Wie viel Urlaub steht einem Azubi in Schwaben zu? Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht. Denn viele Ausbildungsbetriebe gewähren längst nicht mehr den gesetzlichen Urlaubsanspruch nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz oder dem Bundesurlaubsgesetz, so Josefine Steiger, Ausbildungsleiterin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben. Gleiches gilt auch für das Handwerk, teilt die Handwerkskammer (HWK) für Schwaben mit.
Stattdessen gelte in vielen Branchen ein Urlaubsanspruch, wie er im Tarifvertrag festgeschrieben ist. In der Metall- und Elektroindustrie werden beispielsweise überwiegend 30 Urlaubstage gewährt. Ähnlich sehe es im Einzelhandel aus. Auch auf dem Bau gibt es 30 Arbeitstage Urlaub.
Welchen Urlaubsanspruch gibt es, wenn die Ausbildung mitten im Jahr endet?
In der Gastronomie sind es meist 25 Arbeitstage. Im Friseurberuf stehen Auszubildenden 23 Urlaubstage zu - den unter 16-Jährigen 25 Tage.
Eine gesetzliche Regelung gibt es zum Beispiel in der Ausbildung zum Bäcker. Das bedeutet: Unter 16-Jährige bekommen 30 Werktage (25 Arbeitstage) Urlaub, unter 17-Jährige 27 bzw. 23 Tage, unter 18-Jährige 25 bzw. 21 Tage und über 18-Jährige 24 bzw. 20 Tage. Falls die Ausbildung vor dem 30. Juni des laufenden Jahres endet, haben Azubis trotzdem Anspruch auf den vollen Jahresurlaub.
In Handwerksberufen gilt oft ein Tarifvertrag, in Industrie und Handel nicht
Übrigens: Es macht keinen Unterschied, ob in einem Vertrag beispielsweise 30 Arbeitstage (fünf Tage in der Woche ohne Samstag) oder 36 Werktage (sechs Tage einschließlich Samstag) eingetragen sind, sagt Steiger von der IHK - das Ergebnis sind immer sechs Wochen Urlaub. Und wie sieht die Urlaubsregelung in der Praxis aus?
Ein großer Teil der Betriebe in Industrie und Handel gewährt Urlaub über dem gesetzlichen Standard, aber weniger als es der Tarif vorschreibt, so Steiger. Auch seien die meisten Betriebe nicht tarifgebunden.
Im Handwerk gilt hingegen in den meisten Fällen ein Tarifvertrag, teilt die HWK mit. axhe
Hürden sind dazu da, überwunden zu werden. Das gilt gerade auch beim Berufseinstieg. Mit der Lehrstellenoffensive unserer Zeitung wollen wir junge Menschen auf dem Weg in den Beruf unterstützen. Es ist eine gemeinsame Aktion mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben, der Handwerkskammer für Schwaben sowie den Arbeitsagenturen der Region. Alle Informationen zur Lehrstellenoffensive gibt es unter www.leo-verbindet.de.