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Schulprojekt: Ein eigenes Buch im Unterricht schreiben? So klappt's

Schulprojekt

Ein eigenes Buch im Unterricht schreiben? So klappt's

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    Ein eigenes Buch schreiben? Für den ein oder anderen bestimmt ein Traum. Mit dem Schulprojekt „Buch macht Schule“ geht er in Erfüllung.
    Ein eigenes Buch schreiben? Für den ein oder anderen bestimmt ein Traum. Mit dem Schulprojekt „Buch macht Schule“ geht er in Erfüllung. Foto: Felix Kästle, dpa

    Ein eigenes Buch schreiben? Die Geschichte sich selbst ausdenken und das fertige Werk eigenständig vermarkten? Diesen Traum macht ein Bildungsprojekt für weiterführende Schulen möglich: Es heißt „Buch macht Schule“ und ist geeignet für Schüler ab der sechsten Klasse. Begleitet wird „Buch macht Schule“ von der Regensburger Schriftstellerin Carola Kupfer und dem Verleger Wolfgang Schröck-Schmidt, die das Projekt gegründet haben.

    "Man sollte den Aufwand nicht unterschätzen"

    Während die Schüler im Unterricht ihre ersten Ideen entwickeln, hilft Autorin Kupfer der Klasse in einem Workshop dabei, aus einem ersten Entwurf eine Handlung zu entwickeln. Sie unterstützt die Jugendlichen beim Schreiben und der redaktionellen Arbeit. Dabei probieren sich die Kinder im kreativen Schreiben aus und bekommen einen Einblick in die Buchbranche. Verleger Wolfgang Schröck-Schmidt sorgt dafür, dass am Schluss aus dem Manuskript ein fertiges Buch wird, das im Handel verkäuflich ist.

    Doch wie kommt so ein Projekt bei den Lehrern und Schülern an? Andrea Elbl muss es wissen. Sie hat mit ihren Schülern bereits an einem „Buch macht Schule“-Projekt teilgenommen und mit ihrer Klasse 2018 einen eigenen Band veröffentlicht. Er heißt „Maledictio. Verliebt, verflucht, ... verloren?“ Andrea Elbl unterrichtet Latein und Französisch am Gymnasium Königsbrunn und hat von einer Kollegin von dem Projekt erfahren. „Den Schülern hat es unheimlich viel Spaß gemacht, sich eine Geschichte auszudenken und an ihrem eigenen Buch zu arbeiten.“ Besonders stolz seien alle gewesen, als jeder sein Exemplar in der Hand gehalten hatte. „Es hat sich wirklich gelohnt und die Schüler in ihrer Entwicklung weitergebracht. Allerdings sollte man den Aufwand nicht unterschätzen“, sagt Elbl.

    Die Schüler waren sehr motiviert

    Damit das Buch erscheinen kann, muss die Klasse die Kosten für die Workshops und die Produktion übernehmen. „Da kamen schon Kosten von mehreren tausend Euro zusammen“, erinnert sich Elbl. „Wir haben zwar eine kleine Summe vom Staat bekommen, aber es war gar nicht leicht, Sponsoren zu finden.“ Für das Projekt hat sich Elbl mit ihrem P-Seminar damals mit einer Lehrerin und deren Klasse vom Gymnasium Wertingen zusammengetan. „Wir mussten sehr viel Zeit reinstecken, um das Buch fertig zu bekommen. Das haben wir ein wenig unterschätzt.“

    Dass hinter einem eigenen Buch viel harte Arbeit steckt, das hat auch Martina Raab erlebt. Die Deutschlehrerin unterrichtet am Gymnasium Friedberg und hat bereits 2014 mit ihren Schülern den Band „Burning Memories. Friedberg – zwei Zeiten, ein Zeichen“ herausgebracht. Sie erzählt: „Wir waren damals in der glücklichen Situation, dass gleich zwei P-Seminare mitgemacht haben. So konnten wir die Arbeiten aufteilen.“ Die eine Gruppe war für das Schreiben zuständig, die andere kümmerte sich um das Marketing und die Sponsorensuche. „Ich habe diese Zeit als sehr positiv erlebt. Die Schüler haben einen unglaublichen Motivationsschub erlebt und waren am Ende sehr stolz.“

    Manchmal gibt es auch Rückschläge

    Doch es gab auch Rückschläge, erinnert sich Raab. Schwierig sei es für die Schüler gewesen, wenn sie beim Schreiben Probleme hatten oder mit ihren Ergebnissen nicht so zufrieden waren, wie sie es sich vorgestellt hatten. „Aber oft haben sich in solchen Stunden tolle Diskussionen und intensive Gruppengespräche ergeben, das war super.“ Und wie lief es mit der Finanzierung? „Da waren wir in einer glücklichen Situation“, sagt Martina Raab. Die Stadt Friedberg feierte zeitgleich zum Buchprojekt das Jubiläum zum 750-jährigen Bestehen. „Unser Buch hat sich thematisch daran orientiert, deshalb hat uns die Stadt finanziell unterstützt.“

    Weitere Informationen für Lehrer und Schüler sind auf der Internetseite des Bildungsprojekts zu finden.

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