Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Serie "Gut Essen" - Teil 91: "Bella Napoli": Trüffel in der Trattoria

Serie "Gut Essen" - Teil 91

"Bella Napoli": Trüffel in der Trattoria

    • |
    "Bella Napoli": Trüffel in der Trattoria
    "Bella Napoli": Trüffel in der Trattoria

    Sabato Borrelli ist ein Koch wie aus dem Bilderbuch: rotes Käppi, Halstuch und von kräftiger Statur. Er fühlt sich auch gar nicht auf den Schlips getreten, wenn man vermutet, dass er gerne selbst das genießt, was er kocht. Auch mit seiner Herkunft geht Borrelli ganz offen um: Bella Napoli heißt sein Lokal ganz in der Nähe der kleinen St.-Michaels-Kirche im Augsburger Stadtteil Pfersee. Klar, dass er aus der süditalienischen Stadt Neapel stammt.

    Dort legte Sabato – zu Deutsch Samstag – bereits als Bub den Grundstock für seine gastronomische Karriere. Er streckte sich in Mamas Bar gewaltig, um die Espresso-Maschine bedienen zu können. „In einer Konditorei habe ich mir mein Taschengeld verdient“, erzählt Borrelli. So schien es logisch, dass sich der Neapolitaner zum Koch mit Meisterbrief ausbilden ließ. Jahrelang bewies er auf Kreuzfahrtschiffen, dass sich ein leckeres Menü auch bei Wind und Wellen zaubern lässt.

    Erst im Erwachsenenalter kam Borrelli, Jahrgang 1955, nach Deutschland – zunächst als Tourist. Doch bald übte er hier seinen Beruf aus, lernte seine Frau Gordana in Speyer kennen und gelangte schließlich mit ihr und seinen drei Kindern nach Augsburg, wo er sich 2005 mit dem Bella Napoli selbstständig machte.

    Diese Karte kommt nicht nur Allergikern entgegen

    Schön gedeckte Tische mit weißen Servietten, Kerzenleuchter, Bilder und allerlei Deko fallen beim Betreten des Lokals auf. Verantwortlich für die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre in dem Familienbetrieb im Zentrum Pfersees ist Ehefrau Gordana.

    Freilich müssen sich die Gäste nicht mit Äußerlichkeiten zufriedengeben. Eine Tafel mit allerlei saisonalen Spezialitäten lenkt sogleich die Aufmerksamkeit des hungrigen Gastes auf sich. Fischliebhaber stürzen sich auf Spaghetti mit Muscheln. Wer es besonders edel mag, bestellt sich zum Zanderfilet frische schwarze Trüffel mit Tagliolini-Nudeln. „Ich habe einen Lieferanten aus Alba“, sagt Borrelli stolz. Die norditalienische Stadt im Piemont ist nicht nur, aber vor allem wegen ihres Trüffels ein Geheimtipp für Feinschmecker.

    Wer gern in eine knusprige Pizza beißt, kann sich auf außergewöhnliche Kombinationen einlassen – etwa auf ein Techtelmechtel zwischen einer feinwürzigen, groben Wurst (Salsiccia) und Blattspinat. Außergewöhnlich ist auch der Teig aus Dinkelmehl, mit dem Borrelli allergiegeplagten Gästen entgegenkommt. Demnächst will der Wirt seine Standardkarte verkleinern („es müssen nicht fünf verschiedene Nudeln mit fünf Soßen sein“) und stärker auf die Spezialitäten auf der Tafel setzen. Eine „kleine, aber feine“ Trattoria wie in seiner Heimat schwebt ihm vor.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden