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Serie "Gut Essen" - Teil 88: Pasta aus der Direktorenvilla

Serie "Gut Essen" - Teil 88

Pasta aus der Direktorenvilla

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    Pasta aus der Direktorenvilla
    Pasta aus der Direktorenvilla

    Das Il Gladiatore ist schon von Weitem sichtbar. Dort, wo einst Augsburger Papierfabrikanten und Führungskräfte speisten, genießen die Gäste nun selbst gemachte Pasta im „Kaiserzimmer“ oder im Gewölbe – oder in einem der anderen Räume. Denn Restaurant samt Hotel befinden sich in einer einstigen Direktoren-Villa.

    Das spätklassizistische Backsteingebäude in Augsburg-Oberhausen hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Sebastian Müllegger, ein Augsburger Baumeister, errichtete die Villa 1880. Sie gehörte einst zur Firma Zeuna. Danach erwarb die Stadt das Haus und vermietete es bis 1998 an den Paritätischen Wohlfahrtsverband. Fünf Jahre später erwarb eine Geschäftsfrau aus Augsburg das Haus, dann ging es an einen Autohändler. Inzwischen gehört die Villa einer Eigentümer-GmbH. Vor fünf Jahren schuf der damalige Pächter dann das Il Gladiatore. Seit Februar betreiben die beiden Tanushi-Brüder Daniel und Alfonso das Hotel samt Restaurant.

    Infos zum "Il Gladiatore"

    Küche: italienisch

    Ambiente: edel, venezianischer Stil

    Preise: Tagliatelle mit Gemüse (6,50 Euro), Seeteufel al forno mit Erbsen und Paprika (18 Euro), Bisonfilet mit Bratkartoffeln und Gemüse (25 Euro).

    Besonderheiten: urige Weinbar im Keller, großer Biergarten

    Anschrift: Äußere Uferstraße 49, 86154 Augsburg

    Telefon: 0821/3434590

    Internet: http://www.il-gladiatore.de

    Geöffnet: täglich von 10.30 Uhr bis 24 Uhr, kein Ruhetag

    Barrierefrei: Ja, in die Weinbar führt eine Rampe und es gibt Behindertentoiletten

    Parken: vor der Villa

    Wer es betritt, wandelt in einer vergangenen Zeit. Die ausladende Treppe hinauf geht es durch die hohe Halle entweder links hinein in den festlich geschmückten Kaisersaal oder direkt rechts in einen ebenso edlen Nebenraum. Granitböden, Säulen und Stuckdecken erinnern an die längst vergangenen Tage der Papierfabrikanten. 120 Gäste finden im Erdgeschoss Platz –noch mal so viele können im Keller ihr Essen genießen. Breite Stufen führen hinab in das Gewölbe mit hohen Polsterbänken, einer Bar – und wuchtigen Wandgemälden, verziert mit Bacchus und anderen Göttern.

    Wer des Lateins minimal mächtig ist, kann mit der Übersetzung von Zitaten wie „Die Würfel sind gefallen“ oder „Wein, Weib und Gesang“ Eindruck machen. Vor allem für Weihnachtsfeiern ist der Keller beliebt. Im Sommer wird es ruhiger dort unten, dann geht es draußen rund: Im Garten samt Springbrunnen können 300 Gäste bewirtet werden. Kinder können sich auf dem Spielplatz im benachbarten Park austoben. „Die Villa und ihr Ambiente sind etwas Besonderes“, schwärmt Alfonso Tanushi. Er und sein Bruder Daniel haben immer in italienischen Restaurants gearbeitet, jetzt haben die beiden aus dem Kosovo etwas Eigenes.

    Alfonso (38) ist Geschäftsführer, der 40-jährige Daniel Mädchen für alles. 13 italienische Mitarbeiter, darunter drei Köche, versorgen die Gäste – die auch übernachten können: Zwölf Zimmer hat das Il Gladiatore in den oberen Stockwerken. Vor allem Messebesucher und Geschäftsleute nehmen dieses Angebot wahr, erzählen die Brüder. Jüngst kam ein Besucher, und freute sich, was aus seinem ehemaligen Kinderzimmer geworden ist. Doch wer das war, wissen die Brüder leider nicht...

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