Der Verlauf des Krieges in der Ukraine bringt den russischen Machthaber Putin in Bedrängnis. Noch erscheint sein System stabil. Doch erreicht der Unmut der russischen Bevölkerung einen Kipppunkt, könnte das Putins politisches Ende sein. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine mit einem Machtwechsel im Kreml endet? Mein Kollege Ulrich Krökel geht dieser Frage nach und schildert, wie Putin versucht, seine Herrschaft zu sichern.
Der Tag: Berichten aus Moskau über ein Vorrücken der russischen Armee im Süden der Ukraine zum Trotz hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sich erneut siegessicher gezeigt. Der Angriff Russlands am 24. Februar habe zu einer "neuen Belebung unserer ukrainischen Einheit" geführt, sagte Selenskyj in einem am Sonntag in Kiew verbreiteten Video zum Tag der Einheit seines Landes. Millionen Menschen in der Ukraine stünden heute zusammen, um ihr Land zu verteidigen. "Jede Region schützt die andere", sagte der Präsident.
Zuvor hatte das russische Militär zur Lage an der Front mitgeteilt, bei einer neuen Offensive im Süden der Ukraine im Gebiet Saporischschja Geländegewinne erzielt zu haben. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Innenpolitisch sieht sich Selenskyj mit Korruptionsvorwürfen gegen mehrere Ministerien konfrontiert. Verteidigungsminister Olexij Resnikow soll vor dem Parlament in Kiew zu Berichten über überteuerte Lebensmittelankäufe seines Ministeriums für die Armee Stellung nehmen. Derweil wurde in einem anderen Ministerium Berichten zufolge der Vizeminister wegen der Annahme einer sechsstelligen Bestechungssumme festgenommen. "Das Nationale Antikorruptionsbüro hat beim Vizeminister für die Entwicklung von Gemeinden, Territorien und Infrastruktur, Wassyl Losynskyj, eine Hausdurchsuchung durchgeführt und ihn festgenommen", berichtete die Internetzeitung Ukrajinska Prawda.
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Die Lage: Die Ampel-Koalition diskutiert weiter über mögliche Kampfpanzerlieferungen aus Deutschland an die Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steht in der Kritik, zu zögerlich vorzugehen. Nun verteidigte ihn Kevin Kühnert: "Maßlose Kritik und persönliche Anfeindungen drohen den politischen Diskurs über unsere Ukraine-Hilfen immer weiter von den Tatsachen abgleiten zu lassen." Das sei bedauerlich, meint Scholz' Parteikollege.
Das Bild des Tages:
Demonstranten bilden eine Menschenkette während einer Demonstration in Helsinki gegen den Krieg in der Ukraine auf dem Senatsplatz am Tag der ukrainischen Einheit.
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