingestuft ist, – wollen 50 Prozent der Russen Friedensverhandlungen führen, 21 Prozent gaben sogar an, dass sie den Krieg in der Ukraine nicht unterstützen.
In der Nato braut sich derweil ein erneuter Streit über die Höhe der Verteidigungsausgaben zusammen. Derzeit gilt für Mitgliedsstaaten das Zwei-Prozent-Ziel: Dabei soll dieser Anteil des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigungsausgaben fließen. Nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg will ein Teil der Alliierten das derzeitige Zwei-Prozent-Ziel deutlich verschärfen. Deutschland erreicht derweil kaum den bisherigen Vorsatz – selbst das Sondervermögen schafft nur Ruhe für 2024 und 2025 .
Wann war das noch mal mit der Explosion auf der Krimbrücke oder den Gräueltaten von Butscha? Der Ukraine-Krieg tobt bald schon ein Jahr. Mein Kollege Jakob Stadler hat einen Zeitstrahl mit der Chronologie des Krieges angefertigt – klare Empfehung.
Die Person des Tages:
Der langjährige Nationaltrainer der russischen Nationalmannschaft, Waleri Karpin, hat sich mit mehreren Spielern der estnischen Nationalmannschaft getroffen. Das sorgt für große Aufreger und Verständnislosigkeit.
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Die Zwanziger waren bis jetzt keineswegs golden: Corona, Klimakrise, Krieg. Die Jugend ist besorgt. Gibt es da noch Platz für Zuversicht? Ja, meinen meine Kolleginnen Christina Brummer und Victoria Schmitz.
Klima, Krieg, Krisen – und dennoch gibt es noch Lust auf Zukunft
(mit dpa)
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