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Friedrich Merz: Friedrich Merz: "Was ich sage, muss nicht Mainstream sein"

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Friedrich Merz: "Was ich sage, muss nicht Mainstream sein"

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    Friedrich Merz sprach bei "Augsburger Allgemeine Live" über das Rennen um den CDU-Vorsitz im vergangenen Jahr und über Greta Thunberg.
    Friedrich Merz sprach bei "Augsburger Allgemeine Live" über das Rennen um den CDU-Vorsitz im vergangenen Jahr und über Greta Thunberg. Foto: Ulrich Wagner

    Er gilt als rhetorisch brillant, blitzgescheit, polarisiert Anhänger und Gegner. Auch nach der knappen Niederlage gegen Annegret Kramp-Karrenbauer im Rennen um den Parteivorsitz im vergangenen Jahr sehen nicht nur konservativ-liberale Anhänger der Union Friedrich Merz noch immer als eine Art Reserve-Kanzlerkandidaten. Kein Wunder, dass der Andrang groß ist, als sich der 63-Jährige am Dienstagabend dem Live-Interview von "Augsburger Allgemeine Live" stellt.

    Friedrich Merz erwartet Frage nach der Kanzlerkandidatur schon

    Wie sieht er sich knapp ein Jahr nach seiner Niederlage in Hamburg. Nur noch als politischer Mensch oder doch noch als möglicher Kanzlerkandidat? „Ich habe mich gefragt, kommt diese Frage ganz am Anfang oder am Schluss“, antwortet Merz auf die Eingangsfrage von Chefredakteur Gregor Peter Schmitz.

    „Beim CDU-Parteitag bin ich knapp unterlegen“, erinnert er an sein Wahlergebnis von 48,25 Prozent im Dezember. „Ich hätte diese Abstimmung gern gewonnen, aber es war für mich schon eine positive Überraschung, dass ich in die Nähe von 50 Prozent gekommen bin.“ So eine Rückkehr nach fast zehn Jahren Pause hätte er kaum in Deutschland für möglich gehalten, allenfalls in Amerika.

    Friedrich Merz verteidigt Blackrock-Tätigkeit

    Vielleicht hätte er mit einer besseren Rede sogar gewonnen. „Ich bin besser, wenn ich frei rede“, sagt der ehemalige Unionsfraktionschef selbstbewusst. „Ich würde es heute etwas freier, etwas launiger und etwas fröhlicher machen, aber ich würde es in der Sache nicht anders machen.“  Vielleicht war es der größte Fehler in seinem Wahlkampf, dass er sich trotz seines Millionen-Einkommens zum gehobenen Mittelstand gezählt habe, lässt er sich noch entlocken. „Mir geht es gut. Punkt.“ 

    In Deutschland müsse man sich dafür entschuldigen, dass man seinen Broterwerb auch außerhalb der Politik gesichert habe. Aber dies sei besser, als wenn Politiker später als Lobbyisten ihr Auskommen suchen müssten. Friedrich Merz hat nichts von seiner Angriffslust verloren, auch als es um seinen Posten bei Blackrock geht.

    Merz ist deutscher Aufsichtsratschef bei dem größten - und wohl auch mächtigsten - Vermögensverwalter der Welt mit etwa sechs Billionen Euro Anlagevolumen. Blackrock hält dabei nicht unbedeutende Beteiligungen an fast allen deutschen Dax-Konzernen, bei 20 der 30 Dax-Unternehmen gilt der US-Investor als größter Einzelaktionär. Merz sagt, er sei auch Aufsichtsratsvorsitzender eines Klopapier-Herstellers gewesen, das habe auch niemanden interessiert. Blackrock mache nichts anderes als das Sparkassen-Wertpapierhaus Deka Investment. Punkt.

    Merz beim Augsburger Allgemeine Live: "Auf der anderen Seite ist Greta krank"

    Pointiert äußert sich Friedrich Merz auch zum Hype um die Klimaschützerin Greta Thunberg und ihrem Auftritt bei UN-Generalversammlung in New York so: „Also ganz ehrlich, meine Tochter hätte ich da nicht hingelassen“, betont er. „Auf der einen Seite ist das Mädchen bewundernswert, aber auf der anderen Seite ist sie krank.“ Er meldet Zweifel an, ob die Eltern der 16-Jährigen wirklich verantwortlich handeln. „Irgendwie bleibt da ein Störgefühl zurück“, fügt er hinzu. Aber es sei überfällig, dass sich die jungen Menschen wieder so für Politik interessieren, lobt er Greta dann doch noch.

    Schließlich habe er für den CDU-Vorsitz auch deshalb kandidiert, weil er sich nicht von seinen Kindern eines Tages fragen lassen wollte, warum er nichts verändert habe, als er vielleicht die Chance hatte, sagt Merz.  Er habe Annegret Kramp-Karrenbauer nach ihrem Sieg seine Unterstützung angeboten und daran wolle er sich halten. „ Ich verstehe als meine Hilfe auch, dass ich ab und zu meine Meinung sage und das muss nicht immer Mainstream sein.“

    Hier können Sie das vollständige Live-Interview nachlesen: Friedrich Merz im Live-Interview: "Da widerspreche ich Frau Merkel ernsthaft."

    Hier können Sie sich das ganze Gespräch mit Friedrich Merz im Podcast anhören:

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