Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in den Niederlanden von einem Durchbruch gesprochen: Jetzt sollen F-16-Kampfjets an Kiew geliefert werden. Selenskyj erwartet demnach 42 Jets, die nach der Ausbildung der ukrainischen Piloten in die Ukraine gehen sollen, wie er nach Gesprächen mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte mitteilte. "Mit dem heutigen Tag wird es konkret. Sie werden am ukrainischen Himmel sein. Danke Niederlande! Danke Mark! Danke allen, die helfen", sagte Selenskyj.
Neben den Niederlanden hatte auch Dänemark die Bereitschaft zur Lieferung des aus den USA stammenden Kampfjets F-16 erklärt. Innerhalb der Nato hatte sich im Sommer eine von den beiden Ländern geführte Koalition gebildet, um ukrainische Piloten für die Nutzung der F-16 auszubilden. Auch Belgien und Norwegen gelten als mögliche Lieferanten der US-Jets.
Der Tag: Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert. Die Sonde "Luna-25" sei nach einer "außerplanmäßigen Situation" auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und habe aufgehört zu existieren, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Die erste Raumsonde seit 1979 hatte eigentlich an diesem Montag auf dem Südpol des Mondes landen sollen. Die stolze Raumfahrtnation wollte damit zeigen, dass sie neben dem Krieg gegen die Ukraine und den vom Westen erlassenen Sanktionen trotzdem zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist. Das hatten russische Politiker nach dem erfolgreichen Start der Sonde am 11. August noch betont.
Eigentlich hätte "Luna" schon lange unterwegs sein sollen. Im Mai vergangenen Jahres wurde zuletzt ein Start anvisiert, der sich dann aber wegen technischer Probleme wieder verzögerte. Ursprünglich arbeitete Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa gemeinsam an dem Mondprogramm. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die Esa jedoch die Zusammenarbeit.
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Die Lage: Der Moment, in dem Olaf Scholz die Zeitenwende bei den deutschen Streitkräften verkündete, war der stärkste seiner gesamten Amtszeit. Drei Tage nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine wirkte er wie ein Staatsmann, der auf eine historische Herausforderung die einzig richtige Antwort gibt. Zum Versprechen des Kanzlers gehörte nicht nur das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro, sondern auch das Bekenntnis, künftig jährlich zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben.
Lässt es der Bundeskanzler heute zu, dass die Klarheit seines Versprechens von damals in irgendwelchen Rechenspielen verschwurbelt wird, wirkt er nicht wie ein Staatsmann, sondern wie ein windiger Taktierer. Und braucht sich nicht wundern, wenn ihm die Menschen im Land immer weniger zutrauen, seiner Aufgabe gewachsen zu sein. Die Ampel muss zur Zeitenwende stehen, meint Bernhard Junginger in seinem Kommentar.
Die ukrainische Stadt Nikopol wird beschossen. Das ist aber nur eine Sorge des Gärtnerpaares Maya und Victor. Der einst gestaute Fluss Dnipro ist seit der Sprengung des Kachowka-Staudamms zusammengeschrumpft. Wasser muss jetzt in Nikopol verteilt werden. Eine Katastrophe für die Stadt und natürlich auch für die Gärtnerei. Dann ist da noch das fünf Kilometer Luftlinie von Maya und Victor entfernte und von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja. Gelinde gesagt, bedeutet das eine äußerst gefährliche Nachbarschaft. „Die Gärtnerei ist unser ganzer Lebensunterhalt, viele der Pflanzen sind über Jahre gezogen. Verlieren wir sie, verlieren wir praktisch fast alles, was wir aufgebaut haben“, führt Maya aus. Es fehlt aber vor allem an Wasser. Und da ist noch eine Gefahr.
Bild des Tages:
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft sich in den Niederlanden mit Regierungschef Mark Rutte zu Gesprächen. Dabei gehe es laut Selenskyj neben der Lieferung von F-16-Kampfjets darum, einen Friedensgipfel vorzubereiten und "den Terrorstaat" – gemeint ist Russland – vor Gericht zu bringen.
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(mit dpa)
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