Polen will mehr Truppen an seine Ostgrenze verlegen. Grund dafür ist der Umzug russischer Söldner der Gruppe Wagner ins benachbarte Belarus. Die polnische Regierung sagte nicht, wie viele Soldaten den Standort wechseln sollen.
Wenige Kilometer vor der Grenze Polens findet derzeit eine Übung statt, bei der Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner belarussische Soldaten ausbilden sollen. Für Polen ein Warnsignal: Zbigniew Hoffmann, Sekretär des Sicherheitskomitees, sprach von einer "Provokation" und sagte – ohne seine Aussage zu konkretisieren –, man müsse mit russisch-belarussischen Aktionen rechnen.
Der Tag: Erneut sind russische Raketen in die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer eingeschlagen. Nach Angaben der Behörden seien mindestens zwei Menschen verletzt worden. Es handle sich um die vierte Attacke auf die Millionenstadt in dieser Woche. Die Angreifer sollen es erneut auf Getreidespeicher abgesehen haben. Durch den Beschuss seien 100 Tonnen Erbsen und 20 Tonnen Gerste vernichtet worden, berichtet der dortige Chef der Militärverwaltung, Oleh Kiper.
Heikel für Russland: Bei den Angriffen sind auch Schäden an Chinas dortigem Generalkonsulat entstanden. Russland und China gelten als Verbündete, die Machthaber in Peking haben den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bis heute nicht verurteilt. Im Zuge eines Angriffs auf Odessa seien Teile einer Wandverkleidung und Fenster in der diplomatischen Vertretung beschädigt worden. Es gebe keinen Verletzten, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums.
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Die Lage: Von den Kämpfern, die die Söldnertruppe Wagner aus russischen Gefängnissen rekrutiert hat, sind viele tot. Britische Militärexperten schätzen die Zahl der Gefallenen auf bis zu 20.000. Das geht aus einem Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums hervor. Demnach wurden bei dem als "Projekt K" bezeichneten Anwerbe-Programm mindestens 40.000 Mann rekrutiert. Mehr über die Geschichte der Gruppe Wagner und ihren skrupellosen Anführer Jewgeni Prigoschin erfahren Sie hier.
Das Bild des Tages:
Verteidigungsminister Boris Pistorius bei seinem Antrittsbesuch in Prag: Er besuchte dort seine tschechische Kollegin Jana Cernochova. Die Top-Nachricht des Treffens: Tschechien plant, 77 Leopard-Kampfpanzer in der modernen Ausführung 2A8 aus deutscher Produktion zu kaufen. Mehr dazu lesen Sie hier.
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(mit dpa)
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