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Rätselhafte Orte: Mord an einem Mesnerpaar: Was geschah nahe der Kirche Sankt Jodok?

Rätselhafte Orte

Mord an einem Mesnerpaar: Was geschah nahe der Kirche Sankt Jodok?

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    Mord an einem Mesnerpaar: Was geschah nahe der Kirche Sankt Jodok?
    Mord an einem Mesnerpaar: Was geschah nahe der Kirche Sankt Jodok?

    Ihre Lage ist idyllisch. Die kleine Wallfahrtskirche Sankt Jodok liegt am Waldrand, etwa einen Kilometer außerhalb des Affinger Ortsteils Haunswies gleich neben der Straße, die nach Igenhausen (Gemeinde Hollenbach) führt. Doch um das Kirchlein ranken sich mehrere gruselige Geschichten und Sagen. Kirchenpfleger Peter Echter kennt sie alle.

    Der Mord am Mesnerpaar wurde zur Vorlage für einen Krimi

    Da ist zum Einen die Geschichte von dem älteren Mesner-Ehepaar, das am Karfreitag des Jahres 1870 mit einer Axt brutal erschlagen wurde. Das Paar lebte in der Klause, die damals noch an die Kirche angebaut war. Damals wurde vermutet, es könnte sich um einen Racheakt gehandelt haben: Der Mesner war zugleich auch Waldaufseher. Er könnte seinen späteren Mörder "erwischt" haben, wurde gemunkelt. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Er inspirierte aber später den Augsburger Buchautor Arno Loeb. Sein Krimi "Jodok" erschien unter dem Pseudonym Peter Garski 2009.

    Gleich mehrere Sagen drehen sich um den Pudel, den das Mesner-Ehepaar besessen haben soll. Nach dem Mord hieß es, dass in der Gegend der Joaspudel "umgehe", also spuke. Dieser soll mehrfach Menschen erschienen sein und sie in Angst und Schrecken versetzt haben. Da gibt es zum Beispiel die Geschichte von den Musikanten aus Griesbeckerzell. Sie begegneten dem Pudel auf dem Heimweg. Der Hund saß an der Abzweigung nach Schreitbach. Zwar tat er den Menschen nichts, doch er wuchs und wuchs, bis er ebenso groß war wie sie.

    Die St. Jodok Kapelle an der Straße zwischen Igenhausen und Haunswies. Das kleine Gotteshaus wurde bereits 1680 erwähnt.
    Die St. Jodok Kapelle an der Straße zwischen Igenhausen und Haunswies. Das kleine Gotteshaus wurde bereits 1680 erwähnt. Foto: Erich Echter

    Schlimm ausgegangen sein soll seine Spottlust für einen Bauern aus Igenhausen. Er soll sich über die Spukgeschichten um den Joaspudel lustig gemacht haben. Der Sage nach wurde er eines Tages tot auf der Straße bei St. Jodok gefunden - mit durchgebissener Kehle.

    Ein Bauer soll einem Pudel mit feurigen Augen begegnet sein

    Eine andere Geschichte erzählt von einem Bauern aus Igenhausen, der dem Pudel auf dem Weg nach Augsburg begegnet sein soll. Von Igenhausen her geht der Weg durch einen Hohlweg bergauf. Als der Bauer mitten im Hohlweg war, kam der Sage nach plötzlich ein Pudel mit feurigen Augen und sprang auf den Wagen. Die Pferde schwitzten und wollten nicht mehr gehen. Der Pudel ließ sich nicht vertreiben. Erst als das Fuhrwerk an die Jodokkirche kam, verschwand der Pudel. Der Bauer konnte leichter weiterfahren.

    Eine andere Sage bezieht sich auf den nahegelegenen, mittlerweile verlandeten Jodoker Weiher. Dort sollen, erzählt man sich, in der Walpurgisnacht die Hexen tanzen.

    Wer das Kirchlein besichtigen will, kann das in der Regel nur von außen tun. 1972 wurde die Kirche bei zwei Einbrüchen ausgeräumt. Selbst die drei Altarbilder wurden herausgeschnitten, heißt es im Kirchenführer aus dem Jahr 2002. Zwar ist die Ausstattung seitdem erheblich reduziert, dennoch ist die Kirche normalerweise verschlossen, so der Kirchenpfleger. Geöffnet ist sie nur bei den Bittgängen der Pfarrei Haunswies, denen sich auch die Nachbarpfarreien Igenhausen und Edenried (Stadt Aichach) anschließen, und zum Patrozinium, das in der Regel nicht am 13. Dezember, sondern im Herbst gefeiert wird.

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