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Rätselhafte Orte: Lechbrücke bei Hochzoll: Wo sich Bayern und Schwaben zankten

Rätselhafte Orte

Lechbrücke bei Hochzoll: Wo sich Bayern und Schwaben zankten

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    Lechbrücke bei Hochzoll: Wo sich Bayern und Schwaben zankten
    Lechbrücke bei Hochzoll: Wo sich Bayern und Schwaben zankten

    Seit Jahrhunderten verbindet eine Furt, dann eine Brücke die Stadt Augsburg mit dem Umland östlich des Lechs. Einst klapperten Händler mit ihren Fuhrwerken über die Brücke und brachten wertvolle Waren wie Stoffe und Salz ans andere Ufer, Bauern lieferten Vieh und Getreide vom Land in die Stadt. Doch nicht immer verlief der Austausch zwischen Ost und West friedlich. Denn bis 1806 markierte der Lech die Grenze zwischen dem Königreich Bayern und der schwäbischen Freien Reichsstadt Augsburg. Streitigkeiten um Zölle und kriegerische Auseinandersetzungen blieben da nicht aus. Ausgetragen wurden sie häufig an der wichtigsten Verbindungsstelle, der Brücke bei Hochzoll.

    Manch Mutigem kostete die Überquerung das Leben

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    Sie gilt als die älteste Überquerungsmöglichkeit des Lechs bei Augsburg. „Schon die Römer nutzten eine ähnliche, möglicherweise etwas südlicher gelegene Stelle“, sagt Hubert Raab. Der Friedberger Historiker hat sich jahrelang mit der Lokalgeschichte auseinandergesetzt und weiß: „Der Lech war ein reißender Alpenfluss und nicht leicht zu passieren“. Immer wieder bildeten sich Seitenarme und Inseln, an mancher Stelle sei er hunderte Meter breit gewesen. Eine natürliche Grenze, die zu überwinden manch Mutigem das Leben kostete.

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    Umso bedeutender war die Errichtung der Brücke bei Hochzoll. Um 980 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, wurde sie durch Kriege und Hochwasser mehrfach zerstört. „Wenn Feinde am anderen Ufer des Lechs standen, wurde die Brücke oftmals in Brand gesteckt“, sagt Raab. So stand die hölzerne Brücke während des Dreißigjährigen Krieges zweimal in Flammen, als französische und schwedische Truppen Augsburg belagerten. Nach erneuter Zerstörung beauftragte General Moreau 1796 bei Augsburger Zimmerleuten den Wiederaufbau. Denn die Brücke war lange Zeit eine der wenigen Stellen, an denen man den Lech überqueren konnte. Die nächsten Übergänge habe es südlich bei Kaufering und nördlich bei Rain gegeben, so Raab. Ab 1560, vermutlich auch schon früher, gab es eine weitere Querung bei Lechhausen. Doch die Brücke bei Hochzoll blieb die wichtigste Route, denn sie war direkt an die Fernhandelswege angeschlossen.

    Brücke wurde zur wichtigen Einnahmequelle - wegen des Zolls

    Entsprechend wurde für die Nutzung der Brücke Zoll erhoben. „Um den wurde viel gestritten“, so Raab. „Er machte die Brücke zu einer wichtigen Einnahmequelle.“ Bis zur Eingliederung Augsburgs ins Königreich Bayern besaß das Kloster St. Ulrich und Afra das Zollrecht. Das verlieh dem Bauwerk seinen heutigen Namen: Afra-Brücke. Im Zuge der Säkularisation hatten ab 1807 die Stadt und das Land die Verantwortung für die Brücke. Das Zollhaus am westlichen Ufer wurde 1835 abgerissen. Erst mit der Industrialisierung wurde die hölzerne Brücke um 1834 durch Mauerwerk verstärkt. Nach mehrmaligen Umbauten wurde der Übergang erst 1990 durch die jetzige vierspurige Brücke ersetzt.

    Lage: Die Afrabrücke liegt im Osten von Augsburg und verbindet die Stadt mit dem Stadtteil Hochzoll. Die B 300 sowie die Straßenbahnlinie 6 führen über die Brücke. An der östlichen Seite der Brücke zeigt eine Stele, wie sich das Bauwerk im Laufe der Jahrhunderte veränderte. Inspiriert von den Bildern kann man bei einem Spaziergang am Lech entlang in der Geschichte schwelgen und sich vorstellen, wie Händler hier einst Ausland betraten.

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