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Rätselhafte Orte: Eine Föhre in Friedberg soll aus Blut gewachsen sein

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Eine Föhre in Friedberg soll aus Blut gewachsen sein

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    Eine Föhre in Friedberg soll aus Blut gewachsen sein
    Eine Föhre in Friedberg soll aus Blut gewachsen sein

    Das von der spektakulärsten Sage umwobene Stück von Friedberg liegt gerade in einer Lagerhalle in der Stadt. Beim Umbau des Wittelsbacher Schlosses im März 2015 wurden die Ausstellungsstücke des Museums verpackt - und zogen um. So auch der Stamm der Blutföhre. Der Baum erinnert an eine schaurige Geschichte aus dem Mittelalter. Ein Schriftsteller hat sie zu einem Volksschauspiel verarbeitet und erst kürzlich ließ sich eine Autorin zu einem spannenden Mittelalterroman anregen.

    Die Sage um die Föhre handelt von Liebe und Unrecht

    Die Geschichte der Blutföhre ist eine, die von der Liebe handelt und vom Unrecht. Gewachsen sein soll die Föhre aus dem Blut des jungen Grafen Ulrich von Mering, der in Friedberg geköpft wurde. Wegen eines Mordes, den der eifersüchtige Raubritter Hans von Eurasburg Ulrich in die Schuhe geschoben hat. So erzählt es die Sage. Ob sie einen wahren Kern hat, weiß bis heute keiner. Fest steht nur: Die Föhre hat eine lange Zeit und auch schwere Phasen überstanden. Sie stand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Köpfhäusl und wurde dann gefällt. Wohl, um verheizt zu werden. Angesägte Reste wurden aber für das Museum gerettet.

    Ulrich von Mering liebte die schöne Agnes von Hardenberg, eine Nichte des Schlosspflegers von Friedberg. Der missgünstige Hans von Eurasburg schickte einen Diener oder Spießgesellen los, der dem Ulrich einen kostbaren Dolch mit dessen Wappen stahl. Wenig später lag Agnes’ Onkel, der Schlosspfleger Konrad, tot im Wald. Erstochen, mit Ulrichs Dolch in der Wunde. Der Meringer Graf beteuerte seine Unschuld, vergebens. Er wurde zum Tod verurteilt.

    Wo die Reste des Stamms in Zukunft landen, ist noch unklar

    An der Hinrichtungsstätte, dem Köpfhäusl beim Schloss, rief Ulrich noch: "Meine Seele ist rein! Aus meinem Blute soll hier eine Föhre wachsen zum Zeichen meiner Unschuld!" Der Henker ließ sein Schwert nach unten sausen. Auch Ulrichs große Liebe Agnes starb kurz darauf. Aus Gram, sagt die Legende. Beide fanden in der Meringer Schlosskapelle die letzte Ruhe. Und während der wahre Mörder nie bestraft wurde, wuchs auf dem Köpfhäusl eine Föhre mit einem blutroten Stamm.

    Das Volksschauspiel über die "Föhre von Friedberg" wurde 1929 auf dem Volksfestplatz an der Aichacher Straße uraufgeführt und bis zum Jahr 1934 gespielt. Eine modernere Interpretation der Legende stammt von Monika Pfundmeier. Die Schriftstellerin hat historische Ereignisse und den Stoff der Sage zu einem Roman verwoben und sich dabei auch von der Buch- und TV-Serie "Game of Thrones" inspirieren lassen.

    Wo die Reste des Stamms in Zukunft ihren Platz finden werden, ist noch unklar. Im Konzept des neuen Stadtmuseums ist dazu nichts festgelegt. Im Lager verstauben soll der Stamm der Föhre aber nicht. "Wir werden sie mit Sicherheit integrieren. Es ist schließlich die spektakulärste Sage rund ums Schloss", heißt es beim Museum.

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