Der Westen hat Russland als Reaktion auf den Angriffskrieg in der Ukraine mit Sanktionen belegt. Doch diese seien kurzfristig nicht effektiv, meint Moritz Schularick, der neue Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft. Wichtig sei, die Lieferung kriegswichtiger Waren auch über Drittstaaten an das Land zu stoppen. Im Interview mit unserer Redaktion sprach er zudem über weitere Maßnahmen, die den Druck auf Russland effektiv erhöhen könnten.
Der Tag:
Russland wird aus dem Abrüstungsvertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) aussteigen. Das hat das russische Parlament einstimmig beschlossen. Dieser Schritt sei im Interesse der nationalen Sicherheit, schrieb Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin auf Telegram. Außerdem steht die Entscheidung über die Fortsetzung oder Beendigung des Abkommens aus, das derzeit noch die Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gewährleistet. Russland klagt über die Trägheit der Verhandlungen.
Eine Aufnahme von Verhandlungen zwischen Russland und Kiew zur Lösung des Krieges wird erneut vom saudisch-arabischen König Salman forciert. Der Monarch hatte bereits mehrmals ein Angebot zur Vermittlung zwischen den Kriegsparteien unterbreitet. Nun hat er den ukrainischen Präsidenten zum Gipfel der Arabischen Liga eingeladen.
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Die Lage:
Altkanzler Gerhard Schröder ist ein Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Seine Frau und er machen aus ihrer Zuneigung kein Geheimnis. Das Paar folgte einer Einladung in die russische Botschaft anlässlich des 78. Jahrestags des russischen Sieges über die Nationalsozialisten. Die SPD bemühte sich um einen Ausschluss des ehemaligen Regierungschefs aus der Partei. Doch der Versuch scheiterte. Seine Frau hingegen, die südkoreanische Dolmetscherin Soyeon Schröder-Kim, wurde, weil sie dem Wunsch ihres Arbeitgebers, sich nicht öffentlich zum Krieg in der Ukraine zu positionieren, nicht entsprach, gekündigt. Was ihr zum Verhängnis wurde, lesen Sie hier.
Bild des Tages:
Kiew ist in der Nacht von den Explosionen durch die Abschüsse von Raketen und niedergegangene Raketentrümmer erschüttert worden. Nach Angaben der Behörden gab es keine Verletzten. Jedoch wurden ein Tierpark, Fahrzeuge und ein unbewohntes Gebäude getroffen und teils in Brand gesteckt.
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(mit dpa)
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