Im Januar lernte unser Reporter Till Mayer in einem Bus von Deutschland in die Ukraine zufällig die Ukrainerin Natascha kennen. Sie war mit ihrem Kind nach ihrer Flucht bei Würzburg untergekommen. Nun saß sie neben ihm, auf dem Weg zu ihrem Mann Andrij, der in Kiew in einer Bäckerei arbeitete und auf die Einberufung zum Kriegsdienst wartete. Drei Wochen zuvor hatte Andrij einen Krebsbefund mitgeteilt bekommen. Die Ukrainerin wollte ihrem Mann helfen, nach Deutschland ausreisen zu können, um dort eine Therapie gegen den Krebs zu beginnen. Im kriegsbedingt überlasteten Gesundheitssystem der Ukraine sah sie keine Chance für ihren Mann, schnell behandelt zu werden. Till Mayer veröffentlichte schließlich einen Post bei Facebook, den Alexander Eberl vom Bayerischen Roten Kreuz las. Mit dem "Herzenswunsch-Hospizmobil" wurde Andrij schließlich vom polnischen Kattowitz, wohin er mit Natascha per Fernbus reiste, nach Deutschland gebracht. Wie es dem Paar jetzt geht, lesen Sie hier.
Der Tag: Die Hauptstadt der Ukraine, Kiew, ist in der Nacht auf Dienstag erneut zum Ziel von Drohnenangriffen geworden. Nach Angaben der städtischen Militärverwaltung hatten russische Truppen die Stadt mit sogenannten Kamikaze-Drohnen angesteuert, die abgeschossen werden konnten.
Bei einer Begehung des Geländes um das Atomkraftwerk Saporischschja haben Spezialisten in einer Pufferzone zwischen der inneren und der äußeren Absperrung Minen gefunden, ließ IAEA-Direktor Rafael Grossi mitteilen. Die Anlage wird von russischen Truppen besetzt und stand bereits mehrfach unter Beschuss. International fürchtete man zunehmend eine Atomkatastrophe. Die russische und die ukrainische Regierung werfen sich gegenseitig vor, einen nuklearen Katastrophenfall durch Beschuss und Verminung zu provozieren.
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Die Lage: Die seit etwa sieben Wochen laufende Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte liefert nicht die erhofften Durchbrüche. Im Gegenteil: Die russischen Truppen erzielen weiterhin Landgewinne. Die ukrainische Armee muss ihre Strategie ändern.
Das Bild des Tages:
Das russische Parlament hat beschlossen, dass Männer ab dem Jahreswechsel bis zu einem Alter von 30 Jahren für den Dienst an der Waffe eingezogen werden können. Die bisherige Obergrenze liegt bei 27 Jahren. Zudem sollen Geldstrafen verhängt werden, wenn wehrpflichtige Russen nicht erscheinen.
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(mit dpa)
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