Die militärische, wirtschaftliche sowie politische EU-Unterstützung für die Ukraine soll langfristig und nachhaltig aufgestellt werden. Das fordert der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel. Doch das kostet viel Geld: Geht es nach Europas Chefdiplomat, sollen der Ukraine im Zeitraum von 2024 bis Ende 2027 jährlich fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, insgesamt also 20 Milliarden Euro. Damit soll etwa die Lieferung moderner Kampfjets und Raketen unterstützt werden.
Diese zusätzlichen 20 Milliarden Euro würden nach Borrells Vorschlag über die sogenannte Europäische Friedensfazilität ausgezahlt werden, ein Sondergeldtopf neben dem regulären EU-Haushalt. Daraus werden seit Kriegsbeginn vor allem Waffenlieferungen an Kiew subventioniert. Die EU wäre somit finanziell darauf vorbereitet, sollten die USA im Falle eines Sieges von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr die massive Unterstützung für das angegriffene Land zurückziehen.
Der Tag: Bei russischen Angriffen auf das Zentrum der Großstadt Mykolajiw im Süden der Ukraine sind ein Mensch getötet und 19 weitere verletzt worden. Nach Angaben der örtlichen Behörden gerieten durch den Beschuss in der Nacht ein dreistöckiges Gebäude sowie mehrere Garagen in Brand. Präsident Selenskyj schreibt im Kurznachrichtendienst Twitter: "Russische Terroristen setzen ihre Versuche fort, das Leben unseres Landes zu zerstören."
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe schlugen in Mykolajiw und der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer russische Marschflugkörper vom Typ Oniks ein. Diese Waffen werden normalerweise gegen Schiffe eingesetzt. Sie können mit einer Geschwindigkeit von mehr als 3000 Stundenkilometern auf einer Höhe von zehn bis 15 Metern fliegen. Bei dieser Geschwindigkeit sei es fast unmöglich, sie abzuschießen, so Luftwaffensprecher Jurij Ihnat.
Alle Nachrichten zum Verlauf des Krieges können Sie stets in unserem Liveticker nachlesen.
Die Lage: Die Ukraine hat nach einem Bericht der Washington Post mit dem Einsatz von Streumunition aus den USA begonnen. Wie die Zeitung unter Berufung auf nicht genannte ukrainische Regierungsbeamte berichtet, versuchen die ukrainischen Streitkräfte im Südosten des Landes,russische Stellungen aufzubrechen.
Weder das US-Verteidigungsministerium noch die Ukraine bestätigen oder dementieren derzeit den Einsatz von Streumunition. Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Sie ist vor allem deshalb umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger vor Ort die Bevölkerung gefährdet.
Bild des Tages:
Der Krieg zeichnet die Menschen in der Ukraine nicht nur unter der Haut, bei diesem Mann in Bachmut werden sie sichtbar. In der umkämpften Stadt wird er von einer Sanitäterin verarztet.
Das könnte Sie auch interessieren:
Ein Vorschlag aus der Union sorgt für große Aufregung: Die Möglichkeit, in Deutschland Asyl zu beantragen, solle abgeschafft werden. Warum die Idee mit großer Wahrscheinlichkeit ins Leere läuft.
Wie Deutschland den Umgang mit Flüchtlingen regelt
(mit dpa)
Damit Sie den Überblick behalten, wollen wir Sie in diesem Update am Abend über die wichtigsten Ereignisse informieren: Was ist am Tag passiert? Wie schätzen unsere Autorinnen und Autoren die Lage ein? Welche Auswirkungen des Krieges sind vor Ort in Bayern zu spüren? Um das Update regelmäßig zu erhalten, sollten Sie die Push-Meldungen aus unserer Redaktion abonniert haben. Dafür müssen Sie sich nur die App „Augsburger Allgemeine News“ herunterladen (hier für Android-Nutzeruund hier für iPhone-Nutzer) und die Push-Mitteilungen abonnieren. Wenn Sie sich durch diese Zusammenfassung gut informiert fühlen, empfehlen Sie das Update zum Krieg in der Ukraine gerne weiter. Alle Folgen des Nachrichtenüberblicks finden Sie auf einer Sonderseite.