Im Juli hat Russland das Getreideabkommen mit der Ukraine aufgekündigt. Das Abkommen hatte gut ein Jahr lang die Getreideexporte der Ukraine gesichert. Jetzt blockiert Russland die Seewege militärisch. Die Preise seien bereits um sieben Prozent gestiegen, sagt Agrarökonomin Bettina Rudolff. Im Interview spricht sie über die Folgen für den Welthunger - und warum sich die westlichen Staaten zu einer „Getreide-Nato“ zusammenschließen könnten.
Der Tag: Bei dem gestrigen Raketenangriff auf die südrussische Stadt Taganrog am Asowschen Meer sind nach Angaben des Gouverneurs der Region Rostow, Wassili Golubew, 15 Menschen verletzt worden. Moskau macht Kiew für den Angriff verantwortlich. Unterdessen wurden bei einem Raketeneinschlag in der ukrainischen Millionenstadt Dnipro wenige Stunden später mindestens neun Menschen verletzt, wie der Leiter der Gebietsverwaltung von Dnipropetrowsk, Serhyj Lysak, über Telegram mitteilte. Medien berichteten zudem von Explosionen in der Region Sumy im Nordosten des Landes sowie in der südostukrainischen Großstadt Saporischschja.
Nach Angaben des britischen Geheimdienstes haben sich die Kämpfe in der Südukraine in den vergangenen 48 Stunden intensiviert. 80 Kilometer von Orichiw entfernt sei es den ukrainischen Streitkräften gelungen, die russischen Luftlandetruppen zu besiegen und das Dorf Staromajorske zurückzuerobern.
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Die Lage: Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat sich besorgt über Truppenbewegungen russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus geäußert. "Wir haben Informationen, dass mehr als hundert Söldner der Wagner-Gruppe in Richtung der Suwalki-Lücke vorgerückt sind, unweit von Grudno in Belarus", sagte der nationalkonservative Politiker am Samstag der Agentur PAP. Grudno liegt im Westen von Belarus, etwa 15 Kilometer von der Grenze zum Nato-Staat Polen entfernt. Die Suwalki-Lücke ist ein Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Belarus und der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad.
Zum Abschluss des zweitägigen Afrika-Gipfels hat der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Azali Assoumani, Kremlchef Wladimir Putin Verhandlungsbereitschaft im Ukraine-Krieg bescheinigt. Die afrikanischen Staaten seien bereit, in dem Konflikt zu vermitteln, sagte er der russischen NachrichtenagenturInterfax. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa pochte unterdessen auf die Wiederaufnahme der ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer.
Bild des Tages:
Sanitäter helfen einem verletzten ukrainischen Soldaten in einem medizinischen Stabilisierungspunkt an der Front in der Region Saporischschja.
Die Region: Seit Kriegsbeginn sind Dutzende Extremisten aus Deutschland in die Ukraine gereist. Das berichtet die Welt am Sonntag nach einer Anfrage beim Bundesinnenministerium. Insgesamt hätten die Sicherheitsbehörden Ausreisen von 61 Personen registriert, „die einen Extremismus-Bezug oder eine Verbindung zur politisch motivierten Kriminalität aufweisen“, zitiert die Zeitung das Ministerium. Bei 39 Personen lägen tatsächliche Anhaltspunkte dafür vor, dass sie „mit der Absicht zur Teilnahme an Kampfhandlungen“ das Land verlassen hätten. Davon seien 27 pro-russisch und zwölf pro-ukrainisch orientiert.
Das könnte Sie auch interessieren: Die Ukrainerin Olha Charlan darf bei den Fecht-Weltmeisterschaften am Wochenende doch wieder im Teamwettbewerb starten. Sie war disqualifiziert worden, weil sie einer russischen Gegnerin den Handschlag verweigert hatte. Der Weltverband FIE verteidigte die Strafe zwar in einer Mitteilung, setzte sie aber außer Kraft.
Ukrainerin Charlan bei Fecht-WM wieder auf der Planche
(mit dpa)
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